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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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"Für mich sind das die glücklichsten Augen-
"blicke meines Lebens, wo der Begriff von
"Gott und die Ueberzeugung, daß er da
"sey, in meiner Seele lebhaft wird. Mehr
"brauch' ich nicht zu meiner völligen Beru-
"higung, als dieses Einzige. Nur daß er
"da sey, nur daß ein höchster Verstand
"und eine höchste Güte irgendwo vorhanden
"sey und die ganze Welt und auch mich
"kenne und regiere, nur dieses wünsch' ich
"mit Gewißheit einzusehen. Alles übrige
"mag in Dunkelheit und Zweifel verhüllt
"seyn. So lang jene Wahrheit feststeht,
"so kann in dieser Dunkelheit keine Gefahr
"für mich stecken. Aus mir wird gewiß
"das Beste, was aus meiner Natur wer-
"den kann."



„Fuͤr mich ſind das die gluͤcklichſten Augen-
„blicke meines Lebens, wo der Begriff von
„Gott und die Ueberzeugung, daß er da
„ſey, in meiner Seele lebhaft wird. Mehr
„brauch’ ich nicht zu meiner voͤlligen Beru-
„higung, als dieſes Einzige. Nur daß er
da ſey, nur daß ein hoͤchſter Verſtand
„und eine hoͤchſte Guͤte irgendwo vorhanden
„ſey und die ganze Welt und auch mich
„kenne und regiere, nur dieſes wuͤnſch’ ich
„mit Gewißheit einzuſehen. Alles uͤbrige
„mag in Dunkelheit und Zweifel verhuͤllt
„ſeyn. So lang jene Wahrheit feſtſteht,
„ſo kann in dieſer Dunkelheit keine Gefahr
„fuͤr mich ſtecken. Aus mir wird gewiß
„das Beſte, was aus meiner Natur wer-
„den kann.“



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[388/0405] „Fuͤr mich ſind das die gluͤcklichſten Augen- „blicke meines Lebens, wo der Begriff von „Gott und die Ueberzeugung, daß er da „ſey, in meiner Seele lebhaft wird. Mehr „brauch’ ich nicht zu meiner voͤlligen Beru- „higung, als dieſes Einzige. Nur daß er „da ſey, nur daß ein hoͤchſter Verſtand „und eine hoͤchſte Guͤte irgendwo vorhanden „ſey und die ganze Welt und auch mich „kenne und regiere, nur dieſes wuͤnſch’ ich „mit Gewißheit einzuſehen. Alles uͤbrige „mag in Dunkelheit und Zweifel verhuͤllt „ſeyn. So lang jene Wahrheit feſtſteht, „ſo kann in dieſer Dunkelheit keine Gefahr „fuͤr mich ſtecken. Aus mir wird gewiß „das Beſte, was aus meiner Natur wer- „den kann.“

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/405>, abgerufen am 22.11.2024.