p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen,
p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen,
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p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen,
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/296>, abgerufen am 16.02.2025.
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