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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Meine Tochter! meine liebe Tochter, hab' ich dich wieder! rief Frau Sigbritte und drückte ihr Kind an das Herz. Düvecke gab sich ihr hin und war froh, daß ihre Mutter, mit ihr zufrieden über ihre Flucht, über ihre Verbindung mit Faaburg, sie nun selber tröstete und beruhigte! Sie sah sich im Zimmer um, und ehe sie, von der Reise ermüdet, sich niedersetzte, ordnete sie erst die Gegenstände besser, und richtete Alles nach ihrem Sinne als gute verständige Wirthin ein. Sie ließ sich darauf alles inzwischen Vorgefallene ausführlich erzählen, hörte gespannt zu, und die Tochter verschwieg ihr nichts, wenn sie auch das, was ihr heimlicher Gram und ihre gefürchtete Hoffnung war, sie nur errathen, aber doch ließ.

Da sprang Frau Sigbritte auf und sagte ihr wie begeistert: Mein Kind, meine kleine Mutter, nun bist du glücklich! Nun bin ich eine Frau, wie ich immer sein wollen! Du kennst das mächtige Geschlecht der Faaburge nicht! Er liebt dich wahrhaft und redlich. Das glaube allein. Alles Alte sei vergessen! Der Herzog Christian war kein Mann für dich -- ich habe ihn mir aus dem Sinne geschlagen. Der Probst von Rothschild hat uns angeführt und mir nur was vorgespiegelt. Mein Gasthaus hab' ich verkauft. Hier ist das Geld! Aber halte dich fein inne! Denn ich habe mich bei Torbern erkundigt: -- Faaburg's Vater wird schwerlich einwilligen, daß du öffentlich als sein Weib erscheinst. Aber der brave Alte ist -- alt, und nach der Väter Tode erben

Meine Tochter! meine liebe Tochter, hab' ich dich wieder! rief Frau Sigbritte und drückte ihr Kind an das Herz. Düvecke gab sich ihr hin und war froh, daß ihre Mutter, mit ihr zufrieden über ihre Flucht, über ihre Verbindung mit Faaburg, sie nun selber tröstete und beruhigte! Sie sah sich im Zimmer um, und ehe sie, von der Reise ermüdet, sich niedersetzte, ordnete sie erst die Gegenstände besser, und richtete Alles nach ihrem Sinne als gute verständige Wirthin ein. Sie ließ sich darauf alles inzwischen Vorgefallene ausführlich erzählen, hörte gespannt zu, und die Tochter verschwieg ihr nichts, wenn sie auch das, was ihr heimlicher Gram und ihre gefürchtete Hoffnung war, sie nur errathen, aber doch ließ.

Da sprang Frau Sigbritte auf und sagte ihr wie begeistert: Mein Kind, meine kleine Mutter, nun bist du glücklich! Nun bin ich eine Frau, wie ich immer sein wollen! Du kennst das mächtige Geschlecht der Faaburge nicht! Er liebt dich wahrhaft und redlich. Das glaube allein. Alles Alte sei vergessen! Der Herzog Christian war kein Mann für dich — ich habe ihn mir aus dem Sinne geschlagen. Der Probst von Rothschild hat uns angeführt und mir nur was vorgespiegelt. Mein Gasthaus hab' ich verkauft. Hier ist das Geld! Aber halte dich fein inne! Denn ich habe mich bei Torbern erkundigt: — Faaburg's Vater wird schwerlich einwilligen, daß du öffentlich als sein Weib erscheinst. Aber der brave Alte ist — alt, und nach der Väter Tode erben

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/45>, abgerufen am 21.11.2024.