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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Neben-Stadt der eigentlichen Stadt des Wißbads gewesen ist. Daß diese Kirche nicht mehr das erste und älteste Kirchen-Gebäude sey, welches bey geschehener Einführung der Christlichen Religion in Wißbaden, in den Fränckischen und Kayserlichen Zeiten, laut der in der zweyten Abtheilung gegebenen Nachricht, bereits zu Stande gekommen, sondern daß es ein solches Gebäude sey, welches erst in dem Nassauischen Zeit-Lauf errichtet worden, das giebt nicht nur das äusserliche Ansehen desselben, als welches von keinem sonderlich-grossen Alterthum zeuget, ziemlich deutlich zu erkennen; sondern es ist auch an dieser Kirche ein Stein, mit einer darauf befindlichen Schrift, vorhanden, daraus solches würcklich klärlich genug abzunehmen ist. Es stehet derselbe auswendig in der Mauer der Kirche, an einem Fenster, ohnweit der unteren Chor-Thüre, und lautet die darauf befindliche Schrift, und zwar, wie es fast scheinet, in Reimen verfasset, also:

Uf. Sanct Valentins. Tag. de. erst. Stein. gelacht.
Mät. das. sag. ich. iich. noch. mä. da. man. screb. 1488.

Das ist: Auf Sanct Valentins Tag ist der erste Stein geleget, über das sage ich euch noch mehr, da man schrieb 1488.

Neben-Stadt der eigentlichen Stadt des Wißbads gewesen ist. Daß diese Kirche nicht mehr das erste und älteste Kirchen-Gebäude sey, welches bey geschehener Einführung der Christlichen Religion in Wißbaden, in den Fränckischen und Kayserlichen Zeiten, laut der in der zweyten Abtheilung gegebenen Nachricht, bereits zu Stande gekommen, sondern daß es ein solches Gebäude sey, welches erst in dem Nassauischen Zeit-Lauf errichtet worden, das giebt nicht nur das äusserliche Ansehen desselben, als welches von keinem sonderlich-grossen Alterthum zeuget, ziemlich deutlich zu erkennen; sondern es ist auch an dieser Kirche ein Stein, mit einer darauf befindlichen Schrift, vorhanden, daraus solches würcklich klärlich genug abzunehmen ist. Es stehet derselbe auswendig in der Mauer der Kirche, an einem Fenster, ohnweit der unteren Chor-Thüre, und lautet die darauf befindliche Schrift, und zwar, wie es fast scheinet, in Reimen verfasset, also:

Uf. Sanct Valentins. Tag. de. erst. Stein. gelacht.
Mät. das. sag. ich. iich. noch. mä. da. man. screb. 1488.

Das ist: Auf Sanct Valentins Tag ist der erste Stein geleget, über das sage ich euch noch mehr, da man schrieb 1488.

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[314/0350] Neben-Stadt der eigentlichen Stadt des Wißbads gewesen ist. Daß diese Kirche nicht mehr das erste und älteste Kirchen-Gebäude sey, welches bey geschehener Einführung der Christlichen Religion in Wißbaden, in den Fränckischen und Kayserlichen Zeiten, laut der in der zweyten Abtheilung gegebenen Nachricht, bereits zu Stande gekommen, sondern daß es ein solches Gebäude sey, welches erst in dem Nassauischen Zeit-Lauf errichtet worden, das giebt nicht nur das äusserliche Ansehen desselben, als welches von keinem sonderlich-grossen Alterthum zeuget, ziemlich deutlich zu erkennen; sondern es ist auch an dieser Kirche ein Stein, mit einer darauf befindlichen Schrift, vorhanden, daraus solches würcklich klärlich genug abzunehmen ist. Es stehet derselbe auswendig in der Mauer der Kirche, an einem Fenster, ohnweit der unteren Chor-Thüre, und lautet die darauf befindliche Schrift, und zwar, wie es fast scheinet, in Reimen verfasset, also: Uf. Sanct Valentins. Tag. de. erst. Stein. gelacht. Mät. das. sag. ich. iich. noch. mä. da. man. screb. 1488. Das ist: Auf Sanct Valentins Tag ist der erste Stein geleget, über das sage ich euch noch mehr, da man schrieb 1488.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/350>, abgerufen am 22.11.2024.