kommen, als ob das Klüger- und Besser- werden nicht mehr zu den maurerischen Zwecken gehöre, im Jahr 1804 wieder ver- auctionirte, und als ich in meinem neuen Wohnsitz zu Ebertswalde abermals einige hundert Bände zusammen zu bringen mich gelüsten lassen, so schenkt ich selbige dem Magistrat in Elbing zur Fundation einer Rathsbibliothek, nebst einem Capital von tausend Gulden, das mir die Kämmerey mit 20 Procent verzinset, für welche jähr- lich so viel Bücher, als dieses Geld erlaubt, von mir angeschafft und dem Magistrat abgeliefert werden. Entschlöße man sich, nach meinen Wünschen und Vorschlägen, diese Sammlung mit der Bibliothek des dortigen Gymnasii zu vereinigen und sie unter die Aufsicht eines zur Wissenschaftspflege förm- lich verpflichteten Gymnasiendirektors zu ge- ben, so würde sie vermuthlich besser benutzt werden, als es so lange der Fall gewesen ist. Jetzt kauf ich sehr wenige Bücher über jenen Ablieferungsbedarf, und kann das papierne Eigenthum um so leichter entbeh- ren, als die freundschaftliche Gefälligkeit des Herrn Friedrich Nicolovius mich mit dem
kommen, als ob das Kluͤger- und Beſſer- werden nicht mehr zu den maureriſchen Zwecken gehoͤre, im Jahr 1804 wieder ver- auctionirte, und als ich in meinem neuen Wohnſitz zu Ebertswalde abermals einige hundert Baͤnde zuſammen zu bringen mich geluͤſten laſſen, ſo ſchenkt ich ſelbige dem Magiſtrat in Elbing zur Fundation einer Rathsbibliothek, nebſt einem Capital von tauſend Gulden, das mir die Kaͤmmerey mit 20 Procent verzinſet, fuͤr welche jaͤhr- lich ſo viel Buͤcher, als dieſes Geld erlaubt, von mir angeſchafft und dem Magiſtrat abgeliefert werden. Entſchloͤße man ſich, nach meinen Wuͤnſchen und Vorſchlaͤgen, dieſe Sammlung mit der Bibliothek des dortigen Gymnaſii zu vereinigen und ſie unter die Aufſicht eines zur Wiſſenſchaftspflege foͤrm- lich verpflichteten Gymnaſiendirektors zu ge- ben, ſo wuͤrde ſie vermuthlich beſſer benutzt werden, als es ſo lange der Fall geweſen iſt. Jetzt kauf ich ſehr wenige Buͤcher uͤber jenen Ablieferungsbedarf, und kann das papierne Eigenthum um ſo leichter entbeh- ren, als die freundſchaftliche Gefaͤlligkeit des Herrn Friedrich Nicolovius mich mit dem
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kommen, als ob das Kluͤger- und Beſſer-
werden nicht mehr zu den maureriſchen
Zwecken gehoͤre, im Jahr 1804 wieder ver-
auctionirte, und als ich in meinem neuen
Wohnſitz zu Ebertswalde abermals einige
hundert Baͤnde zuſammen zu bringen mich
geluͤſten laſſen, ſo ſchenkt ich ſelbige dem
Magiſtrat in Elbing zur Fundation einer
Rathsbibliothek, nebſt einem Capital von
tauſend Gulden, das mir die Kaͤmmerey
mit 20 Procent verzinſet, fuͤr welche jaͤhr-
lich ſo viel Buͤcher, als dieſes Geld erlaubt,
von mir angeſchafft und dem Magiſtrat
abgeliefert werden. Entſchloͤße man ſich,
nach meinen Wuͤnſchen und Vorſchlaͤgen, dieſe
Sammlung mit der Bibliothek des dortigen
Gymnaſii zu vereinigen und ſie unter die
Aufſicht eines zur Wiſſenſchaftspflege foͤrm-
lich verpflichteten Gymnaſiendirektors zu ge-
ben, ſo wuͤrde ſie vermuthlich beſſer benutzt
werden, als es ſo lange der Fall geweſen
iſt. Jetzt kauf ich ſehr wenige Buͤcher uͤber
jenen Ablieferungsbedarf, und kann das
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ren, als die freundſchaftliche Gefaͤlligkeit des
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/251>, abgerufen am 22.11.2024.
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