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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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tet, nicht stärkt. Ueberdieß müßte der
Geist beym Lustwandeln den Stoff und
die Gegenstände seiner unangestrengten
Thätigkeit in dem Kreise des Lustwandelns
selbst finden. Nur dann nähme es eine
eigene Sphäre des Geistes und der Bil-
dung ein.

Spatziergänge sind nicht zu Verfol-
gung metaphysischer oder physischer Unter-
suchungen, zur Auflösung mathematischer
Probleme, zur Wiederholung der Ge-
schichte; kurz nicht zur Meditation be-
stimmt. Selbst das schlaue, raffinirte
Beobachten der Menschen auf Spatziergän-
gen wäre eben so sehr gegen den Zweck des
Lustwandelns, als gespannte Beobachtung
der Natur.

tet, nicht ſtaͤrkt. Ueberdieß muͤßte der
Geiſt beym Luſtwandeln den Stoff und
die Gegenſtaͤnde ſeiner unangeſtrengten
Thaͤtigkeit in dem Kreiſe des Luſtwandelns
ſelbſt finden. Nur dann naͤhme es eine
eigene Sphaͤre des Geiſtes und der Bil-
dung ein.

Spatziergaͤnge ſind nicht zu Verfol-
gung metaphyſiſcher oder phyſiſcher Unter-
ſuchungen, zur Aufloͤſung mathematiſcher
Probleme, zur Wiederholung der Ge-
ſchichte; kurz nicht zur Meditation be-
ſtimmt. Selbſt das ſchlaue, raffinirte
Beobachten der Menſchen auf Spatziergaͤn-
gen waͤre eben ſo ſehr gegen den Zweck des
Luſtwandelns, als geſpannte Beobachtung
der Natur.

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[42/0046] tet, nicht ſtaͤrkt. Ueberdieß muͤßte der Geiſt beym Luſtwandeln den Stoff und die Gegenſtaͤnde ſeiner unangeſtrengten Thaͤtigkeit in dem Kreiſe des Luſtwandelns ſelbſt finden. Nur dann naͤhme es eine eigene Sphaͤre des Geiſtes und der Bil- dung ein. Spatziergaͤnge ſind nicht zu Verfol- gung metaphyſiſcher oder phyſiſcher Unter- ſuchungen, zur Aufloͤſung mathematiſcher Probleme, zur Wiederholung der Ge- ſchichte; kurz nicht zur Meditation be- ſtimmt. Selbſt das ſchlaue, raffinirte Beobachten der Menſchen auf Spatziergaͤn- gen waͤre eben ſo ſehr gegen den Zweck des Luſtwandelns, als geſpannte Beobachtung der Natur.

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/46>, abgerufen am 21.11.2024.