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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Der zum Unglück mit Dryaden
Einst Dianen sah sich baden,
Diesem wärs vielleicht geglückt,
Röschens Schenkel so zu zeichnen,
Daß sie nicht den Reitz verleugnen,
Womit sie Natur geschmückt.
Und der Nektarkelch voll Leben,
Den die Götter einst bey Heben,
Als sie fiel, bezaubernd sahn,
Unter allen Opferschalen
Sie die schönste -- die zu malen,
Sprich, darf sich die Kunst ihr nah'n?
Als
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Der zum Ungluͤck mit Dryaden
Einſt Dianen ſah ſich baden,
Dieſem waͤrs vielleicht gegluͤckt,
Roͤschens Schenkel ſo zu zeichnen,
Daß ſie nicht den Reitz verleugnen,
Womit ſie Natur geſchmuͤckt.
Und der Nektarkelch voll Leben,
Den die Goͤtter einſt bey Heben,
Als ſie fiel, bezaubernd ſahn,
Unter allen Opferſchalen
Sie die ſchoͤnſte — die zu malen,
Sprich, darf ſich die Kunſt ihr nah’n?
Als
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[115/0119] Der zum Ungluͤck mit Dryaden Einſt Dianen ſah ſich baden, Dieſem waͤrs vielleicht gegluͤckt, Roͤschens Schenkel ſo zu zeichnen, Daß ſie nicht den Reitz verleugnen, Womit ſie Natur geſchmuͤckt. Und der Nektarkelch voll Leben, Den die Goͤtter einſt bey Heben, Als ſie fiel, bezaubernd ſahn, Unter allen Opferſchalen Sie die ſchoͤnſte — die zu malen, Sprich, darf ſich die Kunſt ihr nah’n? Als H 2

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/119>, abgerufen am 29.11.2024.