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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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zufälliger weise in der Erde angetroffen. Um das Jahr 1723. hat man derselben einige, nebst einer Todten-Ampel, (so viel man aus den zerstückten Scherben hat muthmassen wollen) nebst vielen dabey befindlich-gewesenen alten Römischen Müntzen, in dem Garten des dasigen Hospitals, bey Aufgrabung der Erde, gefunden. Es ist aber, bey dem Ausgraben derselben, das meiste davon, weil es durch die Länge der Zeit vermodert gewesen, in Stücken gegangen, und nichts, als die Todten-Asche und einige Scherben, nebst den Müntzen, erhalten worden. Im Jahre 1751. hat man eben dergleichen Römische Todten-Töpfe hinter dem Schloß zu Wißbaden, bey Aufwerffung der Erde, gefunden und herausgegraben. Es ist ein grosser Topf, einem dreymäsigten Milch-Topf an Gestalt und Grösse nicht ungleich, unter denselben befindlich gewesen. Es ist aber nicht gantz, sondern nur ein Stück davon, nebst der darin gewesenen Aschen-Erde und Gebeinen herausgebracht worden. Es sind aber auch kleine Krüglein, beynahe eine halbe Maaß haltend, dabey gewesen, und diese sind gantz erhalten worden. Man hat solche, weil man eben keine sonderliche Todten-Asche darin hat wahrnehmen können, anfänglich vor Römische Thränen-Krüglein halten wollen. Und es ist auch an dem, daß die alte Römer, nach dem Vorgeben einiger Geschicht-Schreiber, (Siehe z. E.

zufälliger weise in der Erde angetroffen. Um das Jahr 1723. hat man derselben einige, nebst einer Todten-Ampel, (so viel man aus den zerstückten Scherben hat muthmassen wollen) nebst vielen dabey befindlich-gewesenen alten Römischen Müntzen, in dem Garten des dasigen Hospitals, bey Aufgrabung der Erde, gefunden. Es ist aber, bey dem Ausgraben derselben, das meiste davon, weil es durch die Länge der Zeit vermodert gewesen, in Stücken gegangen, und nichts, als die Todten-Asche und einige Scherben, nebst den Müntzen, erhalten worden. Im Jahre 1751. hat man eben dergleichen Römische Todten-Töpfe hinter dem Schloß zu Wißbaden, bey Aufwerffung der Erde, gefunden und herausgegraben. Es ist ein grosser Topf, einem dreymäsigten Milch-Topf an Gestalt und Grösse nicht ungleich, unter denselben befindlich gewesen. Es ist aber nicht gantz, sondern nur ein Stück davon, nebst der darin gewesenen Aschen-Erde und Gebeinen herausgebracht worden. Es sind aber auch kleine Krüglein, beynahe eine halbe Maaß haltend, dabey gewesen, und diese sind gantz erhalten worden. Man hat solche, weil man eben keine sonderliche Todten-Asche darin hat wahrnehmen können, anfänglich vor Römische Thränen-Krüglein halten wollen. Und es ist auch an dem, daß die alte Römer, nach dem Vorgeben einiger Geschicht-Schreiber, (Siehe z. E.

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zufälliger weise in der Erde angetroffen. Um das Jahr 1723. hat man derselben einige, nebst einer Todten-Ampel, (so viel man aus den zerstückten Scherben hat muthmassen wollen) nebst vielen dabey befindlich-gewesenen alten Römischen Müntzen, in dem Garten des dasigen Hospitals, bey Aufgrabung der Erde, gefunden. Es ist aber, bey dem Ausgraben derselben, das meiste davon, weil es durch die Länge der Zeit vermodert gewesen, in Stücken gegangen, und nichts, als die Todten-Asche und einige Scherben, nebst den Müntzen, erhalten worden. Im Jahre 1751. hat man eben dergleichen Römische Todten-Töpfe hinter dem Schloß zu Wißbaden, bey Aufwerffung der Erde, gefunden und herausgegraben. Es ist ein grosser Topf, einem dreymäsigten Milch-Topf an Gestalt und Grösse nicht ungleich, unter denselben befindlich gewesen. Es ist aber nicht gantz, sondern nur ein Stück davon, nebst der darin gewesenen Aschen-Erde und Gebeinen herausgebracht worden. Es sind aber auch kleine Krüglein, beynahe eine halbe Maaß haltend, dabey gewesen, und diese sind gantz erhalten worden. Man hat solche, weil man eben keine sonderliche Todten-Asche darin hat wahrnehmen können, anfänglich vor Römische Thränen-Krüglein halten wollen. Und es ist auch an dem, daß die alte Römer, nach dem Vorgeben einiger Geschicht-Schreiber, (Siehe z. E.
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[72/0108] zufälliger weise in der Erde angetroffen. Um das Jahr 1723. hat man derselben einige, nebst einer Todten-Ampel, (so viel man aus den zerstückten Scherben hat muthmassen wollen) nebst vielen dabey befindlich-gewesenen alten Römischen Müntzen, in dem Garten des dasigen Hospitals, bey Aufgrabung der Erde, gefunden. Es ist aber, bey dem Ausgraben derselben, das meiste davon, weil es durch die Länge der Zeit vermodert gewesen, in Stücken gegangen, und nichts, als die Todten-Asche und einige Scherben, nebst den Müntzen, erhalten worden. Im Jahre 1751. hat man eben dergleichen Römische Todten-Töpfe hinter dem Schloß zu Wißbaden, bey Aufwerffung der Erde, gefunden und herausgegraben. Es ist ein grosser Topf, einem dreymäsigten Milch-Topf an Gestalt und Grösse nicht ungleich, unter denselben befindlich gewesen. Es ist aber nicht gantz, sondern nur ein Stück davon, nebst der darin gewesenen Aschen-Erde und Gebeinen herausgebracht worden. Es sind aber auch kleine Krüglein, beynahe eine halbe Maaß haltend, dabey gewesen, und diese sind gantz erhalten worden. Man hat solche, weil man eben keine sonderliche Todten-Asche darin hat wahrnehmen können, anfänglich vor Römische Thränen-Krüglein halten wollen. Und es ist auch an dem, daß die alte Römer, nach dem Vorgeben einiger Geschicht-Schreiber, (Siehe z. E.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/108>, abgerufen am 24.11.2024.