dergleichen Feuer-speyende Berge befindlich sind. Da aber auch dieselbe, und zwar in nicht geringerer Menge, anderswo auf dem Erdboden, wo keine Feuer-speyende Berge zu hören und zu sehen sind, gefunden werden, so falle dieser Bestärckungs-Grund weg, oder könne doch hierbey zu weiter nichts dienen, als daß man etwan sagen möchte: In der Gegend, wo Feuer-speyende Berge seyen, kämen die warme Wasser-Quellen von dem Feuer derselben, in andern Gegenden aber von einer anderen Ursache her; welches alles aber diese Sache schlecht entscheide. Und wo sollte endlich, sprechen sie, das Feuer, welches z. E. das Wißbadische Wasser in der Erde erhitzen soll, befindlich seyn? Sollte es weit von der Ober-Fläche des Wißbadischen Bodens, tief in der Erde, sich befinden, so könnte das erhitzte Wasser so sied-heiß nicht, als würcklich geschicht, hervorkommen, sondern würde durch einen, nur in etwas, langen Lauf in der Erde sich wieder sehr verkühlen. Sollte es aber nahe bey der Ober-Fläche des Bodens sich befinden, so könnte dasselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern müste in gar nachdrücklichen Würckungen sich offenbahren, und wohl die gantze Gegend daselbst herum schon längstens durchbrannt haben. Denn ein Feuer, das eine solche Menge Wassers Jahr aus, Jahr ein, in einem Grade hin, erhitzen solle, müsse kein geringes Feuer
dergleichen Feuer-speyende Berge befindlich sind. Da aber auch dieselbe, und zwar in nicht geringerer Menge, anderswo auf dem Erdboden, wo keine Feuer-speyende Berge zu hören und zu sehen sind, gefunden werden, so falle dieser Bestärckungs-Grund weg, oder könne doch hierbey zu weiter nichts dienen, als daß man etwan sagen möchte: In der Gegend, wo Feuer-speyende Berge seyen, kämen die warme Wasser-Quellen von dem Feuer derselben, in andern Gegenden aber von einer anderen Ursache her; welches alles aber diese Sache schlecht entscheide. Und wo sollte endlich, sprechen sie, das Feuer, welches z. E. das Wißbadische Wasser in der Erde erhitzen soll, befindlich seyn? Sollte es weit von der Ober-Fläche des Wißbadischen Bodens, tief in der Erde, sich befinden, so könnte das erhitzte Wasser so sied-heiß nicht, als würcklich geschicht, hervorkommen, sondern würde durch einen, nur in etwas, langen Lauf in der Erde sich wieder sehr verkühlen. Sollte es aber nahe bey der Ober-Fläche des Bodens sich befinden, so könnte dasselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern müste in gar nachdrücklichen Würckungen sich offenbahren, und wohl die gantze Gegend daselbst herum schon längstens durchbrannt haben. Denn ein Feuer, das eine solche Menge Wassers Jahr aus, Jahr ein, in einem Grade hin, erhitzen solle, müsse kein geringes Feuer
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0460"n="424"/>
dergleichen Feuer-speyende Berge befindlich sind. Da aber auch dieselbe, und zwar in nicht geringerer Menge, anderswo auf dem Erdboden, wo keine Feuer-speyende Berge zu hören und zu sehen sind, gefunden werden, so falle dieser Bestärckungs-Grund weg, oder könne doch hierbey zu weiter nichts dienen, als daß man etwan sagen möchte: In der Gegend, wo Feuer-speyende Berge seyen, kämen die warme Wasser-Quellen von dem Feuer derselben, in andern Gegenden aber von einer anderen Ursache her; welches alles aber diese Sache schlecht entscheide. Und wo sollte endlich, sprechen sie, das Feuer, welches z. E. das Wißbadische Wasser in der Erde erhitzen soll, befindlich seyn? Sollte es weit von der Ober-Fläche des Wißbadischen Bodens, tief in der Erde, sich befinden, so könnte das erhitzte Wasser so sied-heiß nicht, als würcklich geschicht, hervorkommen, sondern würde durch einen, nur in etwas, langen Lauf in der Erde sich wieder sehr verkühlen. Sollte es aber nahe bey der Ober-Fläche des Bodens sich befinden, so könnte dasselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern müste in gar nachdrücklichen Würckungen sich offenbahren, und wohl die gantze Gegend daselbst herum schon längstens durchbrannt haben. Denn ein Feuer, das eine solche Menge Wassers Jahr aus, Jahr ein, in einem Grade hin, erhitzen solle, müsse kein geringes Feuer
</p></div></body></text></TEI>
[424/0460]
dergleichen Feuer-speyende Berge befindlich sind. Da aber auch dieselbe, und zwar in nicht geringerer Menge, anderswo auf dem Erdboden, wo keine Feuer-speyende Berge zu hören und zu sehen sind, gefunden werden, so falle dieser Bestärckungs-Grund weg, oder könne doch hierbey zu weiter nichts dienen, als daß man etwan sagen möchte: In der Gegend, wo Feuer-speyende Berge seyen, kämen die warme Wasser-Quellen von dem Feuer derselben, in andern Gegenden aber von einer anderen Ursache her; welches alles aber diese Sache schlecht entscheide. Und wo sollte endlich, sprechen sie, das Feuer, welches z. E. das Wißbadische Wasser in der Erde erhitzen soll, befindlich seyn? Sollte es weit von der Ober-Fläche des Wißbadischen Bodens, tief in der Erde, sich befinden, so könnte das erhitzte Wasser so sied-heiß nicht, als würcklich geschicht, hervorkommen, sondern würde durch einen, nur in etwas, langen Lauf in der Erde sich wieder sehr verkühlen. Sollte es aber nahe bey der Ober-Fläche des Bodens sich befinden, so könnte dasselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern müste in gar nachdrücklichen Würckungen sich offenbahren, und wohl die gantze Gegend daselbst herum schon längstens durchbrannt haben. Denn ein Feuer, das eine solche Menge Wassers Jahr aus, Jahr ein, in einem Grade hin, erhitzen solle, müsse kein geringes Feuer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/460>, abgerufen am 29.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.