in der Exeg. Germ. p. 418. vor das alte Wißbaden. Ihre Gründe von solcher Muthmassung sind diese: Erstlich, sagen sie, ist die Gleichheit des Nahmens, bey dieser Sache, gar zu offenbar. Denn die Griechen und Lateiner haben in ihrer Sprache, bekannter massen, unter ihren Buchstaben kein W gehabt, sondern haben, an statt desselben, gemeiniglich sich des Buchstabens U oder V bedienet; folglich haben also die damalige Römer das, was die Teutschen Wisibäder genennet, durch Usibäder, Usipeter, oder kürtzer, durch Usipier und Visper, den Ort Wißbaden aber durch Usbium oder Visbium ausgesprochen. Zweytens, sagen sie, ist aus diesen gemeldten Römischen Geschicht-Schreibern deutlich genug zu ersehen, daß diese Völcker, nemlich die Usipeter, nahe bey den Catten oder heutigen Hessen, und nahe bey dem Rhein gewohnet haben. Denn es meldet Caesar l. c. daß die Usipeter von den benachbarten Sueven (darunter er, wie Cellarius über diesen Caesar B. G. L. 1. c. 37. anmercket, und es den Gelehrten ohnehin nicht unbekannt ist, hauptsächlich die Catten begreifet) hart seyn gedränget worden. Und Florus berichtet l. c. deutlich, daß der Römische Feldherr Drusus bey seinem ersten Kriegs-Zug in Teutschland (welcher gantz vermuthlich von Maintz aus, als woselbst er, wie die beste Ausgaben des Flori l. c. lesen, eine Brücke
in der Exeg. Germ. p. 418. vor das alte Wißbaden. Ihre Gründe von solcher Muthmassung sind diese: Erstlich, sagen sie, ist die Gleichheit des Nahmens, bey dieser Sache, gar zu offenbar. Denn die Griechen und Lateiner haben in ihrer Sprache, bekannter massen, unter ihren Buchstaben kein W gehabt, sondern haben, an statt desselben, gemeiniglich sich des Buchstabens U oder V bedienet; folglich haben also die damalige Römer das, was die Teutschen Wisibäder genennet, durch Usibäder, Usipeter, oder kürtzer, durch Usipier und Visper, den Ort Wißbaden aber durch Usbium oder Visbium ausgesprochen. Zweytens, sagen sie, ist aus diesen gemeldten Römischen Geschicht-Schreibern deutlich genug zu ersehen, daß diese Völcker, nemlich die Usipeter, nahe bey den Catten oder heutigen Hessen, und nahe bey dem Rhein gewohnet haben. Denn es meldet Caesar l. c. daß die Usipeter von den benachbarten Sueven (darunter er, wie Cellarius über diesen Caesar B. G. L. 1. c. 37. anmercket, und es den Gelehrten ohnehin nicht unbekannt ist, hauptsächlich die Catten begreifet) hart seyn gedränget worden. Und Florus berichtet l. c. deutlich, daß der Römische Feldherr Drusus bey seinem ersten Kriegs-Zug in Teutschland (welcher gantz vermuthlich von Maintz aus, als woselbst er, wie die beste Ausgaben des Flori l. c. lesen, eine Brücke
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in der Exeg. Germ. p. 418. vor das alte Wißbaden. Ihre Gründe von solcher Muthmassung sind diese: Erstlich, sagen sie, ist die Gleichheit des Nahmens, bey dieser Sache, gar zu offenbar. Denn die Griechen und Lateiner haben in ihrer Sprache, bekannter massen, unter ihren Buchstaben kein W gehabt, sondern haben, an statt desselben, gemeiniglich sich des Buchstabens U oder V bedienet; folglich haben also die damalige Römer das, was die Teutschen Wisibäder genennet, durch Usibäder, Usipeter, oder kürtzer, durch Usipier und Visper, den Ort Wißbaden aber durch Usbium oder Visbium ausgesprochen. Zweytens, sagen sie, ist aus diesen gemeldten Römischen Geschicht-Schreibern deutlich genug zu ersehen, daß diese Völcker, nemlich die Usipeter, nahe bey den Catten oder heutigen Hessen, und nahe bey dem Rhein gewohnet haben. Denn es meldet Caesar l. c. daß die Usipeter von den benachbarten Sueven (darunter er, wie Cellarius über diesen Caesar B. G. L. 1. c. 37. anmercket, und es den Gelehrten ohnehin nicht unbekannt ist, hauptsächlich die Catten begreifet) hart seyn gedränget worden. Und Florus berichtet l. c. deutlich, daß der Römische Feldherr Drusus bey seinem ersten Kriegs-Zug in Teutschland (welcher gantz vermuthlich von Maintz aus, als woselbst er, wie die beste Ausgaben des Flori l. c. lesen, eine Brücke
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/50>, abgerufen am 27.07.2024.
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