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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803.

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wenn in dem besondern die Form dem
Wesen unangemessen ist, das rein allgemeine
dagegen dem Verstand als Wesen ohne Form
erscheinen müsse. Wo die Form nicht im We¬
sen und durch dasselbe erkannt wird, wird eine
Wirklichkeit erkannt, die nicht aus der Möglich¬
keit begriffen wird, wie die besondern und
sinnlichen Bestimmungen der Substanz in
Ewigkeit nicht aus dem Allgemeinbegriff
derselben eingesehen werden können; weshalb
diejenigen, die bey diesem Gegensatz stehen
bleiben, sich außer dem Allgemeinen noch das
Besondere unter dem Namen des Stoffs als
eines allgemeinen Inbegriffs der sinnlichen Ver¬
schiedenheiten zugeben lassen. Im entgegenge¬
setzten Fall wird die reine, abstracte Möglich¬
keit begriffen, aus der man nicht zu der Wirk¬
lichkeit herauskommen kann, und dies und jenes
ist, mit Lessing zu reden, der breite Graben,
vor dem der große Haufen der Philosophen von
jeher stehen geblieben ist.

Es ist klar genug, daß der letzte Grund
und die Möglichkeit aller wahrhaft absoluten

wenn in dem beſondern die Form dem
Weſen unangemeſſen iſt, das rein allgemeine
dagegen dem Verſtand als Weſen ohne Form
erſcheinen muͤſſe. Wo die Form nicht im We¬
ſen und durch daſſelbe erkannt wird, wird eine
Wirklichkeit erkannt, die nicht aus der Moͤglich¬
keit begriffen wird, wie die beſondern und
ſinnlichen Beſtimmungen der Subſtanz in
Ewigkeit nicht aus dem Allgemeinbegriff
derſelben eingeſehen werden koͤnnen; weshalb
diejenigen, die bey dieſem Gegenſatz ſtehen
bleiben, ſich außer dem Allgemeinen noch das
Beſondere unter dem Namen des Stoffs als
eines allgemeinen Inbegriffs der ſinnlichen Ver¬
ſchiedenheiten zugeben laſſen. Im entgegenge¬
ſetzten Fall wird die reine, abſtracte Moͤglich¬
keit begriffen, aus der man nicht zu der Wirk¬
lichkeit herauskommen kann, und dies und jenes
iſt, mit Leſſing zu reden, der breite Graben,
vor dem der große Haufen der Philoſophen von
jeher ſtehen geblieben iſt.

Es iſt klar genug, daß der letzte Grund
und die Moͤglichkeit aller wahrhaft abſoluten

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[86/0095] wenn in dem beſondern die Form dem Weſen unangemeſſen iſt, das rein allgemeine dagegen dem Verſtand als Weſen ohne Form erſcheinen muͤſſe. Wo die Form nicht im We¬ ſen und durch daſſelbe erkannt wird, wird eine Wirklichkeit erkannt, die nicht aus der Moͤglich¬ keit begriffen wird, wie die beſondern und ſinnlichen Beſtimmungen der Subſtanz in Ewigkeit nicht aus dem Allgemeinbegriff derſelben eingeſehen werden koͤnnen; weshalb diejenigen, die bey dieſem Gegenſatz ſtehen bleiben, ſich außer dem Allgemeinen noch das Beſondere unter dem Namen des Stoffs als eines allgemeinen Inbegriffs der ſinnlichen Ver¬ ſchiedenheiten zugeben laſſen. Im entgegenge¬ ſetzten Fall wird die reine, abſtracte Moͤglich¬ keit begriffen, aus der man nicht zu der Wirk¬ lichkeit herauskommen kann, und dies und jenes iſt, mit Leſſing zu reden, der breite Graben, vor dem der große Haufen der Philoſophen von jeher ſtehen geblieben iſt. Es iſt klar genug, daß der letzte Grund und die Moͤglichkeit aller wahrhaft abſoluten

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Zitationshilfe: Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/95>, abgerufen am 24.11.2024.