Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

Jahr 1347 hat der vorgenannte Graf Gerlach, mit Einstimmung der Märcker, dem Closter den, ohnweit demselbe in liegenden, Wald, die Geißheck genannt, geschencket, und sein Sohn Adolph hat 1349 dem Closter die Freyheit gegeben, Röder aus diesem Wald zu machen, das ist, denselben auszuroden, und in Aecker und Weinberge zu verwandeln. Es hat sich auch das Closter dieser gegebenen Freyheit bedienet, und Weinberge daselbst angeleget. Sie sind zwar in den folgenden Zeiten wieder eingegangen, doch sind die Spuren davon noch jetzo zu sehen. Es haben auch ohnweit davon einige Hofraithen nebst dazu gehörigen Baum-Gärten und andern Feld-Stücken gestanden, welche diesem Closter ebenfalls zugehöret haben. Sie haben Uffhoben, und die gantze daselbstige Gegend Ueber-Uffhoben geheissen; heut zu Tage wird sie Ueberhoben genennet. Sonst sind auch, ausser dem gemeldten Walde, noch mehr andere Waldungen dem Closter nach und nach verehret worden. Agnes, des oft-genennten Gerlachs, Grafens von Nassau, Tochter, des Kaysers Adolphs Enckelin, war Abtissin nach der Imagina - Sie war schon im Jahr 1333 Closter-Jungfrau in Clarenthal. Um diese Zeit, und zwar im Jahr 1355 hat der Pfaltz-Graf Ruprecht die Pfarrey Rinbolln, (Reinbullen, Reinböllen) in der Pfaltz, ohnweit Bacherach,

Jahr 1347 hat der vorgenannte Graf Gerlach, mit Einstimmung der Märcker, dem Closter den, ohnweit demselbe in liegenden, Wald, die Geißheck genannt, geschencket, und sein Sohn Adolph hat 1349 dem Closter die Freyheit gegeben, Röder aus diesem Wald zu machen, das ist, denselben auszuroden, und in Aecker und Weinberge zu verwandeln. Es hat sich auch das Closter dieser gegebenen Freyheit bedienet, und Weinberge daselbst angeleget. Sie sind zwar in den folgenden Zeiten wieder eingegangen, doch sind die Spuren davon noch jetzo zu sehen. Es haben auch ohnweit davon einige Hofraithen nebst dazu gehörigen Baum-Gärten und andern Feld-Stücken gestanden, welche diesem Closter ebenfalls zugehöret haben. Sie haben Uffhoben, und die gantze daselbstige Gegend Ueber-Uffhoben geheissen; heut zu Tage wird sie Ueberhoben genennet. Sonst sind auch, ausser dem gemeldten Walde, noch mehr andere Waldungen dem Closter nach und nach verehret worden. Agnes, des oft-genennten Gerlachs, Grafens von Nassau, Tochter, des Kaysers Adolphs Enckelin, war Abtissin nach der Imagina – Sie war schon im Jahr 1333 Closter-Jungfrau in Clarenthal. Um diese Zeit, und zwar im Jahr 1355 hat der Pfaltz-Graf Ruprecht die Pfarrey Rinbolln, (Reinbullen, Reinböllen) in der Pfaltz, ohnweit Bacherach,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0442" n="406"/>
Jahr 1347 hat der vorgenannte Graf Gerlach, mit Einstimmung der Märcker, dem Closter den, ohnweit demselbe in liegenden, Wald, die Geißheck genannt, geschencket, und sein Sohn Adolph hat 1349 dem Closter die Freyheit gegeben, Röder aus diesem Wald zu machen, das ist, denselben auszuroden, und in Aecker und Weinberge zu verwandeln. Es hat sich auch das Closter dieser gegebenen Freyheit bedienet, und Weinberge daselbst angeleget. Sie sind zwar in den folgenden Zeiten wieder eingegangen, doch sind die Spuren davon noch jetzo zu sehen. Es haben auch ohnweit davon einige Hofraithen nebst dazu gehörigen Baum-Gärten und andern Feld-Stücken gestanden, welche diesem Closter ebenfalls zugehöret haben. Sie haben Uffhoben, und die gantze daselbstige Gegend Ueber-Uffhoben geheissen; heut zu Tage wird sie Ueberhoben genennet. Sonst sind auch, ausser dem gemeldten Walde, noch mehr andere Waldungen dem Closter nach und nach verehret worden. Agnes, des oft-genennten Gerlachs, Grafens von Nassau, Tochter, des Kaysers Adolphs Enckelin, war Abtissin nach der Imagina &#x2013; Sie war schon im Jahr 1333 Closter-Jungfrau in Clarenthal. Um diese Zeit, und zwar im Jahr 1355 hat der Pfaltz-Graf Ruprecht die Pfarrey Rinbolln, (Reinbullen, Reinböllen) in der Pfaltz, ohnweit Bacherach,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[406/0442] Jahr 1347 hat der vorgenannte Graf Gerlach, mit Einstimmung der Märcker, dem Closter den, ohnweit demselbe in liegenden, Wald, die Geißheck genannt, geschencket, und sein Sohn Adolph hat 1349 dem Closter die Freyheit gegeben, Röder aus diesem Wald zu machen, das ist, denselben auszuroden, und in Aecker und Weinberge zu verwandeln. Es hat sich auch das Closter dieser gegebenen Freyheit bedienet, und Weinberge daselbst angeleget. Sie sind zwar in den folgenden Zeiten wieder eingegangen, doch sind die Spuren davon noch jetzo zu sehen. Es haben auch ohnweit davon einige Hofraithen nebst dazu gehörigen Baum-Gärten und andern Feld-Stücken gestanden, welche diesem Closter ebenfalls zugehöret haben. Sie haben Uffhoben, und die gantze daselbstige Gegend Ueber-Uffhoben geheissen; heut zu Tage wird sie Ueberhoben genennet. Sonst sind auch, ausser dem gemeldten Walde, noch mehr andere Waldungen dem Closter nach und nach verehret worden. Agnes, des oft-genennten Gerlachs, Grafens von Nassau, Tochter, des Kaysers Adolphs Enckelin, war Abtissin nach der Imagina – Sie war schon im Jahr 1333 Closter-Jungfrau in Clarenthal. Um diese Zeit, und zwar im Jahr 1355 hat der Pfaltz-Graf Ruprecht die Pfarrey Rinbolln, (Reinbullen, Reinböllen) in der Pfaltz, ohnweit Bacherach,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/442
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/442>, abgerufen am 24.11.2024.