dieselbe von verschiedenen Seiten angesehene Wissenschaft seyn.
Die Formen der Mathematik, wie sie jetzt verstanden werden, sind Symbole, für welche denen, die sie besitzen, der Schlüssel verloren gegangen ist, den, nach sichern Spu¬ ren und Nachrichten der Alten, noch Euklides besaß. Der Weg zur Wiedererfindung kann nur der seyn, sie durchaus als Formen reiner Vernunft und Ausdrücke von Ideen zu begrei¬ fen, die sich in der objectiven Gestalt in ein anderes verwandelt zeigen. Je weniger der ge¬ genwärtige Unterricht der Mathematik geeignet seyn möchte, zu dem ursprünglichen Sinn die¬ ser Formen zurückzuführen, desto mehr wird die Philosophie auf dem nun betretenen Wege auch die Mittel der Enträthselung und der Wiederherstellung jener uralten Wissenschaft an die Hand geben.
Der Lehrling achte fürnehmlich ja einzig auf diese Möglichkeit, so wie auf den bedeuten¬ den Gegensatz der Geometrie und Analysis, der
dieſelbe von verſchiedenen Seiten angeſehene Wiſſenſchaft ſeyn.
Die Formen der Mathematik, wie ſie jetzt verſtanden werden, ſind Symbole, fuͤr welche denen, die ſie beſitzen, der Schluͤſſel verloren gegangen iſt, den, nach ſichern Spu¬ ren und Nachrichten der Alten, noch Euklides beſaß. Der Weg zur Wiedererfindung kann nur der ſeyn, ſie durchaus als Formen reiner Vernunft und Ausdruͤcke von Ideen zu begrei¬ fen, die ſich in der objectiven Geſtalt in ein anderes verwandelt zeigen. Je weniger der ge¬ genwaͤrtige Unterricht der Mathematik geeignet ſeyn moͤchte, zu dem urſpruͤnglichen Sinn die¬ ſer Formen zuruͤckzufuͤhren, deſto mehr wird die Philoſophie auf dem nun betretenen Wege auch die Mittel der Entraͤthſelung und der Wiederherſtellung jener uralten Wiſſenſchaft an die Hand geben.
Der Lehrling achte fuͤrnehmlich ja einzig auf dieſe Moͤglichkeit, ſo wie auf den bedeuten¬ den Gegenſatz der Geometrie und Analyſis, der
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dieſelbe von verſchiedenen Seiten angeſehene
Wiſſenſchaft ſeyn.
Die Formen der Mathematik, wie ſie
jetzt verſtanden werden, ſind Symbole, fuͤr
welche denen, die ſie beſitzen, der Schluͤſſel
verloren gegangen iſt, den, nach ſichern Spu¬
ren und Nachrichten der Alten, noch Euklides
beſaß. Der Weg zur Wiedererfindung kann
nur der ſeyn, ſie durchaus als Formen reiner
Vernunft und Ausdruͤcke von Ideen zu begrei¬
fen, die ſich in der objectiven Geſtalt in ein
anderes verwandelt zeigen. Je weniger der ge¬
genwaͤrtige Unterricht der Mathematik geeignet
ſeyn moͤchte, zu dem urſpruͤnglichen Sinn die¬
ſer Formen zuruͤckzufuͤhren, deſto mehr wird
die Philoſophie auf dem nun betretenen Wege
auch die Mittel der Entraͤthſelung und der
Wiederherſtellung jener uralten Wiſſenſchaft an
die Hand geben.
Der Lehrling achte fuͤrnehmlich ja einzig
auf dieſe Moͤglichkeit, ſo wie auf den bedeuten¬
den Gegenſatz der Geometrie und Analyſis, der
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/104>, abgerufen am 22.11.2024.
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