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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Auf Mittel um sein Haupt für Unglück zu behüten:
Allein stets zog er Rathhaus Nieten,
Und selbst ein kleiner Rausch, der Herzen freudig macht
Half Carveln nicht. Um Kätchens Fleisch zu quälen,
Und zur Erbauung ihrer Seelen
Ließ ers indessen nicht an guten Lehren fehlen,
Doch da er bloß die künftgen Gaben prieß,
Und gar kein zeitlich Pröbchen wieß;
So ward durch die Gardienenpredigt
Sie nicht erbaut, und er nicht seiner Angst entledigt.
Sein Leben war nunmehr Ein böser Traum,
Selbst wenn er Kätchen sah so glaubt er kaum --

Und

Auf Mittel um ſein Haupt fuͤr Ungluͤck zu behuͤten:
Allein ſtets zog er Rathhaus Nieten,
Und ſelbſt ein kleiner Rauſch, der Herzen freudig macht
Half Carveln nicht. Um Kaͤtchens Fleiſch zu quaͤlen,
Und zur Erbauung ihrer Seelen
Ließ ers indeſſen nicht an guten Lehren fehlen,
Doch da er bloß die kuͤnftgen Gaben prieß,
Und gar kein zeitlich Proͤbchen wieß;
So ward durch die Gardienenpredigt
Sie nicht erbaut, und er nicht ſeiner Angſt entledigt.
Sein Leben war nunmehr Ein boͤſer Traum,
Selbſt wenn er Kaͤtchen ſah ſo glaubt er kaum —

Und
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[94/0098] Auf Mittel um ſein Haupt fuͤr Ungluͤck zu behuͤten: Allein ſtets zog er Rathhaus Nieten, Und ſelbſt ein kleiner Rauſch, der Herzen freudig macht Half Carveln nicht. Um Kaͤtchens Fleiſch zu quaͤlen, Und zur Erbauung ihrer Seelen Ließ ers indeſſen nicht an guten Lehren fehlen, Doch da er bloß die kuͤnftgen Gaben prieß, Und gar kein zeitlich Proͤbchen wieß; So ward durch die Gardienenpredigt Sie nicht erbaut, und er nicht ſeiner Angſt entledigt. Sein Leben war nunmehr Ein boͤſer Traum, Selbſt wenn er Kaͤtchen ſah ſo glaubt er kaum — Und

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/98>, abgerufen am 23.11.2024.