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Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.

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Die Jungfrau that sofort, wie sie Waltari hieß.
Der machte unbefangen zurecht itzt Schild und Spieß
Und ritt des Weges weiter als wie ein fremder Mann.
Da schrie ihn schon von ferne der König Gunther an:
Jetzt ist dein Unterschlupf benommen, grimmer Held!
Aus dem du zähneweisend als wie ein Hund gebellt.
Heraus in's offne Feld, dein warten neue Streiche,
Noch steht zu proben ob das End' dem Anfang gleiche.
Du weisest ja Ergebung und Flucht so schnöd' zurück,
Laß sehn, ob du auch heute um Lohn gedungen das Glück!
Verächtlich thät Waltari kein Wort dawider sagen,
Als wär' er taub geworden. Er wandte sich an Hagen:
O Hagen, alter Freund, sag' an was ist geschehn,
Daß also umgewandelt ich dich muß wiedersehn?
Der thränend einst beim Abschied in meinen Armen lag
Verrennt gewaffnet mir den Weg an diesem Tag?
Fürwahr ich dachte einst, käm' heimwärts ich gegangen,
Du würdest grüßend mich mit offnem Arm umfangen,
Und gastlich mich bewirthen und pflegen mich in Freuden
Und reich beschenkt den Freund in's Heimathland geleiten.
Die Jungfrau that ſofort, wie ſie Waltari hieß.
Der machte unbefangen zurecht itzt Schild und Spieß
Und ritt des Weges weiter als wie ein fremder Mann.
Da ſchrie ihn ſchon von ferne der König Gunther an:
Jetzt iſt dein Unterſchlupf benommen, grimmer Held!
Aus dem du zähneweiſend als wie ein Hund gebellt.
Heraus in's offne Feld, dein warten neue Streiche,
Noch ſteht zu proben ob das End' dem Anfang gleiche.
Du weiſeſt ja Ergebung und Flucht ſo ſchnöd' zurück,
Laß ſehn, ob du auch heute um Lohn gedungen das Glück!
Verächtlich thät Waltari kein Wort dawider ſagen,
Als wär' er taub geworden. Er wandte ſich an Hagen:
O Hagen, alter Freund, ſag' an was iſt geſchehn,
Daß alſo umgewandelt ich dich muß wiederſehn?
Der thränend einſt beim Abſchied in meinen Armen lag
Verrennt gewaffnet mir den Weg an dieſem Tag?
Fürwahr ich dachte einſt, käm' heimwärts ich gegangen,
Du würdeſt grüßend mich mit offnem Arm umfangen,
Und gaſtlich mich bewirthen und pflegen mich in Freuden
Und reich beſchenkt den Freund in's Heimathland geleiten.
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[390/0412] Die Jungfrau that ſofort, wie ſie Waltari hieß. Der machte unbefangen zurecht itzt Schild und Spieß Und ritt des Weges weiter als wie ein fremder Mann. Da ſchrie ihn ſchon von ferne der König Gunther an: Jetzt iſt dein Unterſchlupf benommen, grimmer Held! Aus dem du zähneweiſend als wie ein Hund gebellt. Heraus in's offne Feld, dein warten neue Streiche, Noch ſteht zu proben ob das End' dem Anfang gleiche. Du weiſeſt ja Ergebung und Flucht ſo ſchnöd' zurück, Laß ſehn, ob du auch heute um Lohn gedungen das Glück! Verächtlich thät Waltari kein Wort dawider ſagen, Als wär' er taub geworden. Er wandte ſich an Hagen: O Hagen, alter Freund, ſag' an was iſt geſchehn, Daß alſo umgewandelt ich dich muß wiederſehn? Der thränend einſt beim Abſchied in meinen Armen lag Verrennt gewaffnet mir den Weg an dieſem Tag? Fürwahr ich dachte einſt, käm' heimwärts ich gegangen, Du würdeſt grüßend mich mit offnem Arm umfangen, Und gaſtlich mich bewirthen und pflegen mich in Freuden Und reich beſchenkt den Freund in's Heimathland geleiten.

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Zitationshilfe: Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffel_ekkehard_1855/412>, abgerufen am 25.11.2024.