Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.gen die Jtaliener, nach diesen die Franzo- schämten mit blutigen Köpfen fortgeschickt, und
einen Augenblick, wie verjüngt, in Jugendkraft vor den Augen des bewundernden Europa da- gestanden. Aber er ist plötzlich wieder in seinen Berg gekrochen, und es bleibt noch ungewiß, ob er abermals zum Schlafen sich gelegt, oder ob er das neue Leben sinnend vorbereitet zu dem es an Kraft noch auf keine Weise ihm gebricht. Die Stimme eines preußischen Staatsbürgers in den wichtigsten Angelegenheiten dieser Zeit vom Gru- vernementsrath Koppe in Aachen, Köln 1813. S. 61. gen die Jtaliener, nach dieſen die Franzo- ſchaͤmten mit blutigen Koͤpfen fortgeſchickt, und
einen Augenblick, wie verjuͤngt, in Jugendkraft vor den Augen des bewundernden Europa da- geſtanden. Aber er iſt ploͤtzlich wieder in ſeinen Berg gekrochen, und es bleibt noch ungewiß, ob er abermals zum Schlafen ſich gelegt, oder ob er das neue Leben ſinnend vorbereitet zu dem es an Kraft noch auf keine Weiſe ihm gebricht. Die Stimme eines preußiſchen Staatsbuͤrgers in den wichtigſten Angelegenheiten dieſer Zeit vom Gru- vernementsrath Koppe in Aachen, Koͤln 1813. S. 61. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0206" n="189"/> gen die Jtaliener, nach dieſen die Franzo-<lb/> ſen, die Deutſchen und die Englaͤnder; ſeh<lb/> ich weniger auf den Geiſt als das Gemuͤth,<lb/> ſo ſtell ich den Deutſchen neben den Spa-<lb/> nier, und zieh den Britten weit dem Jta-<lb/> liener und noch weiter dem Franzoſen vor.<lb/> Daͤnen und Schweden, welche letztre gewiß<lb/> viele herrliche Eigenſchaften beſitzen, ſcheinen<lb/> zu bloßen Nebennationen herabgeſunken zu<lb/> ſeyn, und was die Ruſſen betrifft, ſo weiß<lb/> ich nicht, wohin ich ſie ſtellen ſoll. Zu ihren<lb/> Culturfortſchritten kann ich kein rechtes Zu-<lb/> trauen faſſen, da ihre Bildung von einem<lb/> hoͤchſtuͤppigen Hofe ausgeht, ſich faſt allein<lb/> auf ihn einſchraͤnkt, und ſich in alles bey<lb/> ihnen, beſonders bey den Großen, aſtatiſcher<lb/><note xml:id="seg2pn_17_2" prev="#seg2pn_17_1" place="foot" n="*)">ſchaͤmten mit blutigen Koͤpfen fortgeſchickt, und<lb/> einen Augenblick, wie verjuͤngt, in Jugendkraft<lb/> vor den Augen des bewundernden Europa da-<lb/> geſtanden. Aber er iſt ploͤtzlich wieder in ſeinen<lb/> Berg gekrochen, und es bleibt noch ungewiß, ob<lb/> er abermals zum Schlafen ſich gelegt, oder ob er<lb/> das neue Leben ſinnend vorbereitet zu dem es an<lb/> Kraft noch auf keine Weiſe ihm gebricht.<lb/> Die Stimme eines preußiſchen Staatsbuͤrgers in<lb/> den wichtigſten Angelegenheiten dieſer Zeit vom Gru-<lb/> vernementsrath Koppe in Aachen, Koͤln 1813.<lb/> S. 61.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [189/0206]
gen die Jtaliener, nach dieſen die Franzo-
ſen, die Deutſchen und die Englaͤnder; ſeh
ich weniger auf den Geiſt als das Gemuͤth,
ſo ſtell ich den Deutſchen neben den Spa-
nier, und zieh den Britten weit dem Jta-
liener und noch weiter dem Franzoſen vor.
Daͤnen und Schweden, welche letztre gewiß
viele herrliche Eigenſchaften beſitzen, ſcheinen
zu bloßen Nebennationen herabgeſunken zu
ſeyn, und was die Ruſſen betrifft, ſo weiß
ich nicht, wohin ich ſie ſtellen ſoll. Zu ihren
Culturfortſchritten kann ich kein rechtes Zu-
trauen faſſen, da ihre Bildung von einem
hoͤchſtuͤppigen Hofe ausgeht, ſich faſt allein
auf ihn einſchraͤnkt, und ſich in alles bey
ihnen, beſonders bey den Großen, aſtatiſcher
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*) ſchaͤmten mit blutigen Koͤpfen fortgeſchickt, und
einen Augenblick, wie verjuͤngt, in Jugendkraft
vor den Augen des bewundernden Europa da-
geſtanden. Aber er iſt ploͤtzlich wieder in ſeinen
Berg gekrochen, und es bleibt noch ungewiß, ob
er abermals zum Schlafen ſich gelegt, oder ob er
das neue Leben ſinnend vorbereitet zu dem es an
Kraft noch auf keine Weiſe ihm gebricht.
Die Stimme eines preußiſchen Staatsbuͤrgers in
den wichtigſten Angelegenheiten dieſer Zeit vom Gru-
vernementsrath Koppe in Aachen, Koͤln 1813.
S. 61.
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