Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.Ende auch mitten in denselben hier und dar grosse Warten oder Thürne gestanden, auf welchen man den eindringenden Feind nicht nur in Zeiten entdecket, sondern auch die, in den Land-Gräben gelegene, Völcker von daher bedecket und beschützet hat. Es finden sich noch jetzo zwischen Wißbaden und Bierstadt, (welcher Ort in den alten Schriften Birgstadt und Burgstadt heisset) wie auch zwischen Wißbaden und Cassel am Rhein dergleichen alte Wart-Thürne im Felde, welche ehemals mit den gemeldten Wißbadischen Land-Gräben sind verbunden gewesen. Als aber im Jahr 1495, durch den in Teutschland errichteten Land-Frieden, die vormals so sehr üblich gewesene Land-Fehden völlig aufgehoben worden, auch nachmals die alte Art zu kriegen gar sehr in Abgang gekommen ist, so sind die gemeldte Land-Gräben oder Land-Wehren ziemlich unbrauchbar worden, und haben fast zu nichts mehr gedienet, als daß die Strauch-Diebe und Land-Streicher einen bequemen Aufenthalt darin gefunden haben. Es sind daher dieselbe hin und wieder, und insbesondere auch in dem Wißbadischen Felde, nach und nach geschleifet und in Aecker und Wiesen verwandelt worden. Der letzte dieser Wißbadischen Land-Gräben, welcher zwischen Wißbaden und Dotzheim hinzog, war noch um das Jahr 1710 zu sehen, da er aber ebenfalls, auf vorgemeldte Art, sein Ende gefunden hat. Ende auch mitten in denselben hier und dar grosse Warten oder Thürne gestanden, auf welchen man den eindringenden Feind nicht nur in Zeiten entdecket, sondern auch die, in den Land-Gräben gelegene, Völcker von daher bedecket und beschützet hat. Es finden sich noch jetzo zwischen Wißbaden und Bierstadt, (welcher Ort in den alten Schriften Birgstadt und Burgstadt heisset) wie auch zwischen Wißbaden und Cassel am Rhein dergleichen alte Wart-Thürne im Felde, welche ehemals mit den gemeldten Wißbadischen Land-Gräben sind verbunden gewesen. Als aber im Jahr 1495, durch den in Teutschland errichteten Land-Frieden, die vormals so sehr üblich gewesene Land-Fehden völlig aufgehoben worden, auch nachmals die alte Art zu kriegen gar sehr in Abgang gekommen ist, so sind die gemeldte Land-Gräben oder Land-Wehren ziemlich unbrauchbar worden, und haben fast zu nichts mehr gedienet, als daß die Strauch-Diebe und Land-Streicher einen bequemen Aufenthalt darin gefunden haben. Es sind daher dieselbe hin und wieder, und insbesondere auch in dem Wißbadischen Felde, nach und nach geschleifet und in Aecker und Wiesen verwandelt worden. Der letzte dieser Wißbadischen Land-Gräben, welcher zwischen Wißbaden und Dotzheim hinzog, war noch um das Jahr 1710 zu sehen, da er aber ebenfalls, auf vorgemeldte Art, sein Ende gefunden hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0422" n="386"/> Ende auch mitten in denselben hier und dar grosse Warten oder Thürne gestanden, auf welchen man den eindringenden Feind nicht nur in Zeiten entdecket, sondern auch die, in den Land-Gräben gelegene, Völcker von daher bedecket und beschützet hat. Es finden sich noch jetzo zwischen Wißbaden und Bierstadt, (welcher Ort in den alten Schriften Birgstadt und Burgstadt heisset) wie auch zwischen Wißbaden und Cassel am Rhein dergleichen alte Wart-Thürne im Felde, welche ehemals mit den gemeldten Wißbadischen Land-Gräben sind verbunden gewesen. Als aber im Jahr 1495, durch den in Teutschland errichteten Land-Frieden, die vormals so sehr üblich gewesene Land-Fehden völlig aufgehoben worden, auch nachmals die alte Art zu kriegen gar sehr in Abgang gekommen ist, so sind die gemeldte Land-Gräben oder Land-Wehren ziemlich unbrauchbar worden, und haben fast zu nichts mehr gedienet, als daß die Strauch-Diebe und Land-Streicher einen bequemen Aufenthalt darin gefunden haben. Es sind daher dieselbe hin und wieder, und insbesondere auch in dem Wißbadischen Felde, nach und nach geschleifet und in Aecker und Wiesen verwandelt worden. Der letzte dieser Wißbadischen Land-Gräben, welcher zwischen Wißbaden und Dotzheim hinzog, war noch um das Jahr 1710 zu sehen, da er aber ebenfalls, auf vorgemeldte Art, sein Ende gefunden hat.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [386/0422]
Ende auch mitten in denselben hier und dar grosse Warten oder Thürne gestanden, auf welchen man den eindringenden Feind nicht nur in Zeiten entdecket, sondern auch die, in den Land-Gräben gelegene, Völcker von daher bedecket und beschützet hat. Es finden sich noch jetzo zwischen Wißbaden und Bierstadt, (welcher Ort in den alten Schriften Birgstadt und Burgstadt heisset) wie auch zwischen Wißbaden und Cassel am Rhein dergleichen alte Wart-Thürne im Felde, welche ehemals mit den gemeldten Wißbadischen Land-Gräben sind verbunden gewesen. Als aber im Jahr 1495, durch den in Teutschland errichteten Land-Frieden, die vormals so sehr üblich gewesene Land-Fehden völlig aufgehoben worden, auch nachmals die alte Art zu kriegen gar sehr in Abgang gekommen ist, so sind die gemeldte Land-Gräben oder Land-Wehren ziemlich unbrauchbar worden, und haben fast zu nichts mehr gedienet, als daß die Strauch-Diebe und Land-Streicher einen bequemen Aufenthalt darin gefunden haben. Es sind daher dieselbe hin und wieder, und insbesondere auch in dem Wißbadischen Felde, nach und nach geschleifet und in Aecker und Wiesen verwandelt worden. Der letzte dieser Wißbadischen Land-Gräben, welcher zwischen Wißbaden und Dotzheim hinzog, war noch um das Jahr 1710 zu sehen, da er aber ebenfalls, auf vorgemeldte Art, sein Ende gefunden hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |