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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.

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Verhältnissen und dem Culturzustand jener italienischen psc_294.002
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den äußern Zusammenprall mächtiger Kräfte (Volksmassen) herbeiführen psc_294.005
würde -- schen vor allen Revolutionen, kirchlichen und politischen. psc_294.006
Sie brauchen auf beiden Gebieten starke beherrschende Mächte, die sie psc_294.007
gleichsam vor Luftzug schützen -- und ebenso nothwendig die Befreiung psc_294.008
von materiellen Sorgen um Lebensunterhalt. Daher ihrem Grundzug psc_294.009
nach aristokratische Epochen, gleichviel ob oligarchisch oder tyrannisch, psc_294.010
mit Hofadel, gleichviel aus welchen Elementen sich diese herrschende psc_294.011
Gesellschaft zusammensetzt -- ihr Kennzeichen ist die materielle Ausbeutung psc_294.012
der Vielen durch Wenige. Daher die Verwandtschaft mit psc_294.013
den antiken Sklavenstaaten.

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Das innere Band aber, welches diesen ökonomischen und den psc_294.015
entsprechenden socialen und politischen Zustand mit der geschilderten psc_294.016
Poesie verbindet -- welches ist es?

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Die Epoche der aristokratischen Poesie beginnt mit dem Epos, -- psc_294.018
der aristokratische Zug des germanischen -- also mit der dichterischen psc_294.019
Erschaffung des Heroenthums, d. h. mit der Beachtung und poetischen psc_294.020
Bewahrung individueller Leistungen und deren Erhöhung und Construction psc_294.021
nach Maßgabe der vorausgehenden polytheistischen Mythologie. psc_294.022
Das Heroenthum ist aber nichts als dichterische Anerkennung psc_294.023
der Aristokratie (Grund dazu schon gelegt durch Glauben an Abstammung psc_294.024
der Heroen von Göttern: Keim deutscher Heldensage ist psc_294.025
schon die Genealogie Tuisto-Mannus u. dgl.) -- also die Jdealität psc_294.026
ist ein Ergebniß jener aristokratischen Lebensepoche.

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kaum realistisch nennen mag. Sie geht aus von Beobachtung psc_294.029
des Gewöhnlichen, von der komischen Kunst. Es folgt ein Versuch, psc_294.030
dieselbe aus der städtischen Gemeinfreiheit herzuleiten, welchen psc_294.031
Scherer dann unter Hinweis auf die Verschiedenheit griechischen, psc_294.032
italienischen und deutschen Städtewesens verwirft
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dem Unterschied italienischen und deutschen Städtewesens beruht der psc_294.034
Unterschied zwischen deutscher und italienischer Cultur des 15. und psc_294.035
16. Jahrhunderts. Genua, Pisa, Venedig sind für sich allein Großmächte,

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Zitationshilfe: Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/310>, abgerufen am 22.11.2024.