Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.auf einen Menschen zu treffen! Und ein *) Um sich auf öffentlichen Spatziergängen
durch den Anblick von Menschen ange- nehm zerstreut (nicht bloß aus seiner Einsamkeit, und wohl gar auf eine wi- drige Art, gerissen) zu fühlen: darf man sie nicht in Geschäften, und noch weniger mißvergnügt sehn. Es würde ge- wiß nichts weniger als eine bloß ange- nehm zerstreuende Wirkung thun, wenn man in den Alleen die Aussicht auf die auf einen Menſchen zu treffen! Und ein *) Um ſich auf oͤffentlichen Spatziergaͤngen
durch den Anblick von Menſchen ange- nehm zerſtreut (nicht bloß aus ſeiner Einſamkeit, und wohl gar auf eine wi- drige Art, geriſſen) zu fuͤhlen: darf man ſie nicht in Geſchaͤften, und noch weniger mißvergnuͤgt ſehn. Es wuͤrde ge- wiß nichts weniger als eine bloß ange- nehm zerſtreuende Wirkung thun, wenn man in den Alleen die Ausſicht auf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0065" n="61"/> auf einen Menſchen zu treffen! Und ein<lb/> ſolcher Anblick von Menſchen iſt ihm<lb/> nicht bloß ſeiner Sicherheit wegen<lb/> lieb. — Dieſe zerſtreuende Wirkung<lb/> wird durch den Anblick mehrerer Men-<lb/> ſchen verſtaͤrkt; und ſie wird es durch den<lb/> Anblick froher luſtwandelnder Menſchen,<lb/> die ſich ihrer Sorgen entſchlagen haben<lb/> und ſich angenehm unterhalten, <note xml:id="seg2pn_3_1" next="#seg2pn_3_2" place="foot" n="*)">Um ſich auf oͤffentlichen Spatziergaͤngen<lb/> durch den Anblick von Menſchen <hi rendition="#g">ange</hi>-<lb/><hi rendition="#g">nehm</hi> zerſtreut (nicht bloß aus ſeiner<lb/> Einſamkeit, und wohl gar auf eine wi-<lb/> drige Art, geriſſen) zu fuͤhlen: darf<lb/> man ſie nicht in Geſchaͤften, und noch<lb/> weniger mißvergnuͤgt ſehn. Es wuͤrde ge-<lb/> wiß nichts weniger als eine bloß <hi rendition="#g">ange</hi>-<lb/><hi rendition="#g">nehm</hi> zerſtreuende Wirkung thun, wenn<lb/> man in den Alleen die Ausſicht auf die</note> noch<lb/> ungleich mehr.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [61/0065]
auf einen Menſchen zu treffen! Und ein
ſolcher Anblick von Menſchen iſt ihm
nicht bloß ſeiner Sicherheit wegen
lieb. — Dieſe zerſtreuende Wirkung
wird durch den Anblick mehrerer Men-
ſchen verſtaͤrkt; und ſie wird es durch den
Anblick froher luſtwandelnder Menſchen,
die ſich ihrer Sorgen entſchlagen haben
und ſich angenehm unterhalten, *) noch
ungleich mehr.
*) Um ſich auf oͤffentlichen Spatziergaͤngen
durch den Anblick von Menſchen ange-
nehm zerſtreut (nicht bloß aus ſeiner
Einſamkeit, und wohl gar auf eine wi-
drige Art, geriſſen) zu fuͤhlen: darf
man ſie nicht in Geſchaͤften, und noch
weniger mißvergnuͤgt ſehn. Es wuͤrde ge-
wiß nichts weniger als eine bloß ange-
nehm zerſtreuende Wirkung thun, wenn
man in den Alleen die Ausſicht auf die
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Zitationshilfe: | Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/65>, abgerufen am 16.02.2025. |