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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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ward, so schickte das dasige Stadt-Gerichte zwey ihres Mittels nach Hofheim zu dem gedachten Obristen Sporck, um eine Salveguarde zu ihrer Bedeckung von demselben auszuwürcken. Sie erhielten auch solche, und bald darauf kam noch eine Verstärckung von vier Reutern darzu. Worauf die Stadt, um ihre Danckbarkeit gegen diesen Obristen zu bezeigen, demselben zwey Ohme Wein, sechs Malter Haber, und ein fettes Rind zur Verehrung nach Hofheim abgeschicket. Als aber solches kaum aus der Stadt heraus gewesen, so sind den 24 Octob. erstlich 14 Reuter gekommen, welche die Salveguarde so fort ohne Bedencken hineingelassen, vorgebend, die Wißbäder behielten dermalen doch nichts, und wenn diese erst-kommende alles raubten, so dürften es keine andere thun. Diese 14 Reuter haben so bald mit Plünderung des Hauses, welches dem einen Gerichts-Schöffen, der mit zu Hofheim gewesen, zugehöret, und welches die Salveguarde ihnen auf Begehren gezeiget, den Anfang gemacht. Als diese annoch in voller Arbeit gewesen, so sind 500 andere Reuter dazu gekommen, welche so denn die gantze Stadt überschwemmet, und nicht nur alles rein ausgeplündert, sondern auch viele Burger niedergehauen, die Weibspersonen aber äusserst mißhandelt, und selbst mit minderjährigen Kindern, weiblichen Geschlechtes, unerhörte Schande getrieben, auch die Mühle und einige

ward, so schickte das dasige Stadt-Gerichte zwey ihres Mittels nach Hofheim zu dem gedachten Obristen Sporck, um eine Salveguarde zu ihrer Bedeckung von demselben auszuwürcken. Sie erhielten auch solche, und bald darauf kam noch eine Verstärckung von vier Reutern darzu. Worauf die Stadt, um ihre Danckbarkeit gegen diesen Obristen zu bezeigen, demselben zwey Ohme Wein, sechs Malter Haber, und ein fettes Rind zur Verehrung nach Hofheim abgeschicket. Als aber solches kaum aus der Stadt heraus gewesen, so sind den 24 Octob. erstlich 14 Reuter gekommen, welche die Salveguarde so fort ohne Bedencken hineingelassen, vorgebend, die Wißbäder behielten dermalen doch nichts, und wenn diese erst-kommende alles raubten, so dürften es keine andere thun. Diese 14 Reuter haben so bald mit Plünderung des Hauses, welches dem einen Gerichts-Schöffen, der mit zu Hofheim gewesen, zugehöret, und welches die Salveguarde ihnen auf Begehren gezeiget, den Anfang gemacht. Als diese annoch in voller Arbeit gewesen, so sind 500 andere Reuter dazu gekommen, welche so denn die gantze Stadt überschwemmet, und nicht nur alles rein ausgeplündert, sondern auch viele Burger niedergehauen, die Weibspersonen aber äusserst mißhandelt, und selbst mit minderjährigen Kindern, weiblichen Geschlechtes, unerhörte Schande getrieben, auch die Mühle und einige

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[288/0324] ward, so schickte das dasige Stadt-Gerichte zwey ihres Mittels nach Hofheim zu dem gedachten Obristen Sporck, um eine Salveguarde zu ihrer Bedeckung von demselben auszuwürcken. Sie erhielten auch solche, und bald darauf kam noch eine Verstärckung von vier Reutern darzu. Worauf die Stadt, um ihre Danckbarkeit gegen diesen Obristen zu bezeigen, demselben zwey Ohme Wein, sechs Malter Haber, und ein fettes Rind zur Verehrung nach Hofheim abgeschicket. Als aber solches kaum aus der Stadt heraus gewesen, so sind den 24 Octob. erstlich 14 Reuter gekommen, welche die Salveguarde so fort ohne Bedencken hineingelassen, vorgebend, die Wißbäder behielten dermalen doch nichts, und wenn diese erst-kommende alles raubten, so dürften es keine andere thun. Diese 14 Reuter haben so bald mit Plünderung des Hauses, welches dem einen Gerichts-Schöffen, der mit zu Hofheim gewesen, zugehöret, und welches die Salveguarde ihnen auf Begehren gezeiget, den Anfang gemacht. Als diese annoch in voller Arbeit gewesen, so sind 500 andere Reuter dazu gekommen, welche so denn die gantze Stadt überschwemmet, und nicht nur alles rein ausgeplündert, sondern auch viele Burger niedergehauen, die Weibspersonen aber äusserst mißhandelt, und selbst mit minderjährigen Kindern, weiblichen Geschlechtes, unerhörte Schande getrieben, auch die Mühle und einige

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/324>, abgerufen am 25.11.2024.