here Ansicht, mit dieser aber eine Menge kunst¬ leerer Kunstlehren gebohren hat.
Die Saamen einer ächten Wissenschaft der Kunst, welche treffliche Geister seitdem ausgestreut haben, sind noch nicht zum wissen¬ schaftlichen Ganzen gebildet, das sie jedoch er¬ warten lassen. Philosophie der Kunst ist noth¬ wendiges Ziel Philosophen, der in dieser das innere Wesen seiner Wissenschaft, wie in einem magischen und symbolischen Spiegel schaut; sie ist ihm als Wissenschaft an und für sich wichtig, wie es z. B. die Naturphilosophie ist, als Construction der merkwürdigsten aller Producte und Erscheinungen, oder Construction einer eben so in sich geschlossenen und vollende¬ ten Welt, als es die Natur ist. Der begei¬ sterte Naturforscher lernt durch sie die wahren Urbilder der Formen, die in der Natur nur verworren ausgedrückt findet, in den Werken der Kunst und die Art, wie die sinnlichen Din¬ ge aus jenen hervorgehen, durch diese selbst sinnbildlich erkennen.
Der innige Bund, welcher die Kunst und
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here Anſicht, mit dieſer aber eine Menge kunſt¬ leerer Kunſtlehren gebohren hat.
Die Saamen einer aͤchten Wiſſenſchaft der Kunſt, welche treffliche Geiſter ſeitdem ausgeſtreut haben, ſind noch nicht zum wiſſen¬ ſchaftlichen Ganzen gebildet, das ſie jedoch er¬ warten laſſen. Philoſophie der Kunſt iſt noth¬ wendiges Ziel Philoſophen, der in dieſer das innere Weſen ſeiner Wiſſenſchaft, wie in einem magiſchen und ſymboliſchen Spiegel ſchaut; ſie iſt ihm als Wiſſenſchaft an und fuͤr ſich wichtig, wie es z. B. die Naturphiloſophie iſt, als Conſtruction der merkwuͤrdigſten aller Producte und Erſcheinungen, oder Conſtruction einer eben ſo in ſich geſchloſſenen und vollende¬ ten Welt, als es die Natur iſt. Der begei¬ ſterte Naturforſcher lernt durch ſie die wahren Urbilder der Formen, die in der Natur nur verworren ausgedruͤckt findet, in den Werken der Kunſt und die Art, wie die ſinnlichen Din¬ ge aus jenen hervorgehen, durch dieſe ſelbſt ſinnbildlich erkennen.
Der innige Bund, welcher die Kunſt und
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here Anſicht, mit dieſer aber eine Menge kunſt¬
leerer Kunſtlehren gebohren hat.
Die Saamen einer aͤchten Wiſſenſchaft
der Kunſt, welche treffliche Geiſter ſeitdem
ausgeſtreut haben, ſind noch nicht zum wiſſen¬
ſchaftlichen Ganzen gebildet, das ſie jedoch er¬
warten laſſen. Philoſophie der Kunſt iſt noth¬
wendiges Ziel Philoſophen, der in dieſer
das innere Weſen ſeiner Wiſſenſchaft, wie in
einem magiſchen und ſymboliſchen Spiegel
ſchaut; ſie iſt ihm als Wiſſenſchaft an und fuͤr
ſich wichtig, wie es z. B. die Naturphiloſophie
iſt, als Conſtruction der merkwuͤrdigſten aller
Producte und Erſcheinungen, oder Conſtruction
einer eben ſo in ſich geſchloſſenen und vollende¬
ten Welt, als es die Natur iſt. Der begei¬
ſterte Naturforſcher lernt durch ſie die wahren
Urbilder der Formen, die in der Natur nur
verworren ausgedruͤckt findet, in den Werken
der Kunſt und die Art, wie die ſinnlichen Din¬
ge aus jenen hervorgehen, durch dieſe ſelbſt
ſinnbildlich erkennen.
Der innige Bund, welcher die Kunſt und
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/330>, abgerufen am 22.11.2024.
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