Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.hinterlassen hat, 1. Mos. 23, Apostelgesch. 7. Es finden sich aber die gemeldte Todten-Gräber der ehemaligen Wißbadischen Heiden in grosser Anzahl eine halbe Stunde weit von Wißbaden im Walde, ohnweit dem Closter Clarenthal, zu beyden Seiten der Bleidenstädter Strasse. Zwar sind derselben auch noch einige in andern Gegenden des Wißbadischen Waldes hier und dar anzutreffen, aber doch nirgends in solcher grossen Menge, als an dem gemeldten Orte. Sie bestehen von aussen allesamt aus einem kleinen Hügel, der mehrentheils, von wegen der Länge der Zeit, mit Bäumen bewachsen ist. Was aber den inneren Gehalt derselben anbelanget, so findet sich darin ein nahmhafter Unterschied bey denselben. Denn in einigen derselben findet man eine Brand-Stätte, Kohlen, Asche, verschiedenes Eisen-Werck, und sonderlich grosse starcke Ringe von gutem rothen Ertz, dem Meßing nicht ungleich. Und diese Gattung solcher Gräber sind gantz vermuthlich Gräber der alten eingebohrenen Teutschen Heiden, welche ehemals in unserer Wißbadischen Gegend gewohnet haben. Man kan solches aus der Beschreibung, welche Tacitus von der Art der alten Teutschen, ihre Todten zu begraben, uns hinterlassen hat, ziemlich deutlich abnehmen. Denn derselbe schreibet G. c. 27. davon also: "Die Teutschen verbrennen die Todten-Cörper der angesehensten hinterlassen hat, 1. Mos. 23, Apostelgesch. 7. Es finden sich aber die gemeldte Todten-Gräber der ehemaligen Wißbadischen Heiden in grosser Anzahl eine halbe Stunde weit von Wißbaden im Walde, ohnweit dem Closter Clarenthal, zu beyden Seiten der Bleidenstädter Strasse. Zwar sind derselben auch noch einige in andern Gegenden des Wißbadischen Waldes hier und dar anzutreffen, aber doch nirgends in solcher grossen Menge, als an dem gemeldten Orte. Sie bestehen von aussen allesamt aus einem kleinen Hügel, der mehrentheils, von wegen der Länge der Zeit, mit Bäumen bewachsen ist. Was aber den inneren Gehalt derselben anbelanget, so findet sich darin ein nahmhafter Unterschied bey denselben. Denn in einigen derselben findet man eine Brand-Stätte, Kohlen, Asche, verschiedenes Eisen-Werck, und sonderlich grosse starcke Ringe von gutem rothen Ertz, dem Meßing nicht ungleich. Und diese Gattung solcher Gräber sind gantz vermuthlich Gräber der alten eingebohrenen Teutschen Heiden, welche ehemals in unserer Wißbadischen Gegend gewohnet haben. Man kan solches aus der Beschreibung, welche Tacitus von der Art der alten Teutschen, ihre Todten zu begraben, uns hinterlassen hat, ziemlich deutlich abnehmen. Denn derselbe schreibet G. c. 27. davon also: „Die Teutschen verbrennen die Todten-Cörper der angesehensten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0105" n="69"/> hinterlassen hat, 1. Mos. 23, Apostelgesch. 7. Es finden sich aber die gemeldte Todten-Gräber der ehemaligen Wißbadischen Heiden in grosser Anzahl eine halbe Stunde weit von Wißbaden im Walde, ohnweit dem Closter Clarenthal, zu beyden Seiten der Bleidenstädter Strasse. Zwar sind derselben auch noch einige in andern Gegenden des Wißbadischen Waldes hier und dar anzutreffen, aber doch nirgends in solcher grossen Menge, als an dem gemeldten Orte. Sie bestehen von aussen allesamt aus einem kleinen Hügel, der mehrentheils, von wegen der Länge der Zeit, mit Bäumen bewachsen ist. Was aber den inneren Gehalt derselben anbelanget, so findet sich darin ein nahmhafter Unterschied bey denselben. Denn in einigen derselben findet man eine Brand-Stätte, Kohlen, Asche, verschiedenes Eisen-Werck, und sonderlich grosse starcke Ringe von gutem rothen Ertz, dem Meßing nicht ungleich. Und diese Gattung solcher Gräber sind gantz vermuthlich Gräber der alten eingebohrenen Teutschen Heiden, welche ehemals in unserer Wißbadischen Gegend gewohnet haben. Man kan solches aus der Beschreibung, welche Tacitus von der Art der alten Teutschen, ihre Todten zu begraben, uns hinterlassen hat, ziemlich deutlich abnehmen. Denn derselbe schreibet <hi rendition="#aq">G. c. 27.</hi> davon also: „Die Teutschen verbrennen die Todten-Cörper der angesehensten </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0105]
hinterlassen hat, 1. Mos. 23, Apostelgesch. 7. Es finden sich aber die gemeldte Todten-Gräber der ehemaligen Wißbadischen Heiden in grosser Anzahl eine halbe Stunde weit von Wißbaden im Walde, ohnweit dem Closter Clarenthal, zu beyden Seiten der Bleidenstädter Strasse. Zwar sind derselben auch noch einige in andern Gegenden des Wißbadischen Waldes hier und dar anzutreffen, aber doch nirgends in solcher grossen Menge, als an dem gemeldten Orte. Sie bestehen von aussen allesamt aus einem kleinen Hügel, der mehrentheils, von wegen der Länge der Zeit, mit Bäumen bewachsen ist. Was aber den inneren Gehalt derselben anbelanget, so findet sich darin ein nahmhafter Unterschied bey denselben. Denn in einigen derselben findet man eine Brand-Stätte, Kohlen, Asche, verschiedenes Eisen-Werck, und sonderlich grosse starcke Ringe von gutem rothen Ertz, dem Meßing nicht ungleich. Und diese Gattung solcher Gräber sind gantz vermuthlich Gräber der alten eingebohrenen Teutschen Heiden, welche ehemals in unserer Wißbadischen Gegend gewohnet haben. Man kan solches aus der Beschreibung, welche Tacitus von der Art der alten Teutschen, ihre Todten zu begraben, uns hinterlassen hat, ziemlich deutlich abnehmen. Denn derselbe schreibet G. c. 27. davon also: „Die Teutschen verbrennen die Todten-Cörper der angesehensten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |