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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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uns nur gnädig! Der Herzog soll wo eine heimliche Königin sitzen haben, aber wo? das weiß kein Reichsrath!

Du bist ein Narr! sagte Sigbritte. Fort! setzt das Boot aus! Wir haben Eil!

Düvecke hatte diese Reden gleichgültig mitangehört; denn was schien sie das anzugehen, was die Könige thun oder leiden. Bald darauf entdeckte sie ihren Faaburg am Ufer; sie sah, daß er in Trauer war, und sie weinte heimlich über seinen Schmerz, den er über des Vaters Tod empfinden müßte. Er war der Erste am Strande, ihr aus dem Boote zu helfen; sie schien einen Fehltritt zu thun und that ihn wirklich, aber nur damit sie einen Augenblick dem Geliebten, des Vaters Beraubten, ans Herz sinken könne.

Faaburg geleitete sie dann in ihr Haus, das sie indeß bewohnen sollten; aber es war über alle ihre Erwartung ausgeschmückt, Alles im Ueberfluß, und Frau Sigbritte lächelte nur. Er blieb indeß bei der Mutter, bis sich seine Düvecke umgekleidet; denn er wollte sie zum Castrum Doloris führen, den todten König zu sehen, da die Könige sterben müssen -- wie Unsereiner, setzte er lächelnd hinzu. Düvecke begehrte, wo möglich lieber seinen Vater zu sehen. Aber Faaburg zuckte die Achseln und sagte dennoch: Auch das soll geschehen! Du sollst Ehrenerklärung haben. -- Und so eilten sie. Es war schon dunkel geworden und in den Häusern der Reichen hie und da Licht angezündet, als Faaburg und

uns nur gnädig! Der Herzog soll wo eine heimliche Königin sitzen haben, aber wo? das weiß kein Reichsrath!

Du bist ein Narr! sagte Sigbritte. Fort! setzt das Boot aus! Wir haben Eil!

Düvecke hatte diese Reden gleichgültig mitangehört; denn was schien sie das anzugehen, was die Könige thun oder leiden. Bald darauf entdeckte sie ihren Faaburg am Ufer; sie sah, daß er in Trauer war, und sie weinte heimlich über seinen Schmerz, den er über des Vaters Tod empfinden müßte. Er war der Erste am Strande, ihr aus dem Boote zu helfen; sie schien einen Fehltritt zu thun und that ihn wirklich, aber nur damit sie einen Augenblick dem Geliebten, des Vaters Beraubten, ans Herz sinken könne.

Faaburg geleitete sie dann in ihr Haus, das sie indeß bewohnen sollten; aber es war über alle ihre Erwartung ausgeschmückt, Alles im Ueberfluß, und Frau Sigbritte lächelte nur. Er blieb indeß bei der Mutter, bis sich seine Düvecke umgekleidet; denn er wollte sie zum Castrum Doloris führen, den todten König zu sehen, da die Könige sterben müssen — wie Unsereiner, setzte er lächelnd hinzu. Düvecke begehrte, wo möglich lieber seinen Vater zu sehen. Aber Faaburg zuckte die Achseln und sagte dennoch: Auch das soll geschehen! Du sollst Ehrenerklärung haben. — Und so eilten sie. Es war schon dunkel geworden und in den Häusern der Reichen hie und da Licht angezündet, als Faaburg und

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:50:59Z)

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/52>, abgerufen am 24.11.2024.