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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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stalteten Gebirgsmassen, sich auf den Ur-
sprung der Dinge bezögen; nur müßten
sie sich nicht von der Wirklichkeit der um-
gebenden Gegenstände ganz losreißen und
in ein davon ganz unabhängiges, ernstes
Nachdenken übergehn. Jch erklärte mich
darüber (Seit. 75, 76) ja ausdrücklich:
wir berührten die Natur nicht unmittel-
bar, ständen mit ihr nur mittelbar in
Verbindung durch unsere Gefühle und
Jdeen, die wir, nur jeder in einem eige-
nen Maaße, zur Betrachtung derselben
mitbringen; der Genuß der Natur werde
durch den größern Reichthum des Geistes
und Herzens von Seiten des Spatziergän-
gers erhöht, und blindes Anschauen der
Natur könne nur ein dumpfes Träumen
seyn. Daraus folgt aber nicht, man
müsse sich dem Anblick der Natur ganz
entziehen und intellektuelle und morali-
sche Betrachtungen zum eingentlichen Ge-

ſtalteten Gebirgsmaſſen, ſich auf den Ur-
ſprung der Dinge bezoͤgen; nur muͤßten
ſie ſich nicht von der Wirklichkeit der um-
gebenden Gegenſtaͤnde ganz losreißen und
in ein davon ganz unabhaͤngiges, ernſtes
Nachdenken uͤbergehn. Jch erklaͤrte mich
daruͤber (Seit. 75, 76) ja ausdruͤcklich:
wir beruͤhrten die Natur nicht unmittel-
bar, ſtaͤnden mit ihr nur mittelbar in
Verbindung durch unſere Gefuͤhle und
Jdeen, die wir, nur jeder in einem eige-
nen Maaße, zur Betrachtung derſelben
mitbringen; der Genuß der Natur werde
durch den groͤßern Reichthum des Geiſtes
und Herzens von Seiten des Spatziergaͤn-
gers erhoͤht, und blindes Anſchauen der
Natur koͤnne nur ein dumpfes Traͤumen
ſeyn. Daraus folgt aber nicht, man
muͤſſe ſich dem Anblick der Natur ganz
entziehen und intellektuelle und morali-
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[220/0224] ſtalteten Gebirgsmaſſen, ſich auf den Ur- ſprung der Dinge bezoͤgen; nur muͤßten ſie ſich nicht von der Wirklichkeit der um- gebenden Gegenſtaͤnde ganz losreißen und in ein davon ganz unabhaͤngiges, ernſtes Nachdenken uͤbergehn. Jch erklaͤrte mich daruͤber (Seit. 75, 76) ja ausdruͤcklich: wir beruͤhrten die Natur nicht unmittel- bar, ſtaͤnden mit ihr nur mittelbar in Verbindung durch unſere Gefuͤhle und Jdeen, die wir, nur jeder in einem eige- nen Maaße, zur Betrachtung derſelben mitbringen; der Genuß der Natur werde durch den groͤßern Reichthum des Geiſtes und Herzens von Seiten des Spatziergaͤn- gers erhoͤht, und blindes Anſchauen der Natur koͤnne nur ein dumpfes Traͤumen ſeyn. Daraus folgt aber nicht, man muͤſſe ſich dem Anblick der Natur ganz entziehen und intellektuelle und morali- ſche Betrachtungen zum eingentlichen Ge-

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/224>, abgerufen am 27.11.2024.