Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.Doch bleibet solches den Forschern solcher alten Aufschriften zu weiterer Untersuchung ausgestellet. Wie denn auch denselben, annoch genauer zu erwägen, überlassen wird: ob die Buchstaben CO. H. etwan Cohors hastata, eine Spieß-Kriegs-Rotte, oder sonst was anders bedeuten sollen? Weil übrigens so wohl das Favonische, als auch das Varische Geschlecht (welche beyde, wie es scheinet, durch Adoption, oder Annehmung an Kindes statt, ihre beyderseitige Nahmen, wie bey den Römern gewöhnlich war, einander mitgetheilet) sogleich unter den ersten Römischen Kaysern, wie aus dem Tacito A. L. 16. c. 22, L. 1. c. 3, L. 4. c. 66, L. 13. c. 9. etc. zu ersehen, sonderlich aber unter der Regierung des Kaysers Augusti, wie aus dem Suetonio in der Lebens-Beschreibung dieses Kaysers c. 13. und 23, und aus mehr andern Römischen Schrift-Verfassern erhellet, und auch, zum Theil, aus der, in derselben Zeit vorgefallenen, grossen Niederlage des Q. Vari in Teutschland bekannt ist, bey den Römern im Flor gewesen, so lässet sich hieraus nicht undeutlich abnehmen, daß dieser Stein in Wißbaden um dieselbe Zeit, und zwar, sehr vermuthlich, selbst um die Zeit des gemeldten Kaysers Augusti, (als der sich sonderlich viel mit den Teutschen beschäftiget hat) sey aufgerichtet worden, mithin also auch die Römer schon damals, und also beyläufig um die Zeit Doch bleibet solches den Forschern solcher alten Aufschriften zu weiterer Untersuchung ausgestellet. Wie denn auch denselben, annoch genauer zu erwägen, überlassen wird: ob die Buchstaben CO. H. etwan Cohors hastata, eine Spieß-Kriegs–Rotte, oder sonst was anders bedeuten sollen? Weil übrigens so wohl das Favonische, als auch das Varische Geschlecht (welche beyde, wie es scheinet, durch Adoption, oder Annehmung an Kindes statt, ihre beyderseitige Nahmen, wie bey den Römern gewöhnlich war, einander mitgetheilet) sogleich unter den ersten Römischen Kaysern, wie aus dem Tacito A. L. 16. c. 22, L. 1. c. 3, L. 4. c. 66, L. 13. c. 9. etc. zu ersehen, sonderlich aber unter der Regierung des Kaysers Augusti, wie aus dem Suetonio in der Lebens-Beschreibung dieses Kaysers c. 13. und 23, und aus mehr andern Römischen Schrift-Verfassern erhellet, und auch, zum Theil, aus der, in derselben Zeit vorgefallenen, grossen Niederlage des Q. Vari in Teutschland bekannt ist, bey den Römern im Flor gewesen, so lässet sich hieraus nicht undeutlich abnehmen, daß dieser Stein in Wißbaden um dieselbe Zeit, und zwar, sehr vermuthlich, selbst um die Zeit des gemeldten Kaysers Augusti, (als der sich sonderlich viel mit den Teutschen beschäftiget hat) sey aufgerichtet worden, mithin also auch die Römer schon damals, und also beyläufig um die Zeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0133" n="97"/> Doch bleibet solches den Forschern solcher alten Aufschriften zu weiterer Untersuchung ausgestellet. Wie denn auch denselben, annoch genauer zu erwägen, überlassen wird: ob die Buchstaben <hi rendition="#aq">CO. H.</hi> etwan <hi rendition="#aq">Cohors hastata</hi>, eine Spieß-Kriegs–Rotte, oder sonst was anders bedeuten sollen? Weil übrigens so wohl das Favonische, als auch das Varische Geschlecht (welche beyde, wie es scheinet, durch <hi rendition="#aq">Adoption</hi>, oder Annehmung an Kindes statt, ihre beyderseitige Nahmen, wie bey den Römern gewöhnlich war, einander mitgetheilet) sogleich unter den ersten Römischen Kaysern, wie aus dem Tacito <hi rendition="#aq">A. L. 16. c. 22, L. 1. c. 3, L. 4. c. 66, L. 13. c. 9. etc.</hi> zu ersehen, sonderlich aber unter der Regierung des Kaysers Augusti, wie aus dem Suetonio in der Lebens-Beschreibung dieses Kaysers <hi rendition="#aq">c. 13.</hi> und <hi rendition="#aq">23,</hi> und aus mehr andern Römischen Schrift-Verfassern erhellet, und auch, zum Theil, aus der, in derselben Zeit vorgefallenen, grossen Niederlage des Q. Vari in Teutschland bekannt ist, bey den Römern im Flor gewesen, so lässet sich hieraus nicht undeutlich abnehmen, daß dieser Stein in Wißbaden um dieselbe Zeit, und zwar, sehr vermuthlich, selbst um die Zeit des gemeldten Kaysers Augusti, (als der sich sonderlich viel mit den Teutschen beschäftiget hat) sey aufgerichtet worden, mithin also auch die Römer schon damals, und also beyläufig um die Zeit </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0133]
Doch bleibet solches den Forschern solcher alten Aufschriften zu weiterer Untersuchung ausgestellet. Wie denn auch denselben, annoch genauer zu erwägen, überlassen wird: ob die Buchstaben CO. H. etwan Cohors hastata, eine Spieß-Kriegs–Rotte, oder sonst was anders bedeuten sollen? Weil übrigens so wohl das Favonische, als auch das Varische Geschlecht (welche beyde, wie es scheinet, durch Adoption, oder Annehmung an Kindes statt, ihre beyderseitige Nahmen, wie bey den Römern gewöhnlich war, einander mitgetheilet) sogleich unter den ersten Römischen Kaysern, wie aus dem Tacito A. L. 16. c. 22, L. 1. c. 3, L. 4. c. 66, L. 13. c. 9. etc. zu ersehen, sonderlich aber unter der Regierung des Kaysers Augusti, wie aus dem Suetonio in der Lebens-Beschreibung dieses Kaysers c. 13. und 23, und aus mehr andern Römischen Schrift-Verfassern erhellet, und auch, zum Theil, aus der, in derselben Zeit vorgefallenen, grossen Niederlage des Q. Vari in Teutschland bekannt ist, bey den Römern im Flor gewesen, so lässet sich hieraus nicht undeutlich abnehmen, daß dieser Stein in Wißbaden um dieselbe Zeit, und zwar, sehr vermuthlich, selbst um die Zeit des gemeldten Kaysers Augusti, (als der sich sonderlich viel mit den Teutschen beschäftiget hat) sey aufgerichtet worden, mithin also auch die Römer schon damals, und also beyläufig um die Zeit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |