Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

treffen, sobald er die entgegengesetzte Rich-
tung nimmt, welches nicht so leicht der
Fall seyn könnte, wenn sich die Stadt in
lange Schweife hier und da hinauszöge,
wo auch das Wohlverhältniß zwischen der
Zeit wegfiele, welche dazu gehörte, die
Runde um eine solche unförmliche Stadt
zu machen, und zwischen derjenigen,
welche das Bedürfniß der Lustwandelnden
erheischt.

Selbst die sanfte Abschüssigkeit ei-
ner Stadt würde durch ihre höher und
niedriger gelegenen Theile von verschie-
denen Seiten, ohne daß sie doch eigent-
lich an einen Berg sich anlehnte und
dadurch das Lustwandeln um ihren Um-
kreis verleidete, wo nicht unmöglich

treffen, ſobald er die entgegengeſetzte Rich-
tung nimmt, welches nicht ſo leicht der
Fall ſeyn koͤnnte, wenn ſich die Stadt in
lange Schweife hier und da hinauszoͤge,
wo auch das Wohlverhaͤltniß zwiſchen der
Zeit wegfiele, welche dazu gehoͤrte, die
Runde um eine ſolche unfoͤrmliche Stadt
zu machen, und zwiſchen derjenigen,
welche das Beduͤrfniß der Luſtwandelnden
erheiſcht.

Selbſt die ſanfte Abſchuͤſſigkeit ei-
ner Stadt wuͤrde durch ihre hoͤher und
niedriger gelegenen Theile von verſchie-
denen Seiten, ohne daß ſie doch eigent-
lich an einen Berg ſich anlehnte und
dadurch das Luſtwandeln um ihren Um-
kreis verleidete, wo nicht unmoͤglich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0092" n="88"/>
treffen, &#x017F;obald er die entgegenge&#x017F;etzte Rich-<lb/>
tung nimmt, welches nicht &#x017F;o leicht der<lb/>
Fall &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte, wenn &#x017F;ich die Stadt in<lb/>
lange Schweife hier und da hinauszo&#x0364;ge,<lb/>
wo auch das Wohlverha&#x0364;ltniß zwi&#x017F;chen der<lb/>
Zeit wegfiele, welche dazu geho&#x0364;rte, die<lb/>
Runde um eine &#x017F;olche unfo&#x0364;rmliche Stadt<lb/>
zu machen, und zwi&#x017F;chen derjenigen,<lb/>
welche das Bedu&#x0364;rfniß der Lu&#x017F;twandelnden<lb/>
erhei&#x017F;cht.</p><lb/>
        <p>Selb&#x017F;t die &#x017F;anfte Ab&#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit ei-<lb/>
ner Stadt wu&#x0364;rde durch ihre ho&#x0364;her und<lb/>
niedriger gelegenen Theile von ver&#x017F;chie-<lb/>
denen Seiten, ohne daß &#x017F;ie doch eigent-<lb/>
lich an einen Berg &#x017F;ich anlehnte und<lb/>
dadurch das Lu&#x017F;twandeln um ihren Um-<lb/>
kreis verleidete, wo nicht unmo&#x0364;glich<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0092] treffen, ſobald er die entgegengeſetzte Rich- tung nimmt, welches nicht ſo leicht der Fall ſeyn koͤnnte, wenn ſich die Stadt in lange Schweife hier und da hinauszoͤge, wo auch das Wohlverhaͤltniß zwiſchen der Zeit wegfiele, welche dazu gehoͤrte, die Runde um eine ſolche unfoͤrmliche Stadt zu machen, und zwiſchen derjenigen, welche das Beduͤrfniß der Luſtwandelnden erheiſcht. Selbſt die ſanfte Abſchuͤſſigkeit ei- ner Stadt wuͤrde durch ihre hoͤher und niedriger gelegenen Theile von verſchie- denen Seiten, ohne daß ſie doch eigent- lich an einen Berg ſich anlehnte und dadurch das Luſtwandeln um ihren Um- kreis verleidete, wo nicht unmoͤglich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/92
Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/92>, abgerufen am 28.11.2024.