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Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.

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245) Ekkehard verflicht hier sich und seinen Namen mit dem, was
die Sage vom getreuen Eckhart erzählt. S. Grimm deutsche Helden-
sage 144. 190 und deutsche Mythologie p. 887.
246) "In unserer alten Sprache wird die festlichste Jahreszeit, wo
die Sonne ihren Gipfel erlangt hat und nun wieder herabsinken muß,
Sunnenwende (solstitium) genannt." Grimm deutsche Mythologie
p. 583. Sie trifft mit dem St. Johannistag (24. Juni) zusammen;
die altherkommlichen Oster- und Maifeuer wurden durch den Einfluß
der Kirche auf diesen Tag verlegt. Man sprang durch die Flammen
und trieb das Vieh durch, zu vermeintlicher Abwehr von Krankheit
und Mißgeschick.
247) Das Bestreben einiger Mönche, durch festes Schnüren des
faltigen Gewandes eine elegante Taille zu gewinnen, veranlaßte auf
der Synode zu Mont Notre-Dame (972) eine zornsprühende Ereife-
rung des Primas. S. Richers Geschichte III. 37.
248) Sirach 27, 6.
249) Die Kirche der quattro coronati in Rom mit ihren alten
Mosaikfußböden und Malereien aus dem 12. Jahrhundert ist bekannt.
250) Ein Trunk Wassers war Zeichen der Entsagung. Grimm
Rechtsalterthümer 190. Wer einmal in der letzten Stunde seines
römischen Aufenthaltes zur rauschenden fontana Trevi geleitet wurde,
um bei Sang und Klang den Scheidetrunk zu trinken, kennt diese
Symbolik.
251) Vgl. Zellweger Geschichte Appenzells. -- Es ist eine inter-
essante Aufgabe, die alemannische Sprache Appenzell's, die auch so,
wie sie heutzutag gesprochen wird, noch mannigfache Anklänge an das
Althochdeutsch aus Notker Labeo's Zeiten enthält, in ihren reichen
dialectischen Formen und Wendungen zu verfolgen. Gründliche Anlei-
tung hiezu gibt Titus Tobler appenzellischer Sprachschatz. Zürich
1837.
245) Ekkehard verflicht hier ſich und ſeinen Namen mit dem, was
die Sage vom getreuen Eckhart erzählt. S. Grimm deutſche Helden-
ſage 144. 190 und deutſche Mythologie p. 887.
246) „In unſerer alten Sprache wird die feſtlichſte Jahreszeit, wo
die Sonne ihren Gipfel erlangt hat und nun wieder herabſinken muß,
Sunnenwende (solstitium) genannt.“ Grimm deutſche Mythologie
p. 583. Sie trifft mit dem St. Johannistag (24. Juni) zuſammen;
die altherkommlichen Oſter- und Maifeuer wurden durch den Einfluß
der Kirche auf dieſen Tag verlegt. Man ſprang durch die Flammen
und trieb das Vieh durch, zu vermeintlicher Abwehr von Krankheit
und Mißgeſchick.
247) Das Beſtreben einiger Mönche, durch feſtes Schnüren des
faltigen Gewandes eine elegante Taille zu gewinnen, veranlaßte auf
der Synode zu Mont Notre-Dame (972) eine zornſprühende Ereife-
rung des Primas. S. Richers Geſchichte III. 37.
248) Sirach 27, 6.
249) Die Kirche der quattro coronati in Rom mit ihren alten
Moſaikfußböden und Malereien aus dem 12. Jahrhundert iſt bekannt.
250) Ein Trunk Waſſers war Zeichen der Entſagung. Grimm
Rechtsalterthümer 190. Wer einmal in der letzten Stunde ſeines
römiſchen Aufenthaltes zur rauſchenden fontana Trevi geleitet wurde,
um bei Sang und Klang den Scheidetrunk zu trinken, kennt dieſe
Symbolik.
251) Vgl. Zellweger Geſchichte Appenzells. — Es iſt eine inter-
eſſante Aufgabe, die alemanniſche Sprache Appenzell's, die auch ſo,
wie ſie heutzutag geſprochen wird, noch mannigfache Anklänge an das
Althochdeutſch aus Notker Labeo's Zeiten enthält, in ihren reichen
dialectiſchen Formen und Wendungen zu verfolgen. Gründliche Anlei-
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[457/0479] ²⁴⁵⁾ Ekkehard verflicht hier ſich und ſeinen Namen mit dem, was die Sage vom getreuen Eckhart erzählt. S. Grimm deutſche Helden- ſage 144. 190 und deutſche Mythologie p. 887. ²⁴⁶⁾ „In unſerer alten Sprache wird die feſtlichſte Jahreszeit, wo die Sonne ihren Gipfel erlangt hat und nun wieder herabſinken muß, Sunnenwende (solstitium) genannt.“ Grimm deutſche Mythologie p. 583. Sie trifft mit dem St. Johannistag (24. Juni) zuſammen; die altherkommlichen Oſter- und Maifeuer wurden durch den Einfluß der Kirche auf dieſen Tag verlegt. Man ſprang durch die Flammen und trieb das Vieh durch, zu vermeintlicher Abwehr von Krankheit und Mißgeſchick. ²⁴⁷⁾ Das Beſtreben einiger Mönche, durch feſtes Schnüren des faltigen Gewandes eine elegante Taille zu gewinnen, veranlaßte auf der Synode zu Mont Notre-Dame (972) eine zornſprühende Ereife- rung des Primas. S. Richers Geſchichte III. 37. ²⁴⁸⁾ Sirach 27, 6. ²⁴⁹⁾ Die Kirche der quattro coronati in Rom mit ihren alten Moſaikfußböden und Malereien aus dem 12. Jahrhundert iſt bekannt. ²⁵⁰⁾ Ein Trunk Waſſers war Zeichen der Entſagung. Grimm Rechtsalterthümer 190. Wer einmal in der letzten Stunde ſeines römiſchen Aufenthaltes zur rauſchenden fontana Trevi geleitet wurde, um bei Sang und Klang den Scheidetrunk zu trinken, kennt dieſe Symbolik. ²⁵¹⁾ Vgl. Zellweger Geſchichte Appenzells. — Es iſt eine inter- eſſante Aufgabe, die alemanniſche Sprache Appenzell's, die auch ſo, wie ſie heutzutag geſprochen wird, noch mannigfache Anklänge an das Althochdeutſch aus Notker Labeo's Zeiten enthält, in ihren reichen dialectiſchen Formen und Wendungen zu verfolgen. Gründliche Anlei- tung hiezu gibt Titus Tobler appenzelliſcher Sprachſchatz. Zürich 1837.

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Zitationshilfe: Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffel_ekkehard_1855/479>, abgerufen am 04.12.2024.