noch mehr bestimmen muß, in dieser Sache ohne Rückhalt zu reden, ist folgende Betrach¬ tung. Von den Ansprüchen, welche die Stu¬ dierenden selbst an eine Academie und die Leh¬ rer derselben machen, hängt zum Theil die Er¬ füllung derselben ab, und der einmal unter ih¬ nen geweckte wissenschaftliche Geist wirkt vor¬ theilhaft auf das Ganze zurück, indem er den Untüchtigen durch die höheren Forderungen, die an ihn gemacht werden, zurückschreckt; den, welcher sie zu erfüllen fähig ist, zur Ergreifung dieses Wirkungskreises bestimmt.
Gegen die aus der Idee der Sache selbst fließende Foderung der Behandlung aller Wis¬ senschaften im Geist des Allgemeinen und eines absoluten Wissens kann es kein Einwurf seyn zu fragen: woher die Lehrer sämmtlich zu nehmen wären, die dieses zu leisten vermöchten? Die Academieen sind es ja eben, auf welchen jene ihre erste Bildung erhalten: man gebe diesen nur die geistige Freyheit und beschränke sie nicht durch Rücksichten, die auf das wissenschaftliche Verhältniß keine Anwendung haben, so werden
noch mehr beſtimmen muß, in dieſer Sache ohne Ruͤckhalt zu reden, iſt folgende Betrach¬ tung. Von den Anſpruͤchen, welche die Stu¬ dierenden ſelbſt an eine Academie und die Leh¬ rer derſelben machen, haͤngt zum Theil die Er¬ fuͤllung derſelben ab, und der einmal unter ih¬ nen geweckte wiſſenſchaftliche Geiſt wirkt vor¬ theilhaft auf das Ganze zuruͤck, indem er den Untuͤchtigen durch die hoͤheren Forderungen, die an ihn gemacht werden, zuruͤckſchreckt; den, welcher ſie zu erfuͤllen faͤhig iſt, zur Ergreifung dieſes Wirkungskreiſes beſtimmt.
Gegen die aus der Idee der Sache ſelbſt fließende Foderung der Behandlung aller Wiſ¬ ſenſchaften im Geiſt des Allgemeinen und eines abſoluten Wiſſens kann es kein Einwurf ſeyn zu fragen: woher die Lehrer ſaͤmmtlich zu nehmen waͤren, die dieſes zu leiſten vermoͤchten? Die Academieen ſind es ja eben, auf welchen jene ihre erſte Bildung erhalten: man gebe dieſen nur die geiſtige Freyheit und beſchraͤnke ſie nicht durch Ruͤckſichten, die auf das wiſſenſchaftliche Verhaͤltniß keine Anwendung haben, ſo werden
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noch mehr beſtimmen muß, in dieſer Sache
ohne Ruͤckhalt zu reden, iſt folgende Betrach¬
tung. Von den Anſpruͤchen, welche die Stu¬
dierenden ſelbſt an eine Academie und die Leh¬
rer derſelben machen, haͤngt zum Theil die Er¬
fuͤllung derſelben ab, und der einmal unter ih¬
nen geweckte wiſſenſchaftliche Geiſt wirkt vor¬
theilhaft auf das Ganze zuruͤck, indem er den
Untuͤchtigen durch die hoͤheren Forderungen, die
an ihn gemacht werden, zuruͤckſchreckt; den,
welcher ſie zu erfuͤllen faͤhig iſt, zur Ergreifung
dieſes Wirkungskreiſes beſtimmt.
Gegen die aus der Idee der Sache ſelbſt
fließende Foderung der Behandlung aller Wiſ¬
ſenſchaften im Geiſt des Allgemeinen und eines
abſoluten Wiſſens kann es kein Einwurf ſeyn zu
fragen: woher die Lehrer ſaͤmmtlich zu nehmen
waͤren, die dieſes zu leiſten vermoͤchten? Die
Academieen ſind es ja eben, auf welchen jene
ihre erſte Bildung erhalten: man gebe dieſen
nur die geiſtige Freyheit und beſchraͤnke ſie nicht
durch Ruͤckſichten, die auf das wiſſenſchaftliche
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/48>, abgerufen am 24.11.2024.
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