psc_039.001 Vahlen --: hohe würdige für die Tragödie, niedrige psc_039.002 für die Komödie; von den Mitteln, der Darstellungsweise psc_039.003 der Poesie und unterscheidet danach die Arten.
psc_039.004
Er redet vom Ursprung der Poesie aus zwei in der psc_039.005 Menschennatur liegenden Gründen: 1. dem Nachahmungstrieb; psc_039.006 2. dem angebornen Sinn für Rhythmus und Harmonie. psc_039.007 Die Arten der Dichtung sondern sich nach den den Dichtern psc_039.008 eigenen Charakteren: einerseits Richtung auf nachahmende Darstellung psc_039.009 des Hohen und Edlen: Dichter von Lob- und Preisliedern, psc_039.010 Epen, Tragödien -- auf dem Dithyrambus beruhend; psc_039.011 andererseits Richtung auf das Niedrige, to phaulon: Dichter psc_039.012 von Tadelgedichten (psogos), Jamben, Komödien -- auf den psc_039.013 phallischen Liedern beruhend. Diese Unterscheidung der beiden psc_039.014 Richtungen einerseits auf das Hohe und Edle, andererseits psc_039.015 auf das Gewöhnliche geht bei Aristoteles durch und ist zugleich psc_039.016 Unterscheidung der Kunststile, insofern die Auswahl psc_039.017 des Gegenstandes auf diesem moralischen Unterschied beruht.
psc_039.018
Er verfolgt die Entwicklung der Tragödie und Komödie psc_039.019 etwas näher und wendet sich dann der speciellen Erörterung psc_039.020 der einzelnen Dichtungsarten zu, wovon aber nur die Lehre psc_039.021 von der Tragödie und vom Epos erhalten ist, und zwar psc_039.022 so daß die Tragödie für sich sehr ausführlich behandelt psc_039.023 wird und dann eine Anwendung aufs Epos geschieht, sofern psc_039.024 die dort gefundenen Kunstgesetze auch hier passen.
psc_039.025
Zuletzt wird behauptet, daß die Tragödie vor dem Epos psc_039.026 den Vorzug verdiene.
psc_039.027
Die Verwandtschaft überhaupt zwischen Tragödie und psc_039.028 Epos beruht, wie erinnerlich, darauf, daß beide das Hohe
psc_039.001 Vahlen —: hohe würdige für die Tragödie, niedrige psc_039.002 für die Komödie; von den Mitteln, der Darstellungsweise psc_039.003 der Poesie und unterscheidet danach die Arten.
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Er redet vom Ursprung der Poesie aus zwei in der psc_039.005 Menschennatur liegenden Gründen: 1. dem Nachahmungstrieb; psc_039.006 2. dem angebornen Sinn für Rhythmus und Harmonie. psc_039.007 Die Arten der Dichtung sondern sich nach den den Dichtern psc_039.008 eigenen Charakteren: einerseits Richtung auf nachahmende Darstellung psc_039.009 des Hohen und Edlen: Dichter von Lob- und Preisliedern, psc_039.010 Epen, Tragödien — auf dem Dithyrambus beruhend; psc_039.011 andererseits Richtung auf das Niedrige, τὸ φαῦλον: Dichter psc_039.012 von Tadelgedichten (ψόγος), Jamben, Komödien — auf den psc_039.013 phallischen Liedern beruhend. Diese Unterscheidung der beiden psc_039.014 Richtungen einerseits auf das Hohe und Edle, andererseits psc_039.015 auf das Gewöhnliche geht bei Aristoteles durch und ist zugleich psc_039.016 Unterscheidung der Kunststile, insofern die Auswahl psc_039.017 des Gegenstandes auf diesem moralischen Unterschied beruht.
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Er verfolgt die Entwicklung der Tragödie und Komödie psc_039.019 etwas näher und wendet sich dann der speciellen Erörterung psc_039.020 der einzelnen Dichtungsarten zu, wovon aber nur die Lehre psc_039.021 von der Tragödie und vom Epos erhalten ist, und zwar psc_039.022 so daß die Tragödie für sich sehr ausführlich behandelt psc_039.023 wird und dann eine Anwendung aufs Epos geschieht, sofern psc_039.024 die dort gefundenen Kunstgesetze auch hier passen.
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Zuletzt wird behauptet, daß die Tragödie vor dem Epos psc_039.026 den Vorzug verdiene.
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von der Tragödie und vom Epos erhalten ist, und zwar psc_039.022
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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/55>, abgerufen am 15.08.2024.
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