Ew. Königl. Majestät allerunterthänigst zu bitten, Sie möchten Allergnädigst geruhen: nur fünf Jahre durch jährlich 3000 Thaler zum Druck altdeutscher Gedichte und zur Anfertigung eines vollständigen Glossariums über unsre herrliche Sprache auszusetzen, demnächst die eine Hälfte der Leibrente von 600 Thaler, die ich für unent- geldliche Abtretung meiner Gründe zum hiesigen botanischen Garten geniesse, zum Anschaffen bota- nischer Bücher und Naturalien, die andre aber zur Beförderung der deutschen Sprachkenntniß dem Berlinschen Universitäts-Etat nach meinem Tode einverleiben zu lassen.
Die Erfüllung dieser zwey Bitten, verbunden mit den Erinnerungen an die Glorie letztvergangner Jahre würde mir auf den wachsenden Ruhm des deutsch- preussischen Namens eine überausherrliche Aussicht ge- währen und meinen letzten Lebenstagen eine Erheite- rung verschaffen, die meinem Gemüth nicht weniger wohlthuend seyn würde, als das Gefühl der Ehrfurcht und Liebe, welches für den größten und besten deut- schen König gewiß in sein Grab mitnehmen wird.
Königsberg den 4ten April 1816. J. G. S.
Jch mißkenne nicht den Werth der alten Denk- mäler der deutschen Sprache, kann aber zur Samm- lung und Aufbewahrung derselben bey den bedeutenden Staats-Ausgaben, welche die neue Zeit fordert, nach Jhrem Antrage, vom 4ten April d. J., keine Summe aussetzen, und über die Verwendung Jhrer Leibrente wird sich künftig erst bestimmen lassen.
Berlin den 1sten Juny 1816. Friedrich Wilhelm.
Ew. Koͤnigl. Majeſtaͤt allerunterthaͤnigſt zu bitten, Sie moͤchten Allergnaͤdigſt geruhen: nur fuͤnf Jahre durch jaͤhrlich 3000 Thaler zum Druck altdeutſcher Gedichte und zur Anfertigung eines vollſtaͤndigen Gloſſariums uͤber unſre herrliche Sprache auszuſetzen, demnaͤchſt die eine Haͤlfte der Leibrente von 600 Thaler, die ich fuͤr unent- geldliche Abtretung meiner Gruͤnde zum hieſigen botaniſchen Garten genieſſe, zum Anſchaffen bota- niſcher Buͤcher und Naturalien, die andre aber zur Befoͤrderung der deutſchen Sprachkenntniß dem Berlinſchen Univerſitaͤts-Etat nach meinem Tode einverleiben zu laſſen.
Die Erfuͤllung dieſer zwey Bitten, verbunden mit den Erinnerungen an die Glorie letztvergangner Jahre wuͤrde mir auf den wachſenden Ruhm des deutſch- preuſſiſchen Namens eine uͤberausherrliche Ausſicht ge- waͤhren und meinen letzten Lebenstagen eine Erheite- rung verſchaffen, die meinem Gemuͤth nicht weniger wohlthuend ſeyn wuͤrde, als das Gefuͤhl der Ehrfurcht und Liebe, welches fuͤr den groͤßten und beſten deut- ſchen Koͤnig gewiß in ſein Grab mitnehmen wird.
Koͤnigsberg den 4ten April 1816. J. G. S.
Jch mißkenne nicht den Werth der alten Denk- maͤler der deutſchen Sprache, kann aber zur Samm- lung und Aufbewahrung derſelben bey den bedeutenden Staats-Ausgaben, welche die neue Zeit fordert, nach Jhrem Antrage, vom 4ten April d. J., keine Summe ausſetzen, und uͤber die Verwendung Jhrer Leibrente wird ſich kuͤnftig erſt beſtimmen laſſen.
Berlin den 1ſten Juny 1816. Friedrich Wilhelm.
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[0561]
Ew. Koͤnigl. Majeſtaͤt allerunterthaͤnigſt zu bitten,
Sie moͤchten Allergnaͤdigſt geruhen:
nur fuͤnf Jahre durch jaͤhrlich 3000 Thaler zum
Druck altdeutſcher Gedichte und zur Anfertigung
eines vollſtaͤndigen Gloſſariums uͤber unſre herrliche
Sprache auszuſetzen, demnaͤchſt die eine Haͤlfte
der Leibrente von 600 Thaler, die ich fuͤr unent-
geldliche Abtretung meiner Gruͤnde zum hieſigen
botaniſchen Garten genieſſe, zum Anſchaffen bota-
niſcher Buͤcher und Naturalien, die andre aber
zur Befoͤrderung der deutſchen Sprachkenntniß dem
Berlinſchen Univerſitaͤts-Etat nach meinem Tode
einverleiben zu laſſen.
Die Erfuͤllung dieſer zwey Bitten, verbunden mit
den Erinnerungen an die Glorie letztvergangner Jahre
wuͤrde mir auf den wachſenden Ruhm des deutſch-
preuſſiſchen Namens eine uͤberausherrliche Ausſicht ge-
waͤhren und meinen letzten Lebenstagen eine Erheite-
rung verſchaffen, die meinem Gemuͤth nicht weniger
wohlthuend ſeyn wuͤrde, als das Gefuͤhl der Ehrfurcht
und Liebe, welches fuͤr den groͤßten und beſten deut-
ſchen Koͤnig gewiß in ſein Grab mitnehmen wird.
Koͤnigsberg den 4ten April 1816.
J. G. S.
Jch mißkenne nicht den Werth der alten Denk-
maͤler der deutſchen Sprache, kann aber zur Samm-
lung und Aufbewahrung derſelben bey den bedeutenden
Staats-Ausgaben, welche die neue Zeit fordert, nach
Jhrem Antrage, vom 4ten April d. J., keine Summe
ausſetzen, und uͤber die Verwendung Jhrer Leibrente
wird ſich kuͤnftig erſt beſtimmen laſſen.
Berlin den 1ſten Juny 1816.
Friedrich Wilhelm.
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/561>, abgerufen am 24.11.2024.
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