Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.auf: "der Sipplinger Wein als der schlechteste am Bodensee." Neuer- dings indeß soll der dortige Rebensaft um ein bedeutendes besser ge- worden sein als sein Ruf. 145) s. Einhardi vita Caroli M. c. 13. bei Pertz Mon. I. p. 449. 146) s. Gibbon Geschichte des röm. Weltreichs cap. 35. 147) "Scitis" inquit, "o fideles mei, quid tantopere plora- verim? Non hoc, ait, timeo, quod isti nugae et nihili mihi aliquid nocere praevaleant; sed nimirum contristor, quod me vivente ausi sunt litus istud attingere, et maximo dolore tor- queor, quia praevideo, quanta mala posteris meis et eorum sunt facturi subjectis." Monachi San Gallens. gesta Caroli, II. 14 bei Pertz Mon. II. 757. 148) Diese Auffassung der vielbesprochenen und folgenschweren Krönung Karl des Großen in Rom am Weihnachtsfest 800. zum Kaiser und Schirmherr der römischen Kirche entspricht der Ansicht, die die Zeitgenossen von der Sache hatten. Der Pabst, der dadurch das lästige Schutz- und Aufsichtsrecht seiner byzantinischen Oberherrn los- werden wollte, hatte seinen bestimmten Plan, wenn er auch die Trag- weite und Folgen des Ereignisses nicht im Auge hatte, Seitens des fränkischen Herrschers aber war die Annahme dieser Kaiserwürde ein Act der Usurpation den legitimeren Byzantinern gegenüber und es ist wohl zu erklären, warum die Berichterstatter erzählen, er würde an jenem Tage keinen Fuß über die Schwelle der Peterskirche gesetzt haben, wenn er des Pabstes Absichten hätte errathen können, s. den Monachus San Gallensis und Einhardi vita Caroli M. cap. 16 und 28. 149) s. Hincmar von Rheims Annalen ad ann. 862. bei Pertz Monum. I. 458. 150) s. Herrmann des Lahmen von Reichenau Chronik ad ann. 888 bei Pertz Mon. 5. 109. auf: „der Sipplinger Wein als der ſchlechteſte am Bodenſee.“ Neuer- dings indeß ſoll der dortige Rebenſaft um ein bedeutendes beſſer ge- worden ſein als ſein Ruf. 145) ſ. Einhardi vita Caroli M. c. 13. bei Pertz Mon. I. p. 449. 146) ſ. Gibbon Geſchichte des röm. Weltreichs cap. 35. 147) „Scitis“ inquit, „o fideles mei, quid tantopere plora- verim? Non hoc, ait, timeo, quod iſti nugae et nihili mihi aliquid nocere praevaleant; ſed nimirum contriſtor, quod me vivente auſi ſunt lituſ iſtud attingere, et maximo dolore tor- queor, quia praevideo, quanta mala poſteriſ meiſ et eorum ſunt facturi ſubjectiſ.“ Monachi San Gallenſ. geſta Caroli, II. 14 bei Pertz Mon. II. 757. 148) Dieſe Auffaſſung der vielbeſprochenen und folgenſchweren Krönung Karl des Großen in Rom am Weihnachtsfeſt 800. zum Kaiſer und Schirmherr der römiſchen Kirche entſpricht der Anſicht, die die Zeitgenoſſen von der Sache hatten. Der Pabſt, der dadurch das läſtige Schutz- und Aufſichtsrecht ſeiner byzantiniſchen Oberherrn los- werden wollte, hatte ſeinen beſtimmten Plan, wenn er auch die Trag- weite und Folgen des Ereigniſſes nicht im Auge hatte, Seitens des fränkiſchen Herrſchers aber war die Annahme dieſer Kaiſerwürde ein Act der Uſurpation den legitimeren Byzantinern gegenüber und es iſt wohl zu erklären, warum die Berichterſtatter erzählen, er würde an jenem Tage keinen Fuß über die Schwelle der Peterskirche geſetzt haben, wenn er des Pabſtes Abſichten hätte errathen können, ſ. den Monachus San Gallensis und Einhardi vita Caroli M. cap. 16 und 28. 149) ſ. Hincmar von Rheims Annalen ad ann. 862. bei Pertz Monum. I. 458. 150) ſ. 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¹⁴⁴⁾ auf: „der Sipplinger Wein als der ſchlechteſte am Bodenſee.“ Neuer-
dings indeß ſoll der dortige Rebenſaft um ein bedeutendes beſſer ge-
worden ſein als ſein Ruf.
¹⁴⁵⁾ ſ. Einhardi vita Caroli M. c. 13. bei Pertz Mon. I. p. 449.
¹⁴⁶⁾ ſ. Gibbon Geſchichte des röm. Weltreichs cap. 35.
¹⁴⁷⁾ „Scitis“ inquit, „o fideles mei, quid tantopere plora-
verim? Non hoc, ait, timeo, quod iſti nugae et nihili mihi
aliquid nocere praevaleant; ſed nimirum contriſtor, quod me
vivente auſi ſunt lituſ iſtud attingere, et maximo dolore tor-
queor, quia praevideo, quanta mala poſteriſ meiſ et eorum
ſunt facturi ſubjectiſ.“ Monachi San Gallenſ. geſta Caroli, II.
14 bei Pertz Mon. II. 757.
¹⁴⁸⁾ Dieſe Auffaſſung der vielbeſprochenen und folgenſchweren
Krönung Karl des Großen in Rom am Weihnachtsfeſt 800. zum
Kaiſer und Schirmherr der römiſchen Kirche entſpricht der Anſicht, die
die Zeitgenoſſen von der Sache hatten. Der Pabſt, der dadurch das
läſtige Schutz- und Aufſichtsrecht ſeiner byzantiniſchen Oberherrn los-
werden wollte, hatte ſeinen beſtimmten Plan, wenn er auch die Trag-
weite und Folgen des Ereigniſſes nicht im Auge hatte, Seitens des
fränkiſchen Herrſchers aber war die Annahme dieſer Kaiſerwürde ein
Act der Uſurpation den legitimeren Byzantinern gegenüber und es iſt
wohl zu erklären, warum die Berichterſtatter erzählen, er würde an
jenem Tage keinen Fuß über die Schwelle der Peterskirche geſetzt
haben, wenn er des Pabſtes Abſichten hätte errathen können, ſ. den
Monachus San Gallensis und Einhardi vita Caroli M. cap. 16
und 28.
¹⁴⁹⁾ ſ. Hincmar von Rheims Annalen ad ann. 862. bei Pertz
Monum. I. 458.
¹⁵⁰⁾ ſ. Herrmann des Lahmen von Reichenau Chronik ad ann.
888 bei Pertz Mon. 5. 109.
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