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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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nicht lästig fallen sollten, so geschahe doch, leyder! das Widerspiel; massen sie überall, wo sie durchgezogen, die Einwohner des Landes sehr hart mitgenommen haben. Die Stadt Wißbaden selbst hat zwar, weil des damals regierenden Grafens, Ludwigs von Nassau-Saarbrück, zweyter Sohn, Graf Philipp, unter diesen Völckern damals (L. St.) Kriegs-Dienste nahm, eine Salveguarde, gegen Erlegung einer Summe Geldes, erlanget, und also keine Soldaten einnehmen müssen. Es haben aber die Offizierer in den Wirths-Häusern der Stadt sich freye Zehrung gemacht, und sehr schwere Unkosten verursachet; auch das auswärts vor der Stadt gelegene Volck alle Wiesen, wie auch das, noch damals gestandene, Haberfeld in den Grund verderbet. Und in der gesammten Herrschaft Wißbaden haben sie, von dem Monat August 1620 bis in den Monat April 1621, so viele Unkosten den Land-Leuten zugezogen, und dabey noch so vieles Geld von ihnen erpresset, daß man über das Verzeichnüß desselben in den alten Rechnungen erstaunen muß. Die Stadt Wißbaden hat hierbey noch den besonderen Unfall gehabt, daß sich die Juden, bey Gelegenheit dieses im Land gewesenen Spanischen Kriegs-Volckes (wie St. f. 388 ausdrücklich gemeldet wird) aus dem benachbarten Epsteiner Lande, 4 Hausgesässe starck, wiederum in Wißbaden, woselbst damals keine Juden

nicht lästig fallen sollten, so geschahe doch, leyder! das Widerspiel; massen sie überall, wo sie durchgezogen, die Einwohner des Landes sehr hart mitgenommen haben. Die Stadt Wißbaden selbst hat zwar, weil des damals regierenden Grafens, Ludwigs von Nassau-Saarbrück, zweyter Sohn, Graf Philipp, unter diesen Völckern damals (L. St.) Kriegs-Dienste nahm, eine Salveguarde, gegen Erlegung einer Summe Geldes, erlanget, und also keine Soldaten einnehmen müssen. Es haben aber die Offizierer in den Wirths-Häusern der Stadt sich freye Zehrung gemacht, und sehr schwere Unkosten verursachet; auch das auswärts vor der Stadt gelegene Volck alle Wiesen, wie auch das, noch damals gestandene, Haberfeld in den Grund verderbet. Und in der gesammten Herrschaft Wißbaden haben sie, von dem Monat August 1620 bis in den Monat April 1621, so viele Unkosten den Land-Leuten zugezogen, und dabey noch so vieles Geld von ihnen erpresset, daß man über das Verzeichnüß desselben in den alten Rechnungen erstaunen muß. Die Stadt Wißbaden hat hierbey noch den besonderen Unfall gehabt, daß sich die Juden, bey Gelegenheit dieses im Land gewesenen Spanischen Kriegs-Volckes (wie St. f. 388 ausdrücklich gemeldet wird) aus dem benachbarten Epsteiner Lande, 4 Hausgesässe starck, wiederum in Wißbaden, woselbst damals keine Juden

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nicht lästig fallen sollten, so geschahe doch, leyder! das Widerspiel; massen sie überall, wo sie durchgezogen, die Einwohner des Landes sehr hart mitgenommen haben. Die Stadt Wißbaden selbst hat zwar, weil des damals regierenden Grafens, Ludwigs von Nassau-Saarbrück, zweyter Sohn, Graf Philipp, unter diesen Völckern damals (L. St.) Kriegs-Dienste nahm, eine Salveguarde, gegen Erlegung einer Summe Geldes, erlanget, und also keine Soldaten einnehmen müssen. Es haben aber die Offizierer in den Wirths-Häusern der Stadt sich freye Zehrung gemacht, und sehr schwere Unkosten verursachet; auch das auswärts vor der Stadt gelegene Volck alle Wiesen, wie auch das, noch damals gestandene, Haberfeld in den Grund verderbet. Und in der gesammten Herrschaft Wißbaden haben sie, von dem Monat August 1620 bis in den Monat April 1621, so viele Unkosten den Land-Leuten zugezogen, und dabey noch so vieles Geld von ihnen erpresset, daß man über das Verzeichnüß desselben in den alten Rechnungen erstaunen muß. Die Stadt Wißbaden hat hierbey noch den besonderen Unfall gehabt, daß sich die Juden, bey Gelegenheit dieses im Land gewesenen Spanischen Kriegs-Volckes (wie St. <hi rendition="#aq">f. 388</hi> ausdrücklich gemeldet wird) aus dem benachbarten Epsteiner Lande, 4 Hausgesässe starck, wiederum in Wißbaden, woselbst damals keine Juden
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[277/0313] nicht lästig fallen sollten, so geschahe doch, leyder! das Widerspiel; massen sie überall, wo sie durchgezogen, die Einwohner des Landes sehr hart mitgenommen haben. Die Stadt Wißbaden selbst hat zwar, weil des damals regierenden Grafens, Ludwigs von Nassau-Saarbrück, zweyter Sohn, Graf Philipp, unter diesen Völckern damals (L. St.) Kriegs-Dienste nahm, eine Salveguarde, gegen Erlegung einer Summe Geldes, erlanget, und also keine Soldaten einnehmen müssen. Es haben aber die Offizierer in den Wirths-Häusern der Stadt sich freye Zehrung gemacht, und sehr schwere Unkosten verursachet; auch das auswärts vor der Stadt gelegene Volck alle Wiesen, wie auch das, noch damals gestandene, Haberfeld in den Grund verderbet. Und in der gesammten Herrschaft Wißbaden haben sie, von dem Monat August 1620 bis in den Monat April 1621, so viele Unkosten den Land-Leuten zugezogen, und dabey noch so vieles Geld von ihnen erpresset, daß man über das Verzeichnüß desselben in den alten Rechnungen erstaunen muß. Die Stadt Wißbaden hat hierbey noch den besonderen Unfall gehabt, daß sich die Juden, bey Gelegenheit dieses im Land gewesenen Spanischen Kriegs-Volckes (wie St. f. 388 ausdrücklich gemeldet wird) aus dem benachbarten Epsteiner Lande, 4 Hausgesässe starck, wiederum in Wißbaden, woselbst damals keine Juden

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/313>, abgerufen am 24.11.2024.