Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.beyfallen, und ich setze, wahrlich nicht aus *) Durch mein unermüdliches Bitten, Erinnern und
Dräugen wurde der fast zur Ungebühr schrift- stellereyscheue Pr. Kraus dahin gebracht, seine vieljährigen, dem Dienst schon so nützlich gewor- denen Vorlesungen über Staatswirthschaft zu einem Buch zu ordnen, aus dem man lernen könnte, wie man den Adam Smith recht benutzen kann und soll, wenn ich gleich den Herren Sar- torius, Lüder, Jacob, Hufeland, Soden etc. ihre Verdienste nicht absprechen will oder mag. Ohne diese Borbitten wäre es seinem unermüdlichen Freunde Auerswald aber gewiß weit schwerer geworden, der gelehrten und Dienstwelt es zu geben und ihm seine übrigen kleinen Schriften folgen zu lassen. Auf der Gesandschaftsreise des Grafen Fr. Stollberg nach Petersburg lernt ich den ältesten Nicolovius, der ihn schon auf seinen größern Reisen begleitet hatte, näher kennen, und es that mir leid, einen so weltverständigen, biedern und gelehrten Mann außer seinem Vaterland dienen zu sehen, daß ich alles mögliche versuchte, ihn aus Eutin, seinem damaligen Wohnsitze, nach Preußen zurückrufen zu lassen, wo er anfänglich als welt- licher Consistorialrath zum Besten des Schul- und Kirchenfaches angestellt, bey der neuen Organisa- beyfallen, und ich ſetze, wahrlich nicht aus *) Durch mein unermuͤdliches Bitten, Erinnern und
Draͤugen wurde der faſt zur Ungebuͤhr ſchrift- ſtellereyſcheue Pr. Kraus dahin gebracht, ſeine vieljaͤhrigen, dem Dienſt ſchon ſo nuͤtzlich gewor- denen Vorleſungen uͤber Staatswirthſchaft zu einem Buch zu ordnen, aus dem man lernen koͤnnte, wie man den Adam Smith recht benutzen kann und ſoll, wenn ich gleich den Herren Sar- torius, Luͤder, Jacob, Hufeland, Soden ꝛc. ihre Verdienſte nicht abſprechen will oder mag. Ohne dieſe Borbitten waͤre es ſeinem unermuͤdlichen Freunde Auerswald aber gewiß weit ſchwerer geworden, der gelehrten und Dienſtwelt es zu geben und ihm ſeine uͤbrigen kleinen Schriften folgen zu laſſen. Auf der Geſandſchaftsreiſe des Grafen Fr. Stollberg nach Petersburg lernt ich den aͤlteſten Nicolovius, der ihn ſchon auf ſeinen groͤßern Reiſen begleitet hatte, naͤher kennen, und es that mir leid, einen ſo weltverſtaͤndigen, biedern und gelehrten Mann außer ſeinem Vaterland dienen zu ſehen, daß ich alles moͤgliche verſuchte, ihn aus Eutin, ſeinem damaligen Wohnſitze, nach Preußen zuruͤckrufen zu laſſen, wo er anfaͤnglich als welt- licher Conſiſtorialrath zum Beſten des Schul- und Kirchenfaches angeſtellt, bey der neuen Organiſa- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0269" n="252"/> beyfallen, und ich ſetze, wahrlich nicht aus<lb/> Prahlerey, ſondern aus herzlicher Freude<lb/> uͤber ihr Gelingen, ein Paar eigner in die<lb/> Note. <note xml:id="seg2pn_22_1" next="#seg2pn_22_2" place="foot" n="*)">Durch mein unermuͤdliches Bitten, Erinnern und<lb/> Draͤugen wurde der faſt zur Ungebuͤhr ſchrift-<lb/> ſtellereyſcheue <hi rendition="#g">Pr. Kraus</hi> dahin gebracht, ſeine<lb/> vieljaͤhrigen, dem Dienſt ſchon ſo nuͤtzlich gewor-<lb/> denen Vorleſungen uͤber Staatswirthſchaft zu einem<lb/> Buch zu ordnen, aus dem man lernen koͤnnte,<lb/> wie man den <hi rendition="#g">Adam Smith</hi> recht benutzen<lb/> kann und ſoll, wenn ich gleich den Herren Sar-<lb/> torius, Luͤder, Jacob, Hufeland, Soden ꝛc. ihre<lb/> Verdienſte nicht abſprechen will oder mag. Ohne<lb/> dieſe Borbitten waͤre es ſeinem unermuͤdlichen<lb/> Freunde <hi rendition="#g">Auerswald</hi> aber gewiß weit ſchwerer<lb/> geworden, der gelehrten und Dienſtwelt es zu<lb/> geben und ihm ſeine uͤbrigen kleinen Schriften<lb/> folgen zu laſſen.<lb/> Auf der Geſandſchaftsreiſe des Grafen Fr.<lb/> Stollberg nach Petersburg lernt ich den aͤlteſten<lb/> Nicolovius, der ihn ſchon auf ſeinen groͤßern<lb/> Reiſen begleitet hatte, naͤher kennen, und es that<lb/> mir leid, einen ſo weltverſtaͤndigen, biedern und<lb/> gelehrten Mann außer ſeinem Vaterland dienen<lb/> zu ſehen, daß ich alles moͤgliche verſuchte, ihn aus<lb/> Eutin, ſeinem damaligen Wohnſitze, nach Preußen<lb/> zuruͤckrufen zu laſſen, wo er anfaͤnglich als welt-<lb/> licher Conſiſtorialrath zum Beſten des Schul- und<lb/> Kirchenfaches angeſtellt, bey der neuen Organiſa-</note> Vielleicht wuͤrd’ ich weit eingezo-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [252/0269]
beyfallen, und ich ſetze, wahrlich nicht aus
Prahlerey, ſondern aus herzlicher Freude
uͤber ihr Gelingen, ein Paar eigner in die
Note. *) Vielleicht wuͤrd’ ich weit eingezo-
*) Durch mein unermuͤdliches Bitten, Erinnern und
Draͤugen wurde der faſt zur Ungebuͤhr ſchrift-
ſtellereyſcheue Pr. Kraus dahin gebracht, ſeine
vieljaͤhrigen, dem Dienſt ſchon ſo nuͤtzlich gewor-
denen Vorleſungen uͤber Staatswirthſchaft zu einem
Buch zu ordnen, aus dem man lernen koͤnnte,
wie man den Adam Smith recht benutzen
kann und ſoll, wenn ich gleich den Herren Sar-
torius, Luͤder, Jacob, Hufeland, Soden ꝛc. ihre
Verdienſte nicht abſprechen will oder mag. Ohne
dieſe Borbitten waͤre es ſeinem unermuͤdlichen
Freunde Auerswald aber gewiß weit ſchwerer
geworden, der gelehrten und Dienſtwelt es zu
geben und ihm ſeine uͤbrigen kleinen Schriften
folgen zu laſſen.
Auf der Geſandſchaftsreiſe des Grafen Fr.
Stollberg nach Petersburg lernt ich den aͤlteſten
Nicolovius, der ihn ſchon auf ſeinen groͤßern
Reiſen begleitet hatte, naͤher kennen, und es that
mir leid, einen ſo weltverſtaͤndigen, biedern und
gelehrten Mann außer ſeinem Vaterland dienen
zu ſehen, daß ich alles moͤgliche verſuchte, ihn aus
Eutin, ſeinem damaligen Wohnſitze, nach Preußen
zuruͤckrufen zu laſſen, wo er anfaͤnglich als welt-
licher Conſiſtorialrath zum Beſten des Schul- und
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