Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.Der West der sonst im lockgen Haar, So buhlerisch geschäftig war, Flieht nun der Sonne auszuweichen Zu dunkeln Grotten, schattgen Sträuchen, Und weht den Lindenblüthen Duft Erst durch die späte Abendluft. Gegrüßt sey sie die frühe Nacht, Die hier die blühnde Linde macht, Wenn ihres Laubes dichte Schatten, Sich mit den Geißblatsranken gatten -- Der Laube Heil die Paphia Zum Mittagsschlummer sich ersah. Sanft
Der Weſt der ſonſt im lockgen Haar, So buhleriſch geſchaͤftig war, Flieht nun der Sonne auszuweichen Zu dunkeln Grotten, ſchattgen Straͤuchen, Und weht den Lindenbluͤthen Duft Erſt durch die ſpaͤte Abendluft. Gegruͤßt ſey ſie die fruͤhe Nacht, Die hier die bluͤhnde Linde macht, Wenn ihres Laubes dichte Schatten, Sich mit den Geißblatsranken gatten — Der Laube Heil die Paphia Zum Mittagsſchlummer ſich erſah. Sanft
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Der Weſt der ſonſt im lockgen Haar,
So buhleriſch geſchaͤftig war,
Flieht nun der Sonne auszuweichen
Zu dunkeln Grotten, ſchattgen Straͤuchen,
Und weht den Lindenbluͤthen Duft
Erſt durch die ſpaͤte Abendluft.
Gegruͤßt ſey ſie die fruͤhe Nacht,
Die hier die bluͤhnde Linde macht,
Wenn ihres Laubes dichte Schatten,
Sich mit den Geißblatsranken gatten —
Der Laube Heil die Paphia
Zum Mittagsſchlummer ſich erſah.
Sanft
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Zitationshilfe: | Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/143>, abgerufen am 21.02.2025. |