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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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ganz zu genießen; so wie eine Kunst zu le-
ben für jeden Menschen in vollem Sinne
des Worts ein Gegenstand der Achtung
seyn müßte, wenn ihm das Leben etwas
mehr ist, als ein bloßes Spiel.

Jn einer bewährten Kunst zu leben,
der zufolge Anstrengung und Erholung,
Ernst und Spiel, Arbeit und Genuß in
einer bewährten Tagesordnung mit einan-
der abwechseln, behauptet auch das Spa-
tzierengehn seinen Platz. Sie fröhnt nicht
von der Bahn der Natur abgewichnen
Menschen, die entweder bloß mit ihrem Kör-

ganz zu genießen; ſo wie eine Kunſt zu le-
ben fuͤr jeden Menſchen in vollem Sinne
des Worts ein Gegenſtand der Achtung
ſeyn muͤßte, wenn ihm das Leben etwas
mehr iſt, als ein bloßes Spiel.

Jn einer bewaͤhrten Kunſt zu leben,
der zufolge Anſtrengung und Erholung,
Ernſt und Spiel, Arbeit und Genuß in
einer bewaͤhrten Tagesordnung mit einan-
der abwechſeln, behauptet auch das Spa-
tzierengehn ſeinen Platz. Sie froͤhnt nicht
von der Bahn der Natur abgewichnen
Menſchen, die entweder bloß mit ihrem Koͤr-

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[23/0027] ganz zu genießen; ſo wie eine Kunſt zu le- ben fuͤr jeden Menſchen in vollem Sinne des Worts ein Gegenſtand der Achtung ſeyn muͤßte, wenn ihm das Leben etwas mehr iſt, als ein bloßes Spiel. Jn einer bewaͤhrten Kunſt zu leben, der zufolge Anſtrengung und Erholung, Ernſt und Spiel, Arbeit und Genuß in einer bewaͤhrten Tagesordnung mit einan- der abwechſeln, behauptet auch das Spa- tzierengehn ſeinen Platz. Sie froͤhnt nicht von der Bahn der Natur abgewichnen Menſchen, die entweder bloß mit ihrem Koͤr-

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/27>, abgerufen am 24.11.2024.