Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.lustwandelt, macht die Musik auf den Und doch hört man Musik in Gärten *) Die angenehme Empfindung, mit der
man im Freyen -- z. B. in südlichen Ländern, wie Jtalien, am Abhang eines Hügels oder am Meer -- einen Flöten- spieler hört, hat einen andern Grund. Sie hängt zusammen mit Jdeen einer idealischen (idyllischen) Welt, wo der luſtwandelt, macht die Muſik auf den Und doch hoͤrt man Muſik in Gaͤrten *) Die angenehme Empfindung, mit der
man im Freyen — z. B. in ſuͤdlichen Laͤndern, wie Jtalien, am Abhang eines Huͤgels oder am Meer — einen Floͤten- ſpieler hoͤrt, hat einen andern Grund. Sie haͤngt zuſammen mit Jdeen einer idealiſchen (idylliſchen) Welt, wo der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0108" n="104"/> luſtwandelt, macht die Muſik auf den<lb/> Spatziergaͤngen in Gaͤrten, zumahl wenn<lb/> es ein Konzert mit Blasinſtrumenten iſt,<lb/> einen ſehr guten Eindruck.</p><lb/> <p>Und doch hoͤrt man Muſik in Gaͤrten<lb/> nur in Geſellſchaft der da verſammelten<lb/> geſelligen Welt noch gern. Floͤtenſpielern,<lb/> die man auf einem einſamen Spatziergange<lb/> im Vorbeygehn bey einem Gartenhauſe<lb/> ohne Anſtoß hoͤrte, wuͤrde man in offenen<lb/> Gaͤrten noch immer ein Konzert von<lb/> Spatzen vorziehn. <note xml:id="seg2pn_4_1" next="#seg2pn_4_2" place="foot" n="*)">Die angenehme Empfindung, mit der<lb/> man im Freyen — z. B. in ſuͤdlichen<lb/> Laͤndern, wie Jtalien, am Abhang eines<lb/> Huͤgels oder am Meer — einen Floͤten-<lb/> ſpieler hoͤrt, hat einen andern Grund.<lb/> Sie haͤngt zuſammen mit Jdeen einer<lb/> idealiſchen (idylliſchen) Welt, wo der</note></p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [104/0108]
luſtwandelt, macht die Muſik auf den
Spatziergaͤngen in Gaͤrten, zumahl wenn
es ein Konzert mit Blasinſtrumenten iſt,
einen ſehr guten Eindruck.
Und doch hoͤrt man Muſik in Gaͤrten
nur in Geſellſchaft der da verſammelten
geſelligen Welt noch gern. Floͤtenſpielern,
die man auf einem einſamen Spatziergange
im Vorbeygehn bey einem Gartenhauſe
ohne Anſtoß hoͤrte, wuͤrde man in offenen
Gaͤrten noch immer ein Konzert von
Spatzen vorziehn. *)
*) Die angenehme Empfindung, mit der
man im Freyen — z. B. in ſuͤdlichen
Laͤndern, wie Jtalien, am Abhang eines
Huͤgels oder am Meer — einen Floͤten-
ſpieler hoͤrt, hat einen andern Grund.
Sie haͤngt zuſammen mit Jdeen einer
idealiſchen (idylliſchen) Welt, wo der
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Zitationshilfe: | Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/108>, abgerufen am 16.02.2025. |