Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.welcher an einer hitzigen Kranckheit darnieder gelegen, und seines Verstandes nicht mächtig gewesen, aus seiner Behausung, ehe es seine Hausgenossen inne worden, entlaufen, und in diesen Brunnen gesprungen, da er denn, ob man ihn gleich eilends wieder heraus gezogen, so sehr verbrannt gewesen, daß er so bald Todes verfahren. Dergleichen Unglücks-Fälle haben sich mehrere, bey den kleinen Canal- oder Neben-Brunnen dieses Haupt-Brunnens, welche in den Bad-Häusern selbst befindlich sind, zu Zeiten zugetragen, indem mannichmal Kinder in dieselbe gefallen, und so verbrannt worden sind, daß sie, ohngeachtet man ihnen baldigst herausgeholfen, ihr Leben dadurch haben einbüssen müssen. Uebrigens sind der Bad-Häuser,* welche dermalen ihr nöthiges Wasser aus diesem Haupt-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Leitungen (die gemeiniglich alle Jahre, wegen der vielen gelb-rothen Eisen-Erde, welche das Wasser * Der Autor verhält sich in Beschreibung des Antheils, welchen die verschiedene Bad-Häuser des Wißbads an diesem und den andern warmen Brunnen daselbst haben, bloß allein als ein Historicus, das ist, er beschreibet diese Sache schlechtweg, wie sie sich dermalen befindet; lässet aber dem Widerspruch, welchem etwan dieses oder jenes Brunnen-Recht unterworffen seyn möchte, seine Gültigkeit dadurch völlig unbenommen.
welcher an einer hitzigen Kranckheit darnieder gelegen, und seines Verstandes nicht mächtig gewesen, aus seiner Behausung, ehe es seine Hausgenossen inne worden, entlaufen, und in diesen Brunnen gesprungen, da er denn, ob man ihn gleich eilends wieder heraus gezogen, so sehr verbrannt gewesen, daß er so bald Todes verfahren. Dergleichen Unglücks-Fälle haben sich mehrere, bey den kleinen Canal- oder Neben-Brunnen dieses Haupt-Brunnens, welche in den Bad-Häusern selbst befindlich sind, zu Zeiten zugetragen, indem mannichmal Kinder in dieselbe gefallen, und so verbrannt worden sind, daß sie, ohngeachtet man ihnen baldigst herausgeholfen, ihr Leben dadurch haben einbüssen müssen. Uebrigens sind der Bad-Häuser,* welche dermalen ihr nöthiges Wasser aus diesem Haupt-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Leitungen (die gemeiniglich alle Jahre, wegen der vielen gelb-rothen Eisen-Erde, welche das Wasser * Der Autor verhält sich in Beschreibung des Antheils, welchen die verschiedene Bad-Häuser des Wißbads an diesem und den andern warmen Brunnen daselbst haben, bloß allein als ein Historicus, das ist, er beschreibet diese Sache schlechtweg, wie sie sich dermalen befindet; lässet aber dem Widerspruch, welchem etwan dieses oder jenes Brunnen-Recht unterworffen seyn möchte, seine Gültigkeit dadurch völlig unbenommen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0479" n="443"/> welcher an einer hitzigen Kranckheit darnieder gelegen, und seines Verstandes nicht mächtig gewesen, aus seiner Behausung, ehe es seine Hausgenossen inne worden, entlaufen, und in diesen Brunnen gesprungen, da er denn, ob man ihn gleich eilends wieder heraus gezogen, so sehr verbrannt gewesen, daß er so bald Todes verfahren. Dergleichen Unglücks-Fälle haben sich mehrere, bey den kleinen Canal- oder Neben-Brunnen dieses Haupt-Brunnens, welche in den Bad-Häusern selbst befindlich sind, zu Zeiten zugetragen, indem mannichmal Kinder in dieselbe gefallen, und so verbrannt worden sind, daß sie, ohngeachtet man ihnen baldigst herausgeholfen, ihr Leben dadurch haben einbüssen müssen. Uebrigens sind der Bad-Häuser,<note place="foot" n="*">Der Autor verhält sich in Beschreibung des Antheils, welchen die verschiedene Bad-Häuser des Wißbads an diesem und den andern warmen Brunnen daselbst haben, bloß allein als ein Historicus, das ist, er beschreibet diese Sache schlechtweg, wie sie sich dermalen befindet; lässet aber dem Widerspruch, welchem etwan dieses oder jenes Brunnen-Recht unterworffen seyn möchte, seine Gültigkeit dadurch völlig unbenommen.</note> welche dermalen ihr nöthiges Wasser aus diesem Haupt-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Leitungen (die gemeiniglich alle Jahre, wegen der vielen gelb-rothen Eisen-Erde, welche das Wasser </p> </div> </body> </text> </TEI> [443/0479]
welcher an einer hitzigen Kranckheit darnieder gelegen, und seines Verstandes nicht mächtig gewesen, aus seiner Behausung, ehe es seine Hausgenossen inne worden, entlaufen, und in diesen Brunnen gesprungen, da er denn, ob man ihn gleich eilends wieder heraus gezogen, so sehr verbrannt gewesen, daß er so bald Todes verfahren. Dergleichen Unglücks-Fälle haben sich mehrere, bey den kleinen Canal- oder Neben-Brunnen dieses Haupt-Brunnens, welche in den Bad-Häusern selbst befindlich sind, zu Zeiten zugetragen, indem mannichmal Kinder in dieselbe gefallen, und so verbrannt worden sind, daß sie, ohngeachtet man ihnen baldigst herausgeholfen, ihr Leben dadurch haben einbüssen müssen. Uebrigens sind der Bad-Häuser, * welche dermalen ihr nöthiges Wasser aus diesem Haupt-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Leitungen (die gemeiniglich alle Jahre, wegen der vielen gelb-rothen Eisen-Erde, welche das Wasser
* Der Autor verhält sich in Beschreibung des Antheils, welchen die verschiedene Bad-Häuser des Wißbads an diesem und den andern warmen Brunnen daselbst haben, bloß allein als ein Historicus, das ist, er beschreibet diese Sache schlechtweg, wie sie sich dermalen befindet; lässet aber dem Widerspruch, welchem etwan dieses oder jenes Brunnen-Recht unterworffen seyn möchte, seine Gültigkeit dadurch völlig unbenommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |