der Welt, welche darinn liegt, daß der ewige, aus dem Wesen des Vaters aller Dinge ge¬ bohrene, Sohn Gottes das Endliche selbst ist, wie es in der ewigen Anschauung Gottes ist, und welches als ein leidender und den Ver¬ hängnissen der Zeit untergeordneter Gott er¬ scheint, der in dem Gipfel seiner Erscheinung, in Christo, die Welt der Endlichkeit schließt und die der Unendlichkeit, oder der Herrschaft des Geistes, eröffnet.
Wäre es für den gegenwärtigen Zweck verstattet, weiter in diese historische Constru¬ ction einzugehen, so würden wir auf die gleiche Weise alle Gegensätze des Christenthums und Heidenthums, so wie die in jenem herrschen¬ den Ideen und subjective Symbole der Ideen als nothwendige erkennen. Es genügt mir, im Allgemeinen die Möglichkeit davon gezeigt zu haben. Wenn das Christenthum nicht nur überhaupt, sondern auch in seinen vornehmsten Formen historisch nothwendig ist, und wir hier¬ mit die höhere Ansicht der Geschichte selbst als eines Ausflusses der ewigen Nothwendigkeit ver¬
der Welt, welche darinn liegt, daß der ewige, aus dem Weſen des Vaters aller Dinge ge¬ bohrene, Sohn Gottes das Endliche ſelbſt iſt, wie es in der ewigen Anſchauung Gottes iſt, und welches als ein leidender und den Ver¬ haͤngniſſen der Zeit untergeordneter Gott er¬ ſcheint, der in dem Gipfel ſeiner Erſcheinung, in Chriſto, die Welt der Endlichkeit ſchließt und die der Unendlichkeit, oder der Herrſchaft des Geiſtes, eroͤffnet.
Waͤre es fuͤr den gegenwaͤrtigen Zweck verſtattet, weiter in dieſe hiſtoriſche Conſtru¬ ction einzugehen, ſo wuͤrden wir auf die gleiche Weiſe alle Gegenſaͤtze des Chriſtenthums und Heidenthums, ſo wie die in jenem herrſchen¬ den Ideen und ſubjective Symbole der Ideen als nothwendige erkennen. Es genuͤgt mir, im Allgemeinen die Moͤglichkeit davon gezeigt zu haben. Wenn das Chriſtenthum nicht nur uͤberhaupt, ſondern auch in ſeinen vornehmſten Formen hiſtoriſch nothwendig iſt, und wir hier¬ mit die hoͤhere Anſicht der Geſchichte ſelbſt als eines Ausfluſſes der ewigen Nothwendigkeit ver¬
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aus dem Weſen des Vaters aller Dinge ge¬
bohrene, Sohn Gottes das Endliche ſelbſt iſt,
wie es in der ewigen Anſchauung Gottes iſt,
und welches als ein leidender und den Ver¬
haͤngniſſen der Zeit untergeordneter Gott er¬
ſcheint, der in dem Gipfel ſeiner Erſcheinung,
in Chriſto, die Welt der Endlichkeit ſchließt und
die der Unendlichkeit, oder der Herrſchaft des
Geiſtes, eroͤffnet.
Waͤre es fuͤr den gegenwaͤrtigen Zweck
verſtattet, weiter in dieſe hiſtoriſche Conſtru¬
ction einzugehen, ſo wuͤrden wir auf die gleiche
Weiſe alle Gegenſaͤtze des Chriſtenthums und
Heidenthums, ſo wie die in jenem herrſchen¬
den Ideen und ſubjective Symbole der Ideen
als nothwendige erkennen. Es genuͤgt mir, im
Allgemeinen die Moͤglichkeit davon gezeigt zu
haben. Wenn das Chriſtenthum nicht nur
uͤberhaupt, ſondern auch in ſeinen vornehmſten
Formen hiſtoriſch nothwendig iſt, und wir hier¬
mit die hoͤhere Anſicht der Geſchichte ſelbſt als
eines Ausfluſſes der ewigen Nothwendigkeit ver¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/194>, abgerufen am 22.11.2024.
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