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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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Chaque age a ses plaisirs, son gout et
ses humeurs,
Et comme nostre poil blanchissent nos
plaisirs.

"hat uns aufgenommen, welcher ohne Gefühl
"und Empfinden jenem des Ungebohrnen im
"Mutterleibe gleich ist. Die Verwesung in
"ihrem gewaltsam beschleunigten, oder allmäh-
"ligen Gange ist dieser Zustand. Die Erde
"oder untergeordnete Naturen verzehren schnell,
"was nicht mehr unser war, und der Keim
"eines neuen Daseyns, frey selbst von den letz-
"ten Banden, welche ihn an den Planeten ses-
"selten, von nichts Jrdischem ferner mehr ge-
"hemmt, ja berührt, wird von dem Strahl einer
"höhern Verklärung aufgenommen."
Schuberts Ahndungen einer allgemeinen
Geschichte des Lebens. 1ster Thl.
Seite 390 und 91 etc.

Und da ich gestern (den 6. Octbr. 1811.) in
des rühmlich bekannten Leonhard Meisters Mei-
sterianis oder über die Welt und den
Menschen, über Kunst, Geschmack und
Literatur
etc. St. Gallen 1811. las, so sprach
mich das, was in diesem lefenswerthen, unter-
haltenden Buche von Seite 394 -- 407 steht,
so lebhaft an, daß ich der Lust es zur Beylage
D. zu machen nicht widerstehen konnte, und
hoffentlich verzeihen mir die Leser die dadurch
vermehrte Seitenzahl.
Chaque age a ſes plaiſirs, ſon gout et
ſes humeurs,
Et comme noſtre poil blanchiſſent nos
plaiſirs.

„hat uns aufgenommen, welcher ohne Gefuͤhl
„und Empfinden jenem des Ungebohrnen im
„Mutterleibe gleich iſt. Die Verweſung in
„ihrem gewaltſam beſchleunigten, oder allmaͤh-
„ligen Gange iſt dieſer Zuſtand. Die Erde
„oder untergeordnete Naturen verzehren ſchnell,
„was nicht mehr unſer war, und der Keim
„eines neuen Daſeyns, frey ſelbſt von den letz-
„ten Banden, welche ihn an den Planeten ſeſ-
„ſelten, von nichts Jrdiſchem ferner mehr ge-
„hemmt, ja beruͤhrt, wird von dem Strahl einer
„hoͤhern Verklaͤrung aufgenommen.“
Schuberts Ahndungen einer allgemeinen
Geſchichte des Lebens. 1ſter Thl.
Seite 390 und 91 ꝛc.

Und da ich geſtern (den 6. Octbr. 1811.) in
des ruͤhmlich bekannten Leonhard Meiſters Mei-
ſterianis oder uͤber die Welt und den
Menſchen, uͤber Kunſt, Geſchmack und
Literatur
ꝛc. St. Gallen 1811. las, ſo ſprach
mich das, was in dieſem lefenswerthen, unter-
haltenden Buche von Seite 394 — 407 ſteht,
ſo lebhaft an, daß ich der Luſt es zur Beylage
D. zu machen nicht widerſtehen konnte, und
hoffentlich verzeihen mir die Leſer die dadurch
vermehrte Seitenzahl.
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[397/0414] Chaque age a ſes plaiſirs, ſon gout et ſes humeurs, Et comme noſtre poil blanchiſſent nos plaiſirs. **) **) „hat uns aufgenommen, welcher ohne Gefuͤhl „und Empfinden jenem des Ungebohrnen im „Mutterleibe gleich iſt. Die Verweſung in „ihrem gewaltſam beſchleunigten, oder allmaͤh- „ligen Gange iſt dieſer Zuſtand. Die Erde „oder untergeordnete Naturen verzehren ſchnell, „was nicht mehr unſer war, und der Keim „eines neuen Daſeyns, frey ſelbſt von den letz- „ten Banden, welche ihn an den Planeten ſeſ- „ſelten, von nichts Jrdiſchem ferner mehr ge- „hemmt, ja beruͤhrt, wird von dem Strahl einer „hoͤhern Verklaͤrung aufgenommen.“ Schuberts Ahndungen einer allgemeinen Geſchichte des Lebens. 1ſter Thl. Seite 390 und 91 ꝛc. Und da ich geſtern (den 6. Octbr. 1811.) in des ruͤhmlich bekannten Leonhard Meiſters Mei- ſterianis oder uͤber die Welt und den Menſchen, uͤber Kunſt, Geſchmack und Literatur ꝛc. St. Gallen 1811. las, ſo ſprach mich das, was in dieſem lefenswerthen, unter- haltenden Buche von Seite 394 — 407 ſteht, ſo lebhaft an, daß ich der Luſt es zur Beylage D. zu machen nicht widerſtehen konnte, und hoffentlich verzeihen mir die Leſer die dadurch vermehrte Seitenzahl.

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/414>, abgerufen am 22.11.2024.