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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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p. 487 etc. befindlich sind, siehet man gar deutlich, daß solche Belagerung in dem Jahr 1318 sich zugetragen habe. Wie man denn auch aus Zusammenhaltung solcher Urkunden so viel ersehen kan, daß diese Belagerung fast einen Monat lang gedauert habe. Es wollen zwar einige, um die vorhin gemeldte ungleichlautende Berichte von dem Jahr dieser Wißbadischen Belagerung mit einander zu vergleichen, davor halten, daß vielleicht der Kayser Ludwig unsere Stadt um dieselbe Zeit mehr als einmal belagert habe. Allein, ob dieses gleich so gar unmöglich nicht seyn mag, zumal sich der damalige innerliche Krieg acht Jahre lang in Teutschland herum gezogen hat, so ist es doch auch gleichwohl, mancher Ursachen wegen, nicht sonderlich wahrscheinlich. Und ist es ja, bekanntlich, bey den Geschicht-Schreibern so ungewöhnlich nicht, daß sie manchmal von einer und eben derselben Sache, gantz verschiedene Jahre, darin sie sich soll zugetragen haben, anzugeben pflegen. Es muß übrigens der Unwille, den dieser Kayser damals gegen die Nassauische Lande gehabt hat, sehr groß gewesen seyn. Denn er hat in denselben, nahmentlich in der Herrschaft Wißbaden, L. U. mit Brand und Verheerung gantz entsetzlich übel gehauset, und selbst der Clarenthalischen Closter-Güter, wie unten wird berichtet werden, nicht geschonet. Es möchte also der Stadt Wißbaden, wenn er dieselbe damals

p. 487 etc. befindlich sind, siehet man gar deutlich, daß solche Belagerung in dem Jahr 1318 sich zugetragen habe. Wie man denn auch aus Zusammenhaltung solcher Urkunden so viel ersehen kan, daß diese Belagerung fast einen Monat lang gedauert habe. Es wollen zwar einige, um die vorhin gemeldte ungleichlautende Berichte von dem Jahr dieser Wißbadischen Belagerung mit einander zu vergleichen, davor halten, daß vielleicht der Kayser Ludwig unsere Stadt um dieselbe Zeit mehr als einmal belagert habe. Allein, ob dieses gleich so gar unmöglich nicht seyn mag, zumal sich der damalige innerliche Krieg acht Jahre lang in Teutschland herum gezogen hat, so ist es doch auch gleichwohl, mancher Ursachen wegen, nicht sonderlich wahrscheinlich. Und ist es ja, bekanntlich, bey den Geschicht-Schreibern so ungewöhnlich nicht, daß sie manchmal von einer und eben derselben Sache, gantz verschiedene Jahre, darin sie sich soll zugetragen haben, anzugeben pflegen. Es muß übrigens der Unwille, den dieser Kayser damals gegen die Nassauische Lande gehabt hat, sehr groß gewesen seyn. Denn er hat in denselben, nahmentlich in der Herrschaft Wißbaden, L. U. mit Brand und Verheerung gantz entsetzlich übel gehauset, und selbst der Clarenthalischen Closter-Güter, wie unten wird berichtet werden, nicht geschonet. Es möchte also der Stadt Wißbaden, wenn er dieselbe damals

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[255/0291] p. 487 etc. befindlich sind, siehet man gar deutlich, daß solche Belagerung in dem Jahr 1318 sich zugetragen habe. Wie man denn auch aus Zusammenhaltung solcher Urkunden so viel ersehen kan, daß diese Belagerung fast einen Monat lang gedauert habe. Es wollen zwar einige, um die vorhin gemeldte ungleichlautende Berichte von dem Jahr dieser Wißbadischen Belagerung mit einander zu vergleichen, davor halten, daß vielleicht der Kayser Ludwig unsere Stadt um dieselbe Zeit mehr als einmal belagert habe. Allein, ob dieses gleich so gar unmöglich nicht seyn mag, zumal sich der damalige innerliche Krieg acht Jahre lang in Teutschland herum gezogen hat, so ist es doch auch gleichwohl, mancher Ursachen wegen, nicht sonderlich wahrscheinlich. Und ist es ja, bekanntlich, bey den Geschicht-Schreibern so ungewöhnlich nicht, daß sie manchmal von einer und eben derselben Sache, gantz verschiedene Jahre, darin sie sich soll zugetragen haben, anzugeben pflegen. Es muß übrigens der Unwille, den dieser Kayser damals gegen die Nassauische Lande gehabt hat, sehr groß gewesen seyn. Denn er hat in denselben, nahmentlich in der Herrschaft Wißbaden, L. U. mit Brand und Verheerung gantz entsetzlich übel gehauset, und selbst der Clarenthalischen Closter-Güter, wie unten wird berichtet werden, nicht geschonet. Es möchte also der Stadt Wißbaden, wenn er dieselbe damals

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/291>, abgerufen am 25.11.2024.