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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.

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des Verhältnisses zwischen dem Gegenstand und psc_147.002
seinem Stoff, seinem Stil. Eine Nana als Hauptperson, psc_147.003
das ist etwas Anderes als eine Philine als Nebenperson! --

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Wir blicken noch einmal zurück auf unsere Betrachtungen psc_147.005
über den Werth der Poesie.

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Weil die Poesie mit Vorstellungen des Vergnügens psc_147.007
associirt ist und weil diese Erinnerungen in der Ferne, wenn psc_147.008
auch der Jnhalt verblaßt, sympathisch bleiben, ist sie ein psc_147.009
Hebel um andere Dinge den Menschen nahe zu bringen, um psc_147.010
durch das Lustgefühl auf den Verstand, auf den Willen zu psc_147.011
wirken. Die Poesie entspringt aus der Stimmung des psc_147.012
Dichters, aus seiner Freude, seinem Vergnügen, das sich psc_147.013
äußert. Er fängt dann aber an mit dem Publicum zu psc_147.014
rechnen, um dasselbe zu erfreuen, und die Poesie wird dadurch psc_147.015
verwerthet. Sie wird eine Quelle der Freude, des psc_147.016
Wohlbehagens für den Dichter und eine Macht, die er ausübt psc_147.017
dadurch, daß sie so stark zu wirken im Stande ist. Sie psc_147.018
wird ein Lebensberuf. Es ist mit der Poesie wohl ähnlich psc_147.019
wie mit der Wissenschaft: diese entspringt aus der Wißbegier, psc_147.020
aus dem eigenen Erkenntnißtrieb; dann aber wird sie verwerthet, psc_147.021
um den fremden Erkenntnißtrieb zu befriedigen, und psc_147.022
wird dadurch ein Beruf, ein Amt.

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III. Die Dichter.
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Hier handelt es sich wieder um Erschöpfung der möglichen psc_147.025
Fälle und um die Vorstellung der dichterischen Production psc_147.026
sowie der persönlichen Bedingungen, unter denen psc_147.027
dieselbe sich zu vollziehen pflegt.

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seinem Stoff, seinem Stil. Eine Nana als Hauptperson, psc_147.003
das ist etwas Anderes als eine Philine als Nebenperson! —

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Dichters, aus seiner Freude, seinem Vergnügen, das sich psc_147.013
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Wohlbehagens für den Dichter und eine Macht, die er ausübt psc_147.017
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aus dem eigenen Erkenntnißtrieb; dann aber wird sie verwerthet, psc_147.021
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[147/0163] psc_147.001 des Verhältnisses zwischen dem Gegenstand und psc_147.002 seinem Stoff, seinem Stil. Eine Nana als Hauptperson, psc_147.003 das ist etwas Anderes als eine Philine als Nebenperson! — psc_147.004   Wir blicken noch einmal zurück auf unsere Betrachtungen psc_147.005 über den Werth der Poesie. psc_147.006   Weil die Poesie mit Vorstellungen des Vergnügens psc_147.007 associirt ist und weil diese Erinnerungen in der Ferne, wenn psc_147.008 auch der Jnhalt verblaßt, sympathisch bleiben, ist sie ein psc_147.009 Hebel um andere Dinge den Menschen nahe zu bringen, um psc_147.010 durch das Lustgefühl auf den Verstand, auf den Willen zu psc_147.011 wirken. Die Poesie entspringt aus der Stimmung des psc_147.012 Dichters, aus seiner Freude, seinem Vergnügen, das sich psc_147.013 äußert. Er fängt dann aber an mit dem Publicum zu psc_147.014 rechnen, um dasselbe zu erfreuen, und die Poesie wird dadurch psc_147.015 verwerthet. Sie wird eine Quelle der Freude, des psc_147.016 Wohlbehagens für den Dichter und eine Macht, die er ausübt psc_147.017 dadurch, daß sie so stark zu wirken im Stande ist. Sie psc_147.018 wird ein Lebensberuf. Es ist mit der Poesie wohl ähnlich psc_147.019 wie mit der Wissenschaft: diese entspringt aus der Wißbegier, psc_147.020 aus dem eigenen Erkenntnißtrieb; dann aber wird sie verwerthet, psc_147.021 um den fremden Erkenntnißtrieb zu befriedigen, und psc_147.022 wird dadurch ein Beruf, ein Amt. psc_147.023 III. Die Dichter. psc_147.024   Hier handelt es sich wieder um Erschöpfung der möglichen psc_147.025 Fälle und um die Vorstellung der dichterischen Production psc_147.026 sowie der persönlichen Bedingungen, unter denen psc_147.027 dieselbe sich zu vollziehen pflegt.

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Zitationshilfe: Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/163>, abgerufen am 23.11.2024.