Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

nachdem sie dieser Fehde, darin die beyderseitige Lande grossen Schaden erlitten, endlich satt worden, wieder miteinander vereiniget, und ist die schriftliche Vertrags-Urkunde desselben in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. II. p. 88, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 315, zu lesen. Wie denn auch die Nachricht von der gedachten Verstörung unserer Stadt selbst lediglich aus diesem Vereinigungs-Brief genommen ist. Und da dieser Brief in dem Jahr 1283 den 30 August ist ausgefertiget worden, die vorhergegangene Fehde aber doch wohl gantz vermuthlich einige Jahre wird gedauert haben, so ist daraus nicht ohne Grund zu schliessen, daß die Verstörung selbst ohngefähr um das Jahr 1281 oder 82, weil Graf Adolph ohnehin erst um das Jahr 1280 die Regierung seiner Landen überkommen hatte, werde geschehen seyn.

4. Im Jahre 1292 hat die Stadt Wißbaden die Ehre gehabt, daß ihr bisheriger Herr, der eben jetzt-gemeldte Graf Adolph von Nassau, zu einem Römischen König und Kayser, wie bereits oben berichtet ist, erwählet worden. Er hat zwar hierauf, nach erhaltener dieser höchsten Würde, wegen Besorgung der Reichs-Angelegenheiten, nach der Art der damaligen Zeit, mehrentheils in dem Teutschen Reiche herum reisen müssen. Er hat aber auch doch zu Zeiten seine

nachdem sie dieser Fehde, darin die beyderseitige Lande grossen Schaden erlitten, endlich satt worden, wieder miteinander vereiniget, und ist die schriftliche Vertrags-Urkunde desselben in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. II. p. 88, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 315, zu lesen. Wie denn auch die Nachricht von der gedachten Verstörung unserer Stadt selbst lediglich aus diesem Vereinigungs-Brief genommen ist. Und da dieser Brief in dem Jahr 1283 den 30 August ist ausgefertiget worden, die vorhergegangene Fehde aber doch wohl gantz vermuthlich einige Jahre wird gedauert haben, so ist daraus nicht ohne Grund zu schliessen, daß die Verstörung selbst ohngefähr um das Jahr 1281 oder 82, weil Graf Adolph ohnehin erst um das Jahr 1280 die Regierung seiner Landen überkommen hatte, werde geschehen seyn.

4. Im Jahre 1292 hat die Stadt Wißbaden die Ehre gehabt, daß ihr bisheriger Herr, der eben jetzt-gemeldte Graf Adolph von Nassau, zu einem Römischen König und Kayser, wie bereits oben berichtet ist, erwählet worden. Er hat zwar hierauf, nach erhaltener dieser höchsten Würde, wegen Besorgung der Reichs-Angelegenheiten, nach der Art der damaligen Zeit, mehrentheils in dem Teutschen Reiche herum reisen müssen. Er hat aber auch doch zu Zeiten seine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0286" n="250"/>
nachdem sie dieser Fehde, darin die beyderseitige Lande grossen Schaden erlitten, endlich satt worden, wieder miteinander vereiniget, und ist die schriftliche Vertrags-Urkunde desselben in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. <hi rendition="#aq">P. II. p. 88,</hi> wie auch in des Joannis <hi rendition="#aq">Spic. dipl. I. p. 315,</hi> zu lesen. Wie denn auch die Nachricht von der gedachten Verstörung unserer Stadt selbst lediglich aus diesem Vereinigungs-Brief genommen ist. Und da dieser Brief in dem Jahr 1283 den 30 August ist ausgefertiget worden, die vorhergegangene Fehde aber doch wohl gantz vermuthlich einige Jahre wird gedauert haben, so ist daraus nicht ohne Grund zu schliessen, daß die Verstörung selbst ohngefähr um das Jahr 1281 oder 82, weil Graf Adolph ohnehin erst um das Jahr 1280 die Regierung seiner Landen überkommen hatte, werde geschehen seyn.</p>
          <p>4. Im Jahre 1292 hat die Stadt Wißbaden die Ehre gehabt, daß ihr bisheriger Herr, der eben jetzt-gemeldte Graf Adolph von Nassau, zu einem Römischen König und Kayser, wie bereits oben berichtet ist, erwählet worden. Er hat zwar hierauf, nach erhaltener dieser höchsten Würde, wegen Besorgung der Reichs-Angelegenheiten, nach der Art der damaligen Zeit, mehrentheils in dem Teutschen Reiche herum reisen müssen. Er hat aber auch doch zu Zeiten seine
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[250/0286] nachdem sie dieser Fehde, darin die beyderseitige Lande grossen Schaden erlitten, endlich satt worden, wieder miteinander vereiniget, und ist die schriftliche Vertrags-Urkunde desselben in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. II. p. 88, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 315, zu lesen. Wie denn auch die Nachricht von der gedachten Verstörung unserer Stadt selbst lediglich aus diesem Vereinigungs-Brief genommen ist. Und da dieser Brief in dem Jahr 1283 den 30 August ist ausgefertiget worden, die vorhergegangene Fehde aber doch wohl gantz vermuthlich einige Jahre wird gedauert haben, so ist daraus nicht ohne Grund zu schliessen, daß die Verstörung selbst ohngefähr um das Jahr 1281 oder 82, weil Graf Adolph ohnehin erst um das Jahr 1280 die Regierung seiner Landen überkommen hatte, werde geschehen seyn. 4. Im Jahre 1292 hat die Stadt Wißbaden die Ehre gehabt, daß ihr bisheriger Herr, der eben jetzt-gemeldte Graf Adolph von Nassau, zu einem Römischen König und Kayser, wie bereits oben berichtet ist, erwählet worden. Er hat zwar hierauf, nach erhaltener dieser höchsten Würde, wegen Besorgung der Reichs-Angelegenheiten, nach der Art der damaligen Zeit, mehrentheils in dem Teutschen Reiche herum reisen müssen. Er hat aber auch doch zu Zeiten seine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/286
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/286>, abgerufen am 22.11.2024.