Dir meiner Liebe Glut, die wie ein Meer Jn allen Adern wallt, wollüstig auszudrücken! Wie emsig wollt ich nicht, da heut - - - ist Dein rundes Knie mit diesem Bändchen schmücken, Weil mir der Winter, der noch Tellus Schooß verschließt, Jetzt nicht erlaubt Dir einen Kranz zu pflicken. Doch Mädchen hielt ich Dich nur jetzt in meinem Arm So wollt ich Dir die Lielienhöhen, Auf denen von Natur schon Rosenknospen stehen, So lange küßen, bis von tausend Küßen warm Die ganze Brust, so wie die Knospen, ihre Zierde, Auch roth wie blühende Rosen würde.
Wenn
Dir meiner Liebe Glut, die wie ein Meer Jn allen Adern wallt, wolluͤſtig auszudruͤcken! Wie emſig wollt ich nicht, da heut ‒ ‒ ‒ iſt Dein rundes Knie mit dieſem Baͤndchen ſchmuͤcken, Weil mir der Winter, der noch Tellus Schooß verſchließt, Jetzt nicht erlaubt Dir einen Kranz zu pflicken. Doch Maͤdchen hielt ich Dich nur jetzt in meinem Arm So wollt ich Dir die Lielienhoͤhen, Auf denen von Natur ſchon Roſenknoſpen ſtehen, So lange kuͤßen, bis von tauſend Kuͤßen warm Die ganze Bruſt, ſo wie die Knoſpen, ihre Zierde, Auch roth wie bluͤhende Roſen wuͤrde.
Wenn
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[47/0051]
Dir meiner Liebe Glut, die wie ein Meer
Jn allen Adern wallt, wolluͤſtig auszudruͤcken!
Wie emſig wollt ich nicht, da heut ‒ ‒ ‒ iſt
Dein rundes Knie mit dieſem Baͤndchen ſchmuͤcken,
Weil mir der Winter, der noch Tellus Schooß verſchließt,
Jetzt nicht erlaubt Dir einen Kranz zu pflicken.
Doch Maͤdchen hielt ich Dich nur jetzt in meinem Arm
So wollt ich Dir die Lielienhoͤhen,
Auf denen von Natur ſchon Roſenknoſpen ſtehen,
So lange kuͤßen, bis von tauſend Kuͤßen warm
Die ganze Bruſt, ſo wie die Knoſpen, ihre Zierde,
Auch roth wie bluͤhende Roſen wuͤrde.
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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/51>, abgerufen am 17.07.2024.
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