Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.Dieß dient die Därmer auszuspühlen, Wenn mans in Wasser schmeltzen läßt, Daneben pflegt es auch zu kühlen, Und stört der Würmer schädlichs Nest. Doch bleibt uns hier auch viel verholen, Das würcklich in dem Wasser steckt, Und dennoch durch den Zwang der Kohlen Sich unsrem Forschen nicht entdeckt. Ein geistiges elastisch Wesen Ist würcklich das, was drinnen liegt; Doch läßt sichs nicht zusammen lesen, Dieweil es alsobald verfliegt. Umsonst sind der Chymisten Künste! Des Wassers eigentliche Krafft Verdämpfet in die zärtsten Dünste, Und wird vom Winde weggerafft. So bleiben uns die besten Stücke Des Krafft-Gewässers doch verheelt, Womit es, zu der Menschen Glücke, Einst GOtt und die Natur beseelt. Und folglich ist auch unser Wissen, In dieser Absicht, seicht und leer, Indem wir das entbehren müssen, Was zur Erkänntnüß nöthig wär. Inzwischen läßt sich aus den Theilen, Die sichtbar sind, so viel verstehn, Mit was für grosser Krafft zu heilen Das Wasser von Natur versehn. Dieß dient die Därmer auszuspühlen, Wenn mans in Wasser schmeltzen läßt, Daneben pflegt es auch zu kühlen, Und stört der Würmer schädlichs Nest. Doch bleibt uns hier auch viel verholen, Das würcklich in dem Wasser steckt, Und dennoch durch den Zwang der Kohlen Sich unsrem Forschen nicht entdeckt. Ein geistiges elastisch Wesen Ist würcklich das, was drinnen liegt; Doch läßt sichs nicht zusammen lesen, Dieweil es alsobald verfliegt. Umsonst sind der Chymisten Künste! Des Wassers eigentliche Krafft Verdämpfet in die zärtsten Dünste, Und wird vom Winde weggerafft. So bleiben uns die besten Stücke Des Krafft-Gewässers doch verheelt, Womit es, zu der Menschen Glücke, Einst GOtt und die Natur beseelt. Und folglich ist auch unser Wissen, In dieser Absicht, seicht und leer, Indem wir das entbehren müssen, Was zur Erkänntnüß nöthig wär. Inzwischen läßt sich aus den Theilen, Die sichtbar sind, so viel verstehn, Mit was für grosser Krafft zu heilen Das Wasser von Natur versehn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0513" n="477"/> <l>Dieß dient die Därmer auszuspühlen,</l><lb/> <l>Wenn mans in Wasser schmeltzen läßt,</l><lb/> <l>Daneben pflegt es auch zu kühlen,</l><lb/> <l>Und stört der Würmer schädlichs Nest.</l><lb/> <l>Doch bleibt uns hier auch viel verholen,</l><lb/> <l>Das würcklich in dem Wasser steckt,</l><lb/> <l>Und dennoch durch den Zwang der Kohlen</l><lb/> <l>Sich unsrem Forschen nicht entdeckt.</l><lb/> <l>Ein geistiges elastisch Wesen</l><lb/> <l>Ist würcklich das, was drinnen liegt;</l><lb/> <l>Doch läßt sichs nicht zusammen lesen,</l><lb/> <l>Dieweil es alsobald verfliegt.</l><lb/> <l>Umsonst sind der Chymisten Künste!</l><lb/> <l>Des Wassers eigentliche Krafft</l><lb/> <l>Verdämpfet in die zärtsten Dünste,</l><lb/> <l>Und wird vom Winde weggerafft.</l><lb/> <l>So bleiben uns die besten Stücke</l><lb/> <l>Des Krafft-Gewässers doch verheelt,</l><lb/> <l>Womit es, zu der Menschen Glücke,</l><lb/> <l>Einst GOtt und die Natur beseelt.</l><lb/> <l>Und folglich ist auch unser Wissen,</l><lb/> <l>In dieser Absicht, seicht und leer,</l><lb/> <l>Indem wir das entbehren müssen,</l><lb/> <l>Was zur Erkänntnüß nöthig wär.</l><lb/> <space dim="vertical"/> <l>Inzwischen läßt sich aus den Theilen,</l><lb/> <l>Die sichtbar sind, so viel verstehn,</l><lb/> <l>Mit was für grosser Krafft zu heilen</l><lb/> <l>Das Wasser von Natur versehn.</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [477/0513]
Dieß dient die Därmer auszuspühlen,
Wenn mans in Wasser schmeltzen läßt,
Daneben pflegt es auch zu kühlen,
Und stört der Würmer schädlichs Nest.
Doch bleibt uns hier auch viel verholen,
Das würcklich in dem Wasser steckt,
Und dennoch durch den Zwang der Kohlen
Sich unsrem Forschen nicht entdeckt.
Ein geistiges elastisch Wesen
Ist würcklich das, was drinnen liegt;
Doch läßt sichs nicht zusammen lesen,
Dieweil es alsobald verfliegt.
Umsonst sind der Chymisten Künste!
Des Wassers eigentliche Krafft
Verdämpfet in die zärtsten Dünste,
Und wird vom Winde weggerafft.
So bleiben uns die besten Stücke
Des Krafft-Gewässers doch verheelt,
Womit es, zu der Menschen Glücke,
Einst GOtt und die Natur beseelt.
Und folglich ist auch unser Wissen,
In dieser Absicht, seicht und leer,
Indem wir das entbehren müssen,
Was zur Erkänntnüß nöthig wär.
Inzwischen läßt sich aus den Theilen,
Die sichtbar sind, so viel verstehn,
Mit was für grosser Krafft zu heilen
Das Wasser von Natur versehn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |