mit dem militairisch berühmten, 1814 als Dessauscher Oberhofmeister gestorbnen Herrn von Berenhorst, seiner fleißigen Reisebemerkungen und, meines Erachtens, treflich durchdachten, kleinen Aufsätze über den theoretischen und praktischen Kriegsdienst, zu denen ihm seine Feldzüge gegen die Fran- zosen und Türken Stoff genug gegeben, sehr angenehm unterhalten. Möchte ihn doch mein, Zureden bewogen haben, einst aus diesen Materialien etwas über die Jahre von 1805 bis 1814 zu schreiben. Seine Geschichte des Feldzuges von 1809, des Ge- fechtes bei Saalfeld, über den kleinen Krieg etc. haben bereits gezeigt, daß er dazu geeignet sey, und daß er weder so einseitig noch so wortverschwenderisch seyn würde, wie der sonst verdienstvolle Herr von Mas- senbach. Bescheidenheit und Kenntniß sind in ihm glücklich gepaart, und Gott Lob, daß der 18te Juny 1815, der den von 1757 bey Collin vergessen macht, ihn, den sonst schon oft stark verwundeten, ge- sund gelassen hat.
Was wird aber der Erfolg der großen Siege seyn? Ein andrer wichtiger General schrieb mir unterm 30sten December 1814,
"wie
mit dem militairiſch beruͤhmten, 1814 als Deſſauſcher Oberhofmeiſter geſtorbnen Herrn von Berenhorſt, ſeiner fleißigen Reiſebemerkungen und, meines Erachtens, treflich durchdachten, kleinen Aufſaͤtze uͤber den theoretiſchen und praktiſchen Kriegsdienſt, zu denen ihm ſeine Feldzuͤge gegen die Fran- zoſen und Tuͤrken Stoff genug gegeben, ſehr angenehm unterhalten. Moͤchte ihn doch mein, Zureden bewogen haben, einſt aus dieſen Materialien etwas uͤber die Jahre von 1805 bis 1814 zu ſchreiben. Seine Geſchichte des Feldzuges von 1809, des Ge- fechtes bei Saalfeld, uͤber den kleinen Krieg ꝛc. haben bereits gezeigt, daß er dazu geeignet ſey, und daß er weder ſo einſeitig noch ſo wortverſchwenderiſch ſeyn wuͤrde, wie der ſonſt verdienſtvolle Herr von Maſ- ſenbach. Beſcheidenheit und Kenntniß ſind in ihm gluͤcklich gepaart, und Gott Lob, daß der 18te Juny 1815, der den von 1757 bey Collin vergeſſen macht, ihn, den ſonſt ſchon oft ſtark verwundeten, ge- ſund gelaſſen hat.
Was wird aber der Erfolg der großen Siege ſeyn? Ein andrer wichtiger General ſchrieb mir unterm 30ſten December 1814,
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mit dem militairiſch beruͤhmten, 1814
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Reiſebemerkungen und, meines Erachtens,
treflich durchdachten, kleinen Aufſaͤtze uͤber
den theoretiſchen und praktiſchen Kriegsdienſt,
zu denen ihm ſeine Feldzuͤge gegen die Fran-
zoſen und Tuͤrken Stoff genug gegeben, ſehr
angenehm unterhalten. Moͤchte ihn doch
mein, Zureden bewogen haben, einſt aus
dieſen Materialien etwas uͤber die Jahre
von 1805 bis 1814 zu ſchreiben. Seine
Geſchichte des Feldzuges von 1809, des Ge-
fechtes bei Saalfeld, uͤber den kleinen Krieg
ꝛc. haben bereits gezeigt, daß er dazu
geeignet ſey, und daß er weder ſo einſeitig
noch ſo wortverſchwenderiſch ſeyn wuͤrde,
wie der ſonſt verdienſtvolle Herr von Maſ-
ſenbach. Beſcheidenheit und Kenntniß
ſind in ihm gluͤcklich gepaart, und Gott
Lob, daß der 18te Juny 1815, der den
von 1757 bey Collin vergeſſen macht, ihn,
den ſonſt ſchon oft ſtark verwundeten, ge-
ſund gelaſſen hat.
Was wird aber der Erfolg der großen
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ſchrieb mir unterm 30ſten December 1814,
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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