Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

in Epit. Hist. ad ann. 1622 und 1630, unter diesen Kriegs-Leuten sich würcklich solche Völcker befunden haben, welche nahmentlich wegen dieser gottlosen Künsten in den öffentlichen Land- und Geschicht-Beschreibungen sehr übel berüchtiget sind. Wer weiter bedencket, wie damals Kirchen und Schulen öfters lange Zeit leer gestanden, und also der nöthige Unterricht von den Pflichten des Christenthums gefehlet hat. Ja wer endlich noch weiter bedencket, wie der, bey dieser gemeldten Kriegs-Zeit gemeiniglich obhanden-gewesene, grosse Mangel an den nöthigen Lebens-Mitteln die Leute, aus einem schweren und verborgenen Gerichte GOttes, mannichmal zur Verzweiflung gebracht, und zum Versuch allerley solcher verbottener ausserordentlicher Hülfs-Mittel und Künste verleitet hat. Wer, sage ich, dieses und mehr anderes hierbey vorkommendes, bedencket, der wird sich nicht sonderlich wundern, wenn bey einigen Einwohnern dieser Landen, ohnerachtet des empfundenen sehr grossen, kurtz vorher beschriebenen, mannichfaltigen Elends, sich ein solcher nahmhafter Saame dieser Satanischen Kunst geäusert und ausgebreitet hat. Und hat also die hohe Landes-Obrigkeit gar nicht unrecht, sondern, nach ihrer Christen- und Amts-Pflicht, gantz recht und wohl gehandelt, daß sie dieses unchristliche Wesen ernstlich und gründlich auszurotten gesuchet hat.

in Epit. Hist. ad ann. 1622 und 1630, unter diesen Kriegs-Leuten sich würcklich solche Völcker befunden haben, welche nahmentlich wegen dieser gottlosen Künsten in den öffentlichen Land- und Geschicht-Beschreibungen sehr übel berüchtiget sind. Wer weiter bedencket, wie damals Kirchen und Schulen öfters lange Zeit leer gestanden, und also der nöthige Unterricht von den Pflichten des Christenthums gefehlet hat. Ja wer endlich noch weiter bedencket, wie der, bey dieser gemeldten Kriegs-Zeit gemeiniglich obhanden-gewesene, grosse Mangel an den nöthigen Lebens-Mitteln die Leute, aus einem schweren und verborgenen Gerichte GOttes, mannichmal zur Verzweiflung gebracht, und zum Versuch allerley solcher verbottener ausserordentlicher Hülfs-Mittel und Künste verleitet hat. Wer, sage ich, dieses und mehr anderes hierbey vorkommendes, bedencket, der wird sich nicht sonderlich wundern, wenn bey einigen Einwohnern dieser Landen, ohnerachtet des empfundenen sehr grossen, kurtz vorher beschriebenen, mannichfaltigen Elends, sich ein solcher nahmhafter Saame dieser Satanischen Kunst geäusert und ausgebreitet hat. Und hat also die hohe Landes-Obrigkeit gar nicht unrecht, sondern, nach ihrer Christen- und Amts-Pflicht, gantz recht und wohl gehandelt, daß sie dieses unchristliche Wesen ernstlich und gründlich auszurotten gesuchet hat.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0334" n="298"/>
in <hi rendition="#aq">Epit. Hist. ad ann.</hi> 1622 und 1630, unter diesen Kriegs-Leuten sich würcklich solche Völcker befunden haben, welche nahmentlich wegen dieser gottlosen Künsten in den öffentlichen Land- und Geschicht-Beschreibungen sehr übel berüchtiget sind. Wer weiter bedencket, wie damals Kirchen und Schulen öfters lange Zeit leer gestanden, und also der nöthige Unterricht von den Pflichten des Christenthums gefehlet hat. Ja wer endlich noch weiter bedencket, wie der, bey dieser gemeldten Kriegs-Zeit gemeiniglich obhanden-gewesene, grosse Mangel an den nöthigen Lebens-Mitteln die Leute, aus einem schweren und verborgenen Gerichte GOttes, mannichmal zur Verzweiflung gebracht, und zum Versuch allerley solcher verbottener ausserordentlicher Hülfs-Mittel und Künste verleitet hat. Wer, sage ich, dieses und mehr anderes hierbey vorkommendes, bedencket, der wird sich nicht sonderlich wundern, wenn bey einigen Einwohnern dieser Landen, ohnerachtet des empfundenen sehr grossen, kurtz vorher beschriebenen, mannichfaltigen Elends, sich ein solcher nahmhafter Saame dieser Satanischen Kunst geäusert und ausgebreitet hat. Und hat also die hohe Landes-Obrigkeit gar nicht unrecht, sondern, nach ihrer Christen- und Amts-Pflicht, gantz recht und wohl gehandelt, daß sie dieses unchristliche Wesen ernstlich und gründlich auszurotten gesuchet hat.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[298/0334] in Epit. Hist. ad ann. 1622 und 1630, unter diesen Kriegs-Leuten sich würcklich solche Völcker befunden haben, welche nahmentlich wegen dieser gottlosen Künsten in den öffentlichen Land- und Geschicht-Beschreibungen sehr übel berüchtiget sind. Wer weiter bedencket, wie damals Kirchen und Schulen öfters lange Zeit leer gestanden, und also der nöthige Unterricht von den Pflichten des Christenthums gefehlet hat. Ja wer endlich noch weiter bedencket, wie der, bey dieser gemeldten Kriegs-Zeit gemeiniglich obhanden-gewesene, grosse Mangel an den nöthigen Lebens-Mitteln die Leute, aus einem schweren und verborgenen Gerichte GOttes, mannichmal zur Verzweiflung gebracht, und zum Versuch allerley solcher verbottener ausserordentlicher Hülfs-Mittel und Künste verleitet hat. Wer, sage ich, dieses und mehr anderes hierbey vorkommendes, bedencket, der wird sich nicht sonderlich wundern, wenn bey einigen Einwohnern dieser Landen, ohnerachtet des empfundenen sehr grossen, kurtz vorher beschriebenen, mannichfaltigen Elends, sich ein solcher nahmhafter Saame dieser Satanischen Kunst geäusert und ausgebreitet hat. Und hat also die hohe Landes-Obrigkeit gar nicht unrecht, sondern, nach ihrer Christen- und Amts-Pflicht, gantz recht und wohl gehandelt, daß sie dieses unchristliche Wesen ernstlich und gründlich auszurotten gesuchet hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/334
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/334>, abgerufen am 24.11.2024.