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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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gehörenden Ereignisse und reiflicher Erwä-
gung der Vorfälle nicht abzuleugnen, Napo-
leons Hauptgedanke sey größer, als ihn
Heinrich IV. und der gute S. Pierre aus-
gesprochen haben. Er schien ganz Europa
so constituiren zu wollen, wie jede Regie-
rung, will sie Friede und Freude in ihren
Grenzen stiften und erhalten, sich längst
hätte einrichten sollen -- hat aber je eine
es versucht? und konnte er dadurch nicht zu
dieses Plans Ausführung aufgereizt wer-
den? *) Wenn ich von manchen übrigens

*) Jn den Zeitungen stand 1799. folgende Procla-
mation vom Obergeneral Bonaparte an die Ein-
wohner von Cahiro. "Scherifs-Ulemas, Red-
"ner in den Moscheeen, lasset das Volk wohl er-
"kennen, daß diejenigen, welche sich freywillig für
"meine Feinde erklären, keinen Zufluchtsort, we-
"der in dieser noch in jener Welt finden werden.
"Könnte es einen Menschen geben, der blind ge-
"nug wäre, um nicht zu sehen, daß das Schicksal
"selbst alle meine Operationen dirigirt? könnte
"es jemand geben, der ungläubig genug wäre,
"um zu bezweifeln, daß alles in dem weiten Uni-
"versum der Herrschaft des Schicksals unterwor-
"fen sey? die wahren Gläubigen mögen für die
"Wohlfarth unsrer Arnleen bitten. Jch könnte
"jedem von euch Rechenschaft von den geheimen
"Gesinnungen seines Herzens abfordern, denn ich
S

gehoͤrenden Ereigniſſe und reiflicher Erwaͤ-
gung der Vorfaͤlle nicht abzuleugnen, Napo-
leons Hauptgedanke ſey groͤßer, als ihn
Heinrich IV. und der gute S. Pierre aus-
geſprochen haben. Er ſchien ganz Europa
ſo conſtituiren zu wollen, wie jede Regie-
rung, will ſie Friede und Freude in ihren
Grenzen ſtiften und erhalten, ſich laͤngſt
haͤtte einrichten ſollen — hat aber je eine
es verſucht? und konnte er dadurch nicht zu
dieſes Plans Ausfuͤhrung aufgereizt wer-
den? *) Wenn ich von manchen uͤbrigens

*) Jn den Zeitungen ſtand 1799. folgende Procla-
mation vom Obergeneral Bonaparte an die Ein-
wohner von Cahiro. „Scherifs-Ulemas, Red-
„ner in den Moſcheeen, laſſet das Volk wohl er-
„kennen, daß diejenigen, welche ſich freywillig fuͤr
„meine Feinde erklaͤren, keinen Zufluchtsort, we-
„der in dieſer noch in jener Welt finden werden.
„Koͤnnte es einen Menſchen geben, der blind ge-
„nug waͤre, um nicht zu ſehen, daß das Schickſal
„ſelbſt alle meine Operationen dirigirt? koͤnnte
„es jemand geben, der unglaͤubig genug waͤre,
„um zu bezweifeln, daß alles in dem weiten Uni-
„verſum der Herrſchaft des Schickſals unterwor-
„fen ſey? die wahren Glaͤubigen moͤgen fuͤr die
„Wohlfarth unſrer Arnleen bitten. Jch koͤnnte
„jedem von euch Rechenſchaft von den geheimen
„Geſinnungen ſeines Herzens abfordern, denn ich
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[273/0290] gehoͤrenden Ereigniſſe und reiflicher Erwaͤ- gung der Vorfaͤlle nicht abzuleugnen, Napo- leons Hauptgedanke ſey groͤßer, als ihn Heinrich IV. und der gute S. Pierre aus- geſprochen haben. Er ſchien ganz Europa ſo conſtituiren zu wollen, wie jede Regie- rung, will ſie Friede und Freude in ihren Grenzen ſtiften und erhalten, ſich laͤngſt haͤtte einrichten ſollen — hat aber je eine es verſucht? und konnte er dadurch nicht zu dieſes Plans Ausfuͤhrung aufgereizt wer- den? *) Wenn ich von manchen uͤbrigens *) Jn den Zeitungen ſtand 1799. folgende Procla- mation vom Obergeneral Bonaparte an die Ein- wohner von Cahiro. „Scherifs-Ulemas, Red- „ner in den Moſcheeen, laſſet das Volk wohl er- „kennen, daß diejenigen, welche ſich freywillig fuͤr „meine Feinde erklaͤren, keinen Zufluchtsort, we- „der in dieſer noch in jener Welt finden werden. „Koͤnnte es einen Menſchen geben, der blind ge- „nug waͤre, um nicht zu ſehen, daß das Schickſal „ſelbſt alle meine Operationen dirigirt? koͤnnte „es jemand geben, der unglaͤubig genug waͤre, „um zu bezweifeln, daß alles in dem weiten Uni- „verſum der Herrſchaft des Schickſals unterwor- „fen ſey? die wahren Glaͤubigen moͤgen fuͤr die „Wohlfarth unſrer Arnleen bitten. Jch koͤnnte „jedem von euch Rechenſchaft von den geheimen „Geſinnungen ſeines Herzens abfordern, denn ich S

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/290>, abgerufen am 27.11.2024.