Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.Martene et Durand collectio veterum scriptor. et monumentor. Tom I. 294 als Epistola Gunzonis ad Augienses fratres; -- ein geschichtlicher Beweis, daß auch vor Ehren Götze und Allen, die heutigen Tages auf den Pfaden gelehrter Injurie selbstgefällig lächelnd einherschreiten, tapfere Männer gelebt haben. Aehnliche Leistungen hat wohl Baronius im Auge gehabt, da er das zehnte Jahrhundert ein "bleiernes" nannte. Ein sachkundiges Urtheil charakterisirt den Styl einiger Zeit- und Gesinnungsgenossen von Gunzo als ein Latein, "dessen Grundfarbe durch die gehäuften klassischen Floskeln und Schnörkel nicht verdeckt wird, und in welchem sie nur fremde Gedanken zu wie- derholen wissen, wenn es ihnen überhaupt um Gedanken zu thun ist." s. Vogel Ratherius von Verona I. 161. 209) Regula S. Benedicti cap. 43 de his qui ad mensam tarde occurrunt. 210) Schon die Lebensbeschreibung des heiligen Gallus (lib. II. cap. 34 bei Pertz Mon. II. 29) erwähnt die Sitte, daß unvorsätz- liche Mörder mit schweren Ketten, die oft aus dem eigenen Mord- schwert geschmiedet wurden, oder mit eisernen Ringen um den Leib oder die Arme belastet, Wallfahrten thun mußten. s. auch Uhland's schönes Gedicht "der Waller". 211) lex Burgundionum tit. XVIII. 1. 212) s. Vita S. Liobae bei Mabillon Acta Benedict. saec. 3. pars 2. 229. (ed. Venet. 1734.) 213) .. plerosque autem vidimus et audivimus tanta de- mentia obrutos, tanta stultitia alienatos, ut credant et dicant, quandam esse regionem, quae dicatur Magonia, ex qua naves veniant in nubibus, in quibus fruges quae grandinibus decidunt et tempestatibus pereunt, vehantur in eandem regionem, ipsis videlicet nautis aereis dantibus pretia tempestariis et accipientibus fru- 29*
Martène et Durand collectio veterum scriptor. et monumentor. Tom I. 294 als Epistola Gunzonis ad Augienses fratres; — ein geſchichtlicher Beweis, daß auch vor Ehren Götze und Allen, die heutigen Tages auf den Pfaden gelehrter Injurie ſelbſtgefällig lächelnd einherſchreiten, tapfere Männer gelebt haben. Aehnliche Leiſtungen hat wohl Baronius im Auge gehabt, da er das zehnte Jahrhundert ein „bleiernes“ nannte. Ein ſachkundiges Urtheil charakteriſirt den Styl einiger Zeit- und Geſinnungsgenoſſen von Gunzo als ein Latein, „deſſen Grundfarbe durch die gehäuften klaſſiſchen Floskeln und Schnörkel nicht verdeckt wird, und in welchem ſie nur fremde Gedanken zu wie- derholen wiſſen, wenn es ihnen überhaupt um Gedanken zu thun iſt.“ ſ. Vogel Ratherius von Verona I. 161. 209) Regula S. Benedicti cap. 43 de his qui ad mensam tarde occurrunt. 210) Schon die Lebensbeſchreibung des heiligen Gallus (lib. II. cap. 34 bei Pertz Mon. II. 29) erwähnt die Sitte, daß unvorſätz- liche Mörder mit ſchweren Ketten, die oft aus dem eigenen Mord- ſchwert geſchmiedet wurden, oder mit eiſernen Ringen um den Leib oder die Arme belaſtet, Wallfahrten thun mußten. ſ. auch Uhland's ſchönes Gedicht „der Waller“. 211) lex Burgundionum tit. XVIII. 1. 212) ſ. Vita S. Liobae bei Mabillon Acta Benedict. saec. 3. pars 2. 229. (ed. Venet. 1734.) 213) .. plerosque autem vidimus et audivimus tanta de- mentia obrutoſ, tanta ſtultitia alienatoſ, ut credant et dicant, quandam eſſe regionem, quae dicatur Magonia, ex qua naveſ veniant in nubibuſ, in quibuſ frugeſ quae grandinibuſ decidunt et tempeſtatibuſ pereunt, vehantur in eandem regionem, ipſiſ videlicet nautiſ aëreiſ dantibuſ pretia tempeſtariiſ et accipientibuſ fru- 29*
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²⁰⁸⁾ Martène et Durand collectio veterum scriptor. et monumentor.
Tom I. 294 als Epistola Gunzonis ad Augienses fratres; —
ein geſchichtlicher Beweis, daß auch vor Ehren Götze und Allen, die
heutigen Tages auf den Pfaden gelehrter Injurie ſelbſtgefällig lächelnd
einherſchreiten, tapfere Männer gelebt haben. Aehnliche Leiſtungen hat
wohl Baronius im Auge gehabt, da er das zehnte Jahrhundert ein
„bleiernes“ nannte. Ein ſachkundiges Urtheil charakteriſirt den
Styl einiger Zeit- und Geſinnungsgenoſſen von Gunzo als ein Latein,
„deſſen Grundfarbe durch die gehäuften klaſſiſchen Floskeln und Schnörkel
nicht verdeckt wird, und in welchem ſie nur fremde Gedanken zu wie-
derholen wiſſen, wenn es ihnen überhaupt um Gedanken zu thun iſt.“
ſ. Vogel Ratherius von Verona I. 161.
²⁰⁹⁾ Regula S. Benedicti cap. 43 de his qui ad mensam
tarde occurrunt.
²¹⁰⁾ Schon die Lebensbeſchreibung des heiligen Gallus (lib. II.
cap. 34 bei Pertz Mon. II. 29) erwähnt die Sitte, daß unvorſätz-
liche Mörder mit ſchweren Ketten, die oft aus dem eigenen Mord-
ſchwert geſchmiedet wurden, oder mit eiſernen Ringen um den Leib
oder die Arme belaſtet, Wallfahrten thun mußten. ſ. auch Uhland's
ſchönes Gedicht „der Waller“.
²¹¹⁾ lex Burgundionum tit. XVIII. 1.
²¹²⁾ ſ. Vita S. Liobae bei Mabillon Acta Benedict. saec. 3.
pars 2. 229. (ed. Venet. 1734.)
²¹³⁾ .. plerosque autem vidimus et audivimus tanta de-
mentia obrutoſ, tanta ſtultitia alienatoſ, ut credant et dicant,
quandam eſſe regionem, quae dicatur Magonia, ex qua
naveſ veniant in nubibuſ, in quibuſ frugeſ quae
grandinibuſ decidunt et tempeſtatibuſ pereunt,
vehantur in eandem regionem, ipſiſ videlicet nautiſ
aëreiſ dantibuſ pretia tempeſtariiſ et accipientibuſ fru-
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