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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Mühle und Güter by Muscebach oder Muschebach (Moßbach) vor 2000 Marck baares Geldes erkaufet. Der erste Hof gehörete dem Benedictiner-Closter zu Seltz im Elsaß, und war demselben von dem Kayser Otto III, auf Anhalten seiner Groß-Mutter Adelheid (daher er auch den Nahmen bekommen) in dem Jahr 992 (wie solches bereits oben in der zweyten Abtheilung in etwas berühret ist) geschencket worden. Der andere Hof, nemlich der Armen-Ruh-Hof, (also benennet, weil jährlich auf einen gewissen Tag, kurtz vor Pfingsten, die benachbarte Armen, kraft einer milden Stiftung, da selbst gespeiset worden) gehörete dem Cistercienser-Closter Ebirbach, Eberbach oder Erbach im Rhingau. Von diesen beyden Clöstern wurden die gemeldte Güter, nebst allen ihren Zugehörden, dem Kayser käuflich überlassen. Er hat hierauf ein Wiesen-Thal, welches zu dem vorgenennten Adelheids-Hof gehörete, und in dem Walde bey Wißbaden (in der Lateinischen U. apud oppidum nostrum Wisebaden, in der Teutschen Uebersetzung: by unser Veste zu Wiesebaden) gelegen ist, erwählet, das neue Closter daselbst anzurichten. Es hieß damals dieses Wiesen-Thal das Brüderrod, vermuthlich aus der Ursache, weil daselbst vormals Waldungen gewesen, solche aber, den Brüdern oder Mönchen des Closters Seltz zu gut, ausgerodet worden. Der

Mühle und Güter by Muscebach oder Muschebach (Moßbach) vor 2000 Marck baares Geldes erkaufet. Der erste Hof gehörete dem Benedictiner–Closter zu Seltz im Elsaß, und war demselben von dem Kayser Otto III, auf Anhalten seiner Groß-Mutter Adelheid (daher er auch den Nahmen bekommen) in dem Jahr 992 (wie solches bereits oben in der zweyten Abtheilung in etwas berühret ist) geschencket worden. Der andere Hof, nemlich der Armen-Ruh-Hof, (also benennet, weil jährlich auf einen gewissen Tag, kurtz vor Pfingsten, die benachbarte Armen, kraft einer milden Stiftung, da selbst gespeiset worden) gehörete dem Cistercienser-Closter Ebirbach, Eberbach oder Erbach im Rhingau. Von diesen beyden Clöstern wurden die gemeldte Güter, nebst allen ihren Zugehörden, dem Kayser käuflich überlassen. Er hat hierauf ein Wiesen-Thal, welches zu dem vorgenennten Adelheids-Hof gehörete, und in dem Walde bey Wißbaden (in der Lateinischen U. apud oppidum nostrum Wisebaden, in der Teutschen Uebersetzung: by unser Veste zu Wiesebaden) gelegen ist, erwählet, das neue Closter daselbst anzurichten. Es hieß damals dieses Wiesen-Thal das Brüderrod, vermuthlich aus der Ursache, weil daselbst vormals Waldungen gewesen, solche aber, den Brüdern oder Mönchen des Closters Seltz zu gut, ausgerodet worden. Der

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[395/0431] Mühle und Güter by Muscebach oder Muschebach (Moßbach) vor 2000 Marck baares Geldes erkaufet. Der erste Hof gehörete dem Benedictiner–Closter zu Seltz im Elsaß, und war demselben von dem Kayser Otto III, auf Anhalten seiner Groß-Mutter Adelheid (daher er auch den Nahmen bekommen) in dem Jahr 992 (wie solches bereits oben in der zweyten Abtheilung in etwas berühret ist) geschencket worden. Der andere Hof, nemlich der Armen-Ruh-Hof, (also benennet, weil jährlich auf einen gewissen Tag, kurtz vor Pfingsten, die benachbarte Armen, kraft einer milden Stiftung, da selbst gespeiset worden) gehörete dem Cistercienser-Closter Ebirbach, Eberbach oder Erbach im Rhingau. Von diesen beyden Clöstern wurden die gemeldte Güter, nebst allen ihren Zugehörden, dem Kayser käuflich überlassen. Er hat hierauf ein Wiesen-Thal, welches zu dem vorgenennten Adelheids-Hof gehörete, und in dem Walde bey Wißbaden (in der Lateinischen U. apud oppidum nostrum Wisebaden, in der Teutschen Uebersetzung: by unser Veste zu Wiesebaden) gelegen ist, erwählet, das neue Closter daselbst anzurichten. Es hieß damals dieses Wiesen-Thal das Brüderrod, vermuthlich aus der Ursache, weil daselbst vormals Waldungen gewesen, solche aber, den Brüdern oder Mönchen des Closters Seltz zu gut, ausgerodet worden. Der

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/431>, abgerufen am 24.11.2024.