Schlüßlich bemerke ich noch, daß auch der verewigte Professor Heydenreich einst die Jdee hatte, Etwas über das Spatzierengehn zu schreiben. Allein er hatte mehr die Entwickelung gelegentlicher Jdeenspiele, als Stoff zur angenehmen Unterhaltung auf Spatziergängen, als der Bedingungen und Eindrücke des Spa- tzierengehns selbst im Sinn. Hierüber denke ich mit ihm, wie die Ausführung der dem Ganzen zum Grunde liegenden Jdee zeigt, nicht gleich, der zu Folge auch die Jdeenspiele eines Spatziergängers, wenn dessen Spatziergang einen heitern und gemüthlichen Eindruck machen soll, von den umgebenden Gegenständen selbst nie ganz abgezogen, wenn auch nicht ganz aus dem Kreise des Lustwandelns, doch immer aus dem eigenen Geiste des Lustwandlers entspringen müssen. Was da nicht aus der ganzen Stimmung, den
Schluͤßlich bemerke ich noch, daß auch der verewigte Profeſſor Heydenreich einſt die Jdee hatte, Etwas uͤber das Spatzierengehn zu ſchreiben. Allein er hatte mehr die Entwickelung gelegentlicher Jdeenſpiele, als Stoff zur angenehmen Unterhaltung auf Spatziergaͤngen, als der Bedingungen und Eindruͤcke des Spa- tzierengehns ſelbſt im Sinn. Hieruͤber denke ich mit ihm, wie die Ausfuͤhrung der dem Ganzen zum Grunde liegenden Jdee zeigt, nicht gleich, der zu Folge auch die Jdeenſpiele eines Spatziergaͤngers, wenn deſſen Spatziergang einen heitern und gemuͤthlichen Eindruck machen ſoll, von den umgebenden Gegenſtaͤnden ſelbſt nie ganz abgezogen, wenn auch nicht ganz aus dem Kreiſe des Luſtwandelns, doch immer aus dem eigenen Geiſte des Luſtwandlers entſpringen muͤſſen. Was da nicht aus der ganzen Stimmung, den
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0286"n="282"/><p>Schluͤßlich bemerke ich noch, daß auch<lb/>
der verewigte Profeſſor <hirendition="#g">Heydenreich</hi><lb/>
einſt die Jdee hatte, Etwas uͤber das<lb/>
Spatzierengehn zu ſchreiben. Allein er<lb/>
hatte mehr die Entwickelung gelegentlicher<lb/>
Jdeenſpiele, als Stoff zur angenehmen<lb/>
Unterhaltung auf Spatziergaͤngen, als<lb/>
der Bedingungen und Eindruͤcke des Spa-<lb/>
tzierengehns ſelbſt im Sinn. Hieruͤber<lb/>
denke ich mit ihm, wie die Ausfuͤhrung<lb/>
der dem Ganzen zum Grunde liegenden<lb/>
Jdee zeigt, nicht gleich, der zu Folge auch<lb/>
die Jdeenſpiele eines Spatziergaͤngers,<lb/>
wenn deſſen Spatziergang einen heitern<lb/>
und gemuͤthlichen Eindruck machen ſoll,<lb/>
von den umgebenden Gegenſtaͤnden ſelbſt<lb/>
nie ganz abgezogen, wenn auch nicht<lb/><hirendition="#g">ganz</hi> aus dem Kreiſe des Luſtwandelns,<lb/>
doch immer aus dem <hirendition="#g">eigenen</hi> Geiſte des<lb/>
Luſtwandlers entſpringen muͤſſen. Was<lb/>
da nicht aus der ganzen Stimmung, den<lb/></p></div></body></text></TEI>
[282/0286]
Schluͤßlich bemerke ich noch, daß auch
der verewigte Profeſſor Heydenreich
einſt die Jdee hatte, Etwas uͤber das
Spatzierengehn zu ſchreiben. Allein er
hatte mehr die Entwickelung gelegentlicher
Jdeenſpiele, als Stoff zur angenehmen
Unterhaltung auf Spatziergaͤngen, als
der Bedingungen und Eindruͤcke des Spa-
tzierengehns ſelbſt im Sinn. Hieruͤber
denke ich mit ihm, wie die Ausfuͤhrung
der dem Ganzen zum Grunde liegenden
Jdee zeigt, nicht gleich, der zu Folge auch
die Jdeenſpiele eines Spatziergaͤngers,
wenn deſſen Spatziergang einen heitern
und gemuͤthlichen Eindruck machen ſoll,
von den umgebenden Gegenſtaͤnden ſelbſt
nie ganz abgezogen, wenn auch nicht
ganz aus dem Kreiſe des Luſtwandelns,
doch immer aus dem eigenen Geiſte des
Luſtwandlers entſpringen muͤſſen. Was
da nicht aus der ganzen Stimmung, den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/286>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.